VON DIVERSEN VERSUCHEN DES AKTVOLLZUGES
cassandra, Mittwoch, 13. April 2005, 01:37
Filed under: Erinnerungen
Sexuelle Spätzünder behaupten ja gerne, der Grund für Ihr vergleichsweise hohes Alter, in dem der erste Akt vollzogen wurde, läge weniger an mangelnden Gelegenheiten, als vielmehr an dem Wunsch, den perfekten Erstbeischläfer zu finden, den man oder frau über alles liebt und begehrt, um eine dieser stundenwährenden Kerzenschein-Begattungsarien auf blütenweißer, unschuldiger Brokatbettwäsche zu zelebrieren.
Ichrede mich ebenso heraus argumentiere auf ähnliche Weise, sehe mich natürlich nicht als Spätzünder, sondern eher als hoffnungsvolle Romantikerin. Sobald ich in das Alter kam, in dem die Gedanken sich um körperliche Zuwendungen zu drehen begannen, schwor ich mir, den ersten Geschlechtsverkehr mit einem Mann meines Herzens zu vollziehen. Ich gestand mir das Recht zu, danach meinem Trieb hemmungslos zu folgen. Das erste Mal sollte jedoch etwas unvergessliches darstellen.
Diesem löblichen Vorhaben stand leider meine damalige Schüchternheit, eine leidige Begleiterscheinung der Pubertät, im Wege. Es gab viele Männer, die ich in mein Herz schloss. Ich sah, schwärmte, bewunderte aus der Ferne, verzweifelte und litt. Schmachtete still vor mich hin und redete fort an kein Wort mehr mit dem Auserwählten. Er sollte ja nichts von meinen Gefühlen ahnen und MICH erobern. Taten die Herren leider nie, weil ich immer die Flucht ergriff, in der Hoffnung, dass sie mich deshalb umso begehrenswerter wahrnahmen. Unergründlicherweise taten sie es nicht, rannten mir nicht die elterliche Wohnungstür ein und wussten vermutlich noch nicht einmal, wer ich war. Daher ließ ich mich von pickligen, mich nicht interessierenden Buben befummeln und blieb eine eiserne Jungfrau. (Bis zum heutigen Tag. Hach, ein Astrologie-Witz.)
Mit 19 Jahren traf ich Basti. Er war unglaublich putzig, mit wilden Löckchen, einem vondenfüßenhauenden Lächeln, wunderschönen Zähnen und er war ein Computer Freak.
Nach der ersten verplauderten, vollkommen platonischen Nacht, in dem ich ein Glas Rotwein über die Tastatur des väterlichen PCs vergoss, wusste ich, dass ich endlich meinen Entjungferer kennen gelernt hatte. Meine Eltern weilten zu dieser Zeit an den Wochenenden in ihrem Gartenhäuschen und daher beschloss ich, Basti am nächsten Tag in unsere Wohnung zu locken und mich deflorieren zu lassen. Der Vorwand lag auf der Hand.
Er = Computernerd.
Ich = Verursacherin einer rotweindurchtränkten Tastatur und dadurch in Gefahr, vom väterlichen Zornessturm hinweggefegt zu werden.
Wir trafen uns zum Zwecke der Problemanalyse. Die Tastatur war durchaus noch zu gebrauchen. Das Drücken jeder einzelnen Taste verursachte ein Lebenszeichen auf dem Monitor. Nur leider war die Tastatur zu einem Analphabeten mutiert. Jeder Buchstabe verwandelte sich zu einem anderen. Der potentielle Deflorierer schraubte sie auseinander. Gemeinsam wuschen wir jede einzelne der mit Schaltkreisen bedruckten Plastikfolien. Von Zeit zu Zeit berührten sich unsere Finger wie zufällig unter dem Wasserfall, der sich aus dem Hahn ergoss. Blicke suchten und fanden sich. Augenlider senkten sich demütig, die inneren Gefühle verbergen versuchend. Im sanften Licht der Computerarbeitsleuchte saß er neben mir. Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren, während ich mit einem Fön die Folien trocknete.
Sobald die Tastatur wieder zusammengebaut war, fielen wir übereinander her, rissen uns die Klamotten vom Leib, knutschten, machten das, was wir beide schon vorab hier und da ausprobiert hatten und versuchten dann, uns zu vereinen. Basti war ebenfalls Jungfrau. Daher vermutete ich anfänglich, dass er ein wenig tollpatschig vorging. Breitbeinig lag ich auf dem Rücken, das Gefühl erwartend, einen fremden Gegenstand in meinem Körper aufzunehmen, doch nichts geschah. Ich eilte ihm daher zu Hilfe, aber...
