KEINE BESSERUNG IN SICHT
Attention: Contains serious kitten content
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cassandra, Samstag, 15. September 2007, 22:36
Filed under: Neue Cassandra Wochenschau
Mein Karma ist derzeit wirklich hochgradig beschissen.
Ich habe mir bereits den Kopf darüber zerbrochen, wie ich mich in letzter Zeit an meinen Mitmenschen versündigt habe. Bis auf ein paar ganz winzige Fehltritte fällt mir jedoch nichts ein.
Ich habe eine wirklich vertrackte Woche hinter mir.
Nachem ich letzten Donnerstag zur Feier des väterlichen Geburtstages nach Mecklenburg und Samstag weiter gen Berlin gefahren bin, wollte ich den Rest des Wochenendes und den Montag eigentlich in den Armen des Liebsten verbringen. Leider war ich in Ostdeutschland meiner Katze verlustig gegangen. Samstag mittag wurde sie letztmalig im Hause meiner Eltern gesichtet und von da an blieb sie verschwunden. Anfänglich machten wir uns keine großen Gedanken, da sie vermutlich einen längeren Spaziergang durch die Mecklenburger Heide unternahm und irgendwann vor Hunger (sie frisst nicht nur keine Mäuse, sondern ist auch viel zu träge und langsam, um welche zu fangen), Nässe, Kälte und Langeweile zurückkommen würde. Ich machte mich also auf den Weg nach Berlin und meine Mutter, die am Montag ebenfalls in der Gegend zu tun hatte, versprach, den kleinen Ausreisser mitzubringen. Doch weder am Sonntag, noch am Montag wurde die Kleine gesehen. Und so verzichteten der Liebste und ich auf das überfällige Schäferstündchen und fuhren am Montag zurück nach Mecklenburg, um auf Katzensuche zu gehen.
Nachdem wir nicht nur unter jeden Busch und Baum in der Nachbarschaft geschaut hatten, unter die Dachbalken gekrabbelt sind, das Ufer und flache Wasser am nahe gelegenen See abgesucht hatten, waren wir bereits kurz davor, aufzugeben und die mitgebrachten Zettel mit Foto im Dorf aufzuhängen.
Glücklicherweise vernahm der Liebste im letzten Augenblick ein leises Röcheln auf dem Dachboden, den meine Eltern zu einem Wohn/Gästezimmer ausgebaut hatten.
Seit die kleine Maus zu Beginn des Jahres an einer (angeblichen) sehr schweren Lungenentzündung litt und von selbiger beinahe hinfort gerafft wurde, hatte sie leichte Atemprobleme, die sich durch kontinuierliches leichtes Schnarchen und Röcheln bemerkbar machten.
Wir stellten das gesamte Zimmer auf den Kopf und konnten irgendwann das Gästesofa als Quelle des kaum wahrnehmbaren Geräusches ausmachen. Es stellte sich heraus, dass ich am Samstag, beim Zusammenbauen der Bettstatt die Katze versehentlich darin eingequetscht hatte und sie nun seit 48 Stunden dort ausharrte. Ohne einen Mucks oder gar ein Miauen von sich zu geben. Die Katze wurde gerettet und wir machten uns auf den Rückweg nach Berlin und wenig später stieg ich in den Zug nach Hause.
Scheinbar ging es der Kleinen gut. Zumindest hatte dies der Arzt, den wir auf die Schnelle aufsuchten bestätigt.
Ob es nun am erlittenen Schock, den während dieser Zeit nicht verabreichten Medikamenten oder am Zufall lag: gegen Dienstag zeigten sich erste Anzeichen von akuter Atemnot. Die Arme schnaufte und japste nach Sauerstoff und ich wollte am nächsten Morgen den Arzt aufsuchen.
Leider hatte ich meinen Arzt ebenfalls an diesem Tag aufgesucht und - wie erwartet - für den folgenden Tag einen erneuten OP Termin aufs Auge gedrückt bekommen. (Hahaha.)
