Cassandras Kopfkino
Samstag, 1. Januar 2005
IMPRESSIONEN, GESAMMELT AUF DER SUCHE NACH INNERER RUHE
cassandra, Samstag, 1. Januar 2005, 20:30
Filed under: Fotografien
Ich bin in den letzten zwei Wochen viel spazieren gegangen.
Therapie gegen einen übermässigen Hang zum ziellosen Aktionismus, der augenblicklich, nicht einmal neun Monate von einem 30. Geburtstag entfernt, in ein K(r)ampf um Selbstverwirklichung ausartet.
Ein Selbstversuch, sich gepflegt zu langweilen, weil dies die Moral von Frau Bergs Buch war: Langeweile wandelt sich in dem Moment, in dem man sie als angenehm empfindet zu:
Ruhe.
Ausgeglichenheit.
Glück.

19.12.04
Eine Industrieanlage in Hackenbroich warf sich mir in den Weg, weshalb ich eine Stunde zu spät zum Geburtstag meiner Schwester kam.

24.-26.12.04
Passow in Mecklenburg Vorpommern, vor der Haustür meiner Eltern.



26.12.04
Rügendamm in Stralsund.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag in dreihundert Euro Schuhen durch den Schlamm gewatet, weil meine Eltern der 13-köpfigen familiären Festtagstafel überdrüssig wurden.
Sie: "Cassandra will unbedingt die Hafenanlagen fotografieren. Wir fahren jetzt mit ihr dorthin."
Ich: "Nein, jetzt nicht. Wenn überhaupt möchte ich sie nachts fotografieren."
Wieder Sie: "Doch. Jetzt. Wir müssen uns das ganze schon mal bei Tage ansehen."
Erschreckend, wenn die eigenen Eltern die Tochter als Alibi missbrauchen.



27.12.04
Hafen in Hamburg.
Ewig rumgefahren, um einen geeigneten Standort zu finden. Auf legale Weise ist das nicht möglich.


29.12.04
Auf das Meer gestarrt und mich gewundert, dass ein paar Tonnen friedlicher Materie so wütend werden können.


29.12.04
Die aparte Ölraffenerie von DEA in Hemmingstedt.


01.01.05
Landschaftspark Duisburg mit altem Industriekram.


02.01.05
Ausflug zu BASF in Ludwigshafen.


Ludwigshafen ist ein wenig hässlich, aber es hat viel hübsches Licht und Eingeborene, die sonntags unter Starkstrommasten lustwandeln.


Dieser Dreikäsehoch von einem See versperrte mir den Weg zu BASF.


Ein erneutes Hindernis wirft sich mir in den Weg. Fragt sich, wie schnell ich rennen kann.


Der Himmel übertrifft sich selbst und immer noch keine rauchenden Schornsteine in Sicht.


Chemiekonzerne (und dies fiel mir schon bei Bayer auf) legen großen Wert auf umweltbewusste Fortbewegung.


Dank des firmeneigenen Parkhauses und der einladenen offenen Schranke, gelingt mir endlich doch noch ein Blick auf die Anlagen. Für ein gutes Foto reicht es aber nicht.

550 km gefahren und einen Tag verschwendet, ohne ein einziges brauchbares Bild zu machen...

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