Es passte einfach nicht. Ein Blick auf seine Körperverlängerung versicherte mir, dass es sich in seinem Fall um keine genetische Abnormalität handelte. Sein Schwanz war angesichts der drei Schwänze, die ich zuvor zu Gesicht bekommen hatte, nicht wesentlich anders anatomisch gebaut. Auf der anderen Seite, hatte ich mir diese drei auch nicht eingeführt und daher hinkte der Vergleich ein wenig.
Die Lektüre diverser Ausführungen von Dr. Sommer hatte mich über die Existenz eines Jungfernhäutchens aufgeklärt. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass sich ein so kleiner Hautfetzen derart störrisch verhalten würde. Zumal ich davon ausging, eben selbigen bereits einige Jahre vorab beseitigt zu haben.
Wir rüttelten ein wenig, pressten, rieben, stießen, drängelten. Ich versuchte, meine Beckenbodenmuskelatur zu entspannen, während er es sanft und langsam, schnell und kräftig versuchte. Alle Versuche scheiterten kläglich. Einige Stunden später, beschlossen wir, nahtlos zum Nachspiel überzugehen.
In den folgenden drei Wochen wiederholten wir unsere Entjungferungsversuche mit nur mäßigen Erfolg. Ich durfte mir eine gehörige Tracht Beschimpfungen von Seiten meines Vaters anhören, weil das Tippen des „D“s in einem „S“ resultierte und er verräterische rote Weinflecken in der Umgebung seines Heiligtums fand, während Basti sich Millimeter für Millimeter vorkämpfte.
Wir waren bereits auf gefühlte zwei Zentimeter vorgedrungen, als er zur Ostsee zum Zelten fuhr.
Meine Chance war gekommen. Ich konnte die unbefriedigende Erfahrung ad acta legen und freute mich auf eine romantische Entjungferung in der Brandung des Meeres im glitzernden Licht der Sterne und reiste hinterher.
Es wurde ein wunderschöner Abend. Wir durchtanzten die halbe Nacht in einer Open-Air-Diskothek am Strand. Zwei Menschen, die bis über Ihren Horizont hinaus ineinander verliebt waren, sich jeden Augenblick berühren mussten, aus Angst den anderen zu verlieren, nicht mehr vollkommen zu sein.
Irgendwann zogen wir uns an einen etwas ruhigeren Strandabschnitt zurück. Der Sand war noch von der Tagessonne gewärmt, weich und doch hart genug, keine lästigen Krümel unter der Kleidung zu hinterlassen. Die Wellen umschmeichelten sanft unsere Beine. Der Himmel folgte den Regieanweisungen vorbildlich. Ergoss sich in seiner Schwärze mit funkelnden Highlights über uns. Wir küssten einander. Ertranken in der Nähe des anderen. Im Rausch des Begehrens streiften wir uns gegenseitig unsere Kleidung vom Körper. Nach einer schieren Unendlichlichkeit löste er sich von meinen Lippen und sah mich lange an. Er hauchte „Mir ist gerade total schlecht. Ich glaube, ich muss mich übergeben.“
Ich hielt ihn im Arm auf dem Weg zurück zum Zeltplatz. Sein Gesicht war fahl. Er murmelte irgendetwas von zu viel Sonne in den letzten Tagen.
Im Zelt angekommen, übergab er sich vor den Eingang des selbigen. Wenn ich mich recht erinnere, wiederholte er dies noch zweimal.
Als wir am nächsten Morgen auf meiner großen grünen Luftmatratze aufwachten, küssten wir uns. Er entschuldigte sich für den Vorabend. Mit großen unschuldigen Augen sah er mich an. Das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich war ihm nicht böse und um ihm dies deutlich zu machen, küsste ich ihn zurück. Immer wieder und wieder. Mir war egal, dass er nach seinem nächtlichen Unwohlsein keine Möglichkeit gehabt hatte, sich die Zähne zu putzen. Wir sanken zurück auf die Matratze und nach vielen Küssen spürte ich ihn in mir. Komplett.
Ich
Diesem löblichen Vorhaben stand leider meine damalige Schüchternheit, eine leidige Begleiterscheinung der Pubertät, im Wege. Es gab viele Männer, die ich in mein Herz schloss. Ich sah, schwärmte, bewunderte aus der Ferne, verzweifelte und litt. Schmachtete still vor mich hin und redete fort an kein Wort mehr mit dem Auserwählten. Er sollte ja nichts von meinen Gefühlen ahnen und MICH erobern. Taten die Herren leider nie, weil ich immer die Flucht ergriff, in der Hoffnung, dass sie mich deshalb umso begehrenswerter wahrnahmen. Unergründlicherweise taten sie es nicht, rannten mir nicht die elterliche Wohnungstür ein und wussten vermutlich noch nicht einmal, wer ich war. Daher ließ ich mich von pickligen, mich nicht interessierenden Buben befummeln und blieb eine eiserne Jungfrau. (Bis zum heutigen Tag. Hach, ein Astrologie-Witz.)
Mit 19 Jahren traf ich Basti. Er war unglaublich putzig, mit wilden Löckchen, einem vondenfüßenhauenden Lächeln, wunderschönen Zähnen und er war ein Computer Freak.
Nach der ersten verplauderten, vollkommen platonischen Nacht, in dem ich ein Glas Rotwein über die Tastatur des väterlichen PCs vergoss, wusste ich, dass ich endlich meinen Entjungferer kennen gelernt hatte. Meine Eltern weilten zu dieser Zeit an den Wochenenden in ihrem Gartenhäuschen und daher beschloss ich, Basti am nächsten Tag in unsere Wohnung zu locken und mich deflorieren zu lassen. Der Vorwand lag auf der Hand.
Er = Computernerd.
Ich = Verursacherin einer rotweindurchtränkten Tastatur und dadurch in Gefahr, vom väterlichen Zornessturm hinweggefegt zu werden.
Wir trafen uns zum Zwecke der Problemanalyse. Die Tastatur war durchaus noch zu gebrauchen. Das Drücken jeder einzelnen Taste verursachte ein Lebenszeichen auf dem Monitor. Nur leider war die Tastatur zu einem Analphabeten mutiert. Jeder Buchstabe verwandelte sich zu einem anderen. Der potentielle Deflorierer schraubte sie auseinander. Gemeinsam wuschen wir jede einzelne der mit Schaltkreisen bedruckten Plastikfolien. Von Zeit zu Zeit berührten sich unsere Finger wie zufällig unter dem Wasserfall, der sich aus dem Hahn ergoss. Blicke suchten und fanden sich. Augenlider senkten sich demütig, die inneren Gefühle verbergen versuchend. Im sanften Licht der Computerarbeitsleuchte saß er neben mir. Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren, während ich mit einem Fön die Folien trocknete.
Sobald die Tastatur wieder zusammengebaut war, fielen wir übereinander her, rissen uns die Klamotten vom Leib, knutschten, machten das, was wir beide schon vorab hier und da ausprobiert hatten und versuchten dann, uns zu vereinen. Basti war ebenfalls Jungfrau. Daher vermutete ich anfänglich, dass er ein wenig tollpatschig vorging. Breitbeinig lag ich auf dem Rücken, das Gefühl erwartend, einen fremden Gegenstand in meinem Körper aufzunehmen, doch nichts geschah. Ich eilte ihm daher zu Hilfe, aber...
Es passte einfach nicht. Ein Blick auf seine Körperverlängerung versicherte mir, dass es sich in seinem Fall um keine genetische Abnormalität handelte. Sein Schwanz war angesichts der drei Schwänze, die ich zuvor zu Gesicht bekommen hatte, nicht wesentlich anders anatomisch gebaut. Auf der anderen Seite, hatte ich mir diese drei auch nicht eingeführt und daher hinkte der Vergleich ein wenig.
Die Lektüre diverser Ausführungen von Dr. Sommer hatte mich über die Existenz eines Jungfernhäutchens aufgeklärt. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass sich ein so kleiner Hautfetzen derart störrisch verhalten würde. Zumal ich davon ausging, eben selbigen bereits einige Jahre vorab beseitigt zu haben.
Wir rüttelten ein wenig, pressten, rieben, stießen, drängelten. Ich versuchte, meine Beckenbodenmuskelatur zu entspannen, während er es sanft und langsam, schnell und kräftig versuchte. Alle Versuche scheiterten kläglich. Einige Stunden später, beschlossen wir, nahtlos zum Nachspiel überzugehen.
In den folgenden drei Wochen wiederholten wir unsere Entjungferungsversuche mit nur mäßigen Erfolg. Ich durfte mir eine gehörige Tracht Beschimpfungen von Seiten meines Vaters anhören, weil das Tippen des „D“s in einem „S“ resultierte und er verräterische rote Weinflecken in der Umgebung seines Heiligtums fand, während Basti sich Millimeter für Millimeter vorkämpfte.
Wir waren bereits auf gefühlte zwei Zentimeter vorgedrungen, als er zur Ostsee zum Zelten fuhr.
Meine Chance war gekommen. Ich konnte die unbefriedigende Erfahrung ad acta legen und freute mich auf eine romantische Entjungferung in der Brandung des Meeres im glitzernden Licht der Sterne und reiste hinterher.
Es wurde ein wunderschöner Abend. Wir durchtanzten die halbe Nacht in einer Open-Air-Diskothek am Strand. Zwei Menschen, die bis über Ihren Horizont hinaus ineinander verliebt waren, sich jeden Augenblick berühren mussten, aus Angst den anderen zu verlieren, nicht mehr vollkommen zu sein.
Irgendwann zogen wir uns an einen etwas ruhigeren Strandabschnitt zurück. Der Sand war noch von der Tagessonne gewärmt, weich und doch hart genug, keine lästigen Krümel unter der Kleidung zu hinterlassen. Die Wellen umschmeichelten sanft unsere Beine. Der Himmel folgte den Regieanweisungen vorbildlich. Ergoss sich in seiner Schwärze mit funkelnden Highlights über uns. Wir küssten einander. Ertranken in der Nähe des anderen. Im Rausch des Begehrens streiften wir uns gegenseitig unsere Kleidung vom Körper. Nach einer schieren Unendlichlichkeit löste er sich von meinen Lippen und sah mich lange an. Er hauchte „Mir ist gerade total schlecht. Ich glaube, ich muss mich übergeben.“
Ich hielt ihn im Arm auf dem Weg zurück zum Zeltplatz. Sein Gesicht war fahl. Er murmelte irgendetwas von zu viel Sonne in den letzten Tagen.
Im Zelt angekommen, übergab er sich vor den Eingang des selbigen. Wenn ich mich recht erinnere, wiederholte er dies noch zweimal.
Als wir am nächsten Morgen auf meiner großen grünen Luftmatratze aufwachten, küssten wir uns. Er entschuldigte sich für den Vorabend. Mit großen unschuldigen Augen sah er mich an. Das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich war ihm nicht böse und um ihm dies deutlich zu machen, küsste ich ihn zurück. Immer wieder und wieder. Mir war egal, dass er nach seinem nächtlichen Unwohlsein keine Möglichkeit gehabt hatte, sich die Zähne zu putzen. Wir sanken zurück auf die Matratze und nach vielen Küssen spürte ich ihn in mir. Komplett.
kid37,
Freitag, 15. April 2005, 18:09
Stimmt, zu Ihrer Zeit gab es ja bei Ihnen schon Dr. Sommer. Sonst hätte ich vermutet, daß in der "Frösi" ein hilfreicher Tipp gestanden hätte. Ich bin ja notorischer Zweiter, deshalb kann ich leider keine diesbezüglichen Anekdoten beisteuern.
Doch, doch, eine schöne Erfolgsgeschichte haben Sie da.
Doch, doch, eine schöne Erfolgsgeschichte haben Sie da.
arboretum,
Samstag, 16. April 2005, 22:54
Nix Frösi. In der "Kinder-ND", aka "Junge Welt", hat Jutta Reschwert-Treu doch immer mittwochs beraten, unter vier Augen, sozusagen. ;-) Und "Bravo" haben sie damals dort auch schon gelesen, schließlich haben einige Omas fleißig geschmuggelt.
Diese Aufregung kenne ich zwar auch, habe aber leider ebenfalls keine Anekdoten zu erzählen. Ich vergesse sowas sowieso. Irgendwann ist alles so weit weg, dass es gar nicht mehr wahr ist.
Diese Aufregung kenne ich zwar auch, habe aber leider ebenfalls keine Anekdoten zu erzählen. Ich vergesse sowas sowieso. Irgendwann ist alles so weit weg, dass es gar nicht mehr wahr ist.