Aus meinem Plan, morgens um 9 schnell zum Tierarzt zu rennen, um pünktlich um 10 ins Krankenhaushemdchen zu schlüpfen wurde jedoch nichts. Bis in die frühen Morgenstunden lag ich wach und lauschte dem Atem der Kleinen, der immer furchteinflössender wurde. Bei jedem kleinen Aussetzer knipste ich die Nachttischlampe an, sprang aus dem Bett und eilte zu ihr, um mich davon zu überzeugen, dass sie noch lebte.
Gegen 4 Uhr rief ich dann ein Taxi und fuhr mit ihr in eine Tierklink, die 24h geöffnet ist. Dort behielt man sie erst mal da, um sie unter einem Sauerstoffzelt zu versorgen.
Mein eigener Eingriff verlief routiniert. Ich vermute, dass ich langsam eine höhere Toleranzschwelle auf die Narkosemittel aufbaue, denn bereits 30 Minuten nach der OP konnte ich im Aufwachraum Witze mit dem Pfleger austauschen (und sie sogar verstehen) und wenig später sass ich rauchend im Krankenhausgarten und telefonierte mit der Tierklinik.
Die bestand darauf, die Katze noch ein wenig länger zu behalten und ein kardiologisches Gutachten anzufertigen.
Einen Tag später, am Donnerstag erfuhr ich dann, dass das Herz meiner Süßen vollkommen intakt ist, obwohl ich ihr seit einem halben Jahr Herzmittel verabreichen musste. Man riet mir zu einer Computertomografie, um die Lunge etwas genauer beurteilen zu können. Ich vermute, eine CT ist eine ganze Menge zum Fenster hinaus geworfenes Geld, aber ich entschied mich dafür.
Die Sprache von Tierärzten scheint mir im übrigen sehr verklausuliert und unpräzise zu sein. Statt mir auf meine mehrmaligen Nachfragen, warum eine CT notwendig ist zu antworten: "Egal, was bei der CT raus kommt, können wir eigentlich nichts tun, um die Katze zu heilen, aber wir wissen wenigstens, ob sie noch eine Weile durchhält oder ob sie eingeschläfert werden muss.", teilte man mir mit, dass eine CT lediglich prognostische Anhalte bieten würde, die (und auch das wurde lediglich nach mehrmaligen Nachfragen hinzugefügt) in gegebenen Fall eine Euthanasie notwendig machen.
Gen Abend teilte man mir die Ergebnisse der CT dann telefonisch mit. Die Lungen sind durchsetzt von einer Vielzahl von Tumoren und man würde mir dringend zum Wohle des Tieres raten, morgen, am Freitag, eine Euthanasie durchzuführen.
Nach vielem Heulen fuhr ich noch am selben Abend in die Klinik, um die Katze nebst sämtlichen Untersuchungsergebnissen abzuholen.
Da man ja derzeit so viel von ärztlichen Zweitmeinungen hört, suchte ich am Freitag morgen meine Tierärztin auf, die sofort zugab, nicht in der Lage zu sein, CTs zu interpretieren. Stattdessen fotografierte sie jedoch sämtliche Unterlagen und mailte sie einem Spezialisten in Duisburg. Der gute Mann ist in ihren Augen einer der besten (wenn nicht sogar DER beste) Kardiologe und Radiologe (für Tiere) in Deutschland.
Bereits am Abend erfuhr ich, was er von den Prognosen der Tierklinik hielt: er ist der festen Überzeugung, dass es sich nicht um Lungentumore, sondern um etwas anderes (was er auch nicht beurteilen kann) handelt. Seiner Vermutung nach, handelt es sich um einen Parasiten, der sich in der Lunge eingenistet hat und zu Entzündungen im Gewebe führt. Das man sich diese Lungenwürmer ausschliesslich im Ausland holen kann (und meine Katze zwar weit, aber nicht über die Landesgrenzen hinaus gereist ist). spielt jetzt erst einmal keine Rolle. Ich klammere mich an jeden sich bietenen Strohhalm und am Montag wird nun erst einmal eine Stuhlprobe in ein Münchner Parasitenlