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SCHNIPSELSTÜCKCHEN
SCHNIPSELSTÜCKCHEN
cassandra, Mittwoch, 28. Juni 2006, 01:13
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
* Meistens bin ich tatsächlich ein Trottel hilfloses Pechvögelchen. Die Chance, eine Party, gleich welcher Art, unbeschadet, unbefleckt oder unblamiert zu überstehen, tendieren bei mir gegen Null.
Dieses Jahr habe ich mich meinem Alter entsprechend sehr reif, brav und weitesgehend nüchtern in die Partyhölle gestürzt.
Dem Empfang einer Produktion am Donnerstag abend sah ich mit Schrecken entgegen. Auf der selben Veranstaltung im voran gegangenen Jahr trug ich erstmals ein unbeschreiblich hübsches, ungeheuer teures, unschuldig weisses Flatterröckchen spazieren. Leider resultierte die Premiere des seidenen Traums am selben Abend in ein böses Erwachen. Gegen vier Uhr morgens war der Stoff weindurchtränkt und bot selbst den härtesten Chemiekeulen stur die Stirn.
Nun paart sich mein Pech oft mitunendlicher Blödheit ebensolcher Dickköpfigkeit.
Logischerweise trug ich bei der diesjährigen Wiederholung der Party wiederum einen Hauch weisser Seide. Der erste Gang führte mich zur Bar und bereits nach wenigen Minuten rammte mir eine Kollegin den Ellbogen gegen den Arm und der noch nicht einmal angerührte Rotwein befand sich ausserhalb des Glases und addierte ein paar Highlights auf das mit Mohnblüten bedruckte Kleid. Präziser formuliert: die linke Seite war komplett von oben bis unten vollgesaut.
Nach ein paar verzweifelten Rettungsversuchen auf der Toilette, die zwar die Flecken nicht entfernten, mir aber beinahe den ersten Preis im Wet-Dress-Contest einbrachtenund mich das Fehlen meiner Unterwäsche verfluchen liessen, stieg ich erst einmal auf Weisswein um. Der ging jedoch nach kurzer Zeit aus und - ja so dumme Menschen gibt es wirklich, lieber Leser - ich startete einen zweiten Rotweinversuch.
Was soll ich sagen.
Binnen kurzer Zeit passte die rechte Seite optisch wieder zur linken. Ich gab mich kurz einigen unbedeutenen Amoklauffantasien hin, die gegen diesen Trampel im weissen Hemd gerichtet waren und startete dann einen zweiten Rubbelversuch. Im Waschraum vor der Toilette entspann sich ein reger Austausch von guten Tipps und Ratschlägen. Einigen der Anwesenden war ich noch vom ersten Mal bekannt und man staunte in geselliger Runde über mein Talent im Umgang mit geistigen Getränken. Von einer der Damen erfolgte dann der entscheidene Hinweis. Rotweinflecken bekämpft man am besten mit Weisswein.
Was sich ein wenig weit hergeholt anhört, beinhaltet tatsächlich viel Wahres. Ich goss ein Glas weissen Wein, den ein WC-Gast am Waschbeckenrand vergessen hatte, hinterher, schrubbte noch ein wenig und konnte den Rest des Abends vollkommen fleckenfrei, in ein durchsichtiges Kleid gehüllt, mit zwei Handtücher um Brust und Hüfte geschlungen, geniessen.
In den nächsten Wochen werde ich mir nun ein paar Gedanken machen, wie man diesen Haushaltstipp sinnvoll vermarkten und so richtig zu Geld machen kann. Ich denke da an eine ganze Reihe von Fleckenmittelchen. Rosenthaler Kadarka lässt sich bereits problemlos mit einem einfachem Tafelwein bekämpfen. Bei Brunello Flecken muss dann schon einmal ein Schuss Chablis Grand Cru herhalten und bei Mouton Rothschild hilft nur noch ein Montrachet.
* Bester Ort und Zeitpunkt für's Kennenlernen bis dato fremder Menschen ist die Schlange vor der einzigen gemischten Toilette auf Partys.
Zum Beispiel, wenn man mal wieder gerade an Rotweinflecken herumrubbelt.
Dort werden nicht nur Haushalttipps ausgetauscht, sondern auch Sprachkenntnisse erweitert und aufgefrischt.
Eine junge Französin wandte sich mitten im Gespräch mit einem Schweden mir zu, zog ihren Rock hoch bis zum Kinn, entblösste ihre langen braunen Beine, zeigte auf ihren Schritt bzw. einen Fetzen geblümten Stoffes, der selbigen bedeckte, und fragte:
"What is this?"
"Äh.... puuuuhhhhhYour Panties?"
"Noooooho."
"A bikini?"
"Yes. Yes. Yes."
Erleichtert konnte sie ihr Gespräch mit dem Herren fortsetzen.
(Man hilft ja, wo man kann. Keine Ahnung, worum es ging.)
* Rezept betrunkener Barkeeper für Gin Tonic:
Zwei Drittel Wodka.
Ein Drittel Tonic.
Kein Eis.
* Wieviele dieser Gin Tonic muss man trinken, um sein Kleid (**) im Taxi zu liegen zu lassen? ** Selbiges gehörte nicht der Schreiberin.
* Ausser Partys gab es noch andere wichige Themen:
Während ich am Samstag nachmittag die Aussicht genoss,
starrten die meisten gegen eine Hauswand.
Komisches Volk.
* Gewonnen haben wir im weitesten Sinne auch etwas... Nämlich einen neuen Exklusiv-Regisseur.
Sein iPod-Film (von meinem hochgeschätzten Kollegen produziert), holte den ersten Platz beim Young Directors Award Kategorie "Filmhochschule".
* Die Cannes Gewinner kann man sich natürlich auch ansehen.
Dieses Jahr habe ich mich meinem Alter entsprechend sehr reif, brav und weitesgehend nüchtern in die Partyhölle gestürzt.
Dem Empfang einer Produktion am Donnerstag abend sah ich mit Schrecken entgegen. Auf der selben Veranstaltung im voran gegangenen Jahr trug ich erstmals ein unbeschreiblich hübsches, ungeheuer teures, unschuldig weisses Flatterröckchen spazieren. Leider resultierte die Premiere des seidenen Traums am selben Abend in ein böses Erwachen. Gegen vier Uhr morgens war der Stoff weindurchtränkt und bot selbst den härtesten Chemiekeulen stur die Stirn.
Nun paart sich mein Pech oft mit
Logischerweise trug ich bei der diesjährigen Wiederholung der Party wiederum einen Hauch weisser Seide. Der erste Gang führte mich zur Bar und bereits nach wenigen Minuten rammte mir eine Kollegin den Ellbogen gegen den Arm und der noch nicht einmal angerührte Rotwein befand sich ausserhalb des Glases und addierte ein paar Highlights auf das mit Mohnblüten bedruckte Kleid. Präziser formuliert: die linke Seite war komplett von oben bis unten vollgesaut.
Nach ein paar verzweifelten Rettungsversuchen auf der Toilette, die zwar die Flecken nicht entfernten, mir aber beinahe den ersten Preis im Wet-Dress-Contest einbrachten
Was soll ich sagen.
Binnen kurzer Zeit passte die rechte Seite optisch wieder zur linken. Ich gab mich kurz einigen unbedeutenen Amoklauffantasien hin, die gegen diesen Trampel im weissen Hemd gerichtet waren und startete dann einen zweiten Rubbelversuch. Im Waschraum vor der Toilette entspann sich ein reger Austausch von guten Tipps und Ratschlägen. Einigen der Anwesenden war ich noch vom ersten Mal bekannt und man staunte in geselliger Runde über mein Talent im Umgang mit geistigen Getränken. Von einer der Damen erfolgte dann der entscheidene Hinweis. Rotweinflecken bekämpft man am besten mit Weisswein.
Was sich ein wenig weit hergeholt anhört, beinhaltet tatsächlich viel Wahres. Ich goss ein Glas weissen Wein, den ein WC-Gast am Waschbeckenrand vergessen hatte, hinterher, schrubbte noch ein wenig und konnte den Rest des Abends vollkommen fleckenfrei, in ein durchsichtiges Kleid gehüllt, mit zwei Handtücher um Brust und Hüfte geschlungen, geniessen.
In den nächsten Wochen werde ich mir nun ein paar Gedanken machen, wie man diesen Haushaltstipp sinnvoll vermarkten und so richtig zu Geld machen kann. Ich denke da an eine ganze Reihe von Fleckenmittelchen. Rosenthaler Kadarka lässt sich bereits problemlos mit einem einfachem Tafelwein bekämpfen. Bei Brunello Flecken muss dann schon einmal ein Schuss Chablis Grand Cru herhalten und bei Mouton Rothschild hilft nur noch ein Montrachet.
* Bester Ort und Zeitpunkt für's Kennenlernen bis dato fremder Menschen ist die Schlange vor der einzigen gemischten Toilette auf Partys.
Dort werden nicht nur Haushalttipps ausgetauscht, sondern auch Sprachkenntnisse erweitert und aufgefrischt.
Eine junge Französin wandte sich mitten im Gespräch mit einem Schweden mir zu, zog ihren Rock hoch bis zum Kinn, entblösste ihre langen braunen Beine, zeigte auf ihren Schritt bzw. einen Fetzen geblümten Stoffes, der selbigen bedeckte, und fragte:
"What is this?"
"Äh.... puuuuhhhhhYour Panties?"
"Noooooho."
"A bikini?"
"Yes. Yes. Yes."
Erleichtert konnte sie ihr Gespräch mit dem Herren fortsetzen.
(Man hilft ja, wo man kann. Keine Ahnung, worum es ging.)
* Rezept betrunkener Barkeeper für Gin Tonic:
Zwei Drittel Wodka.
Ein Drittel Tonic.
Kein Eis.
* Wieviele dieser Gin Tonic muss man trinken, um sein Kleid (**) im Taxi zu liegen zu lassen? ** Selbiges gehörte nicht der Schreiberin.
* Ausser Partys gab es noch andere wichige Themen:
starrten die meisten gegen eine Hauswand.
Komisches Volk.
* Gewonnen haben wir im weitesten Sinne auch etwas... Nämlich einen neuen Exklusiv-Regisseur.
Sein iPod-Film (von meinem hochgeschätzten Kollegen produziert), holte den ersten Platz beim Young Directors Award Kategorie "Filmhochschule".
* Die Cannes Gewinner kann man sich natürlich auch ansehen.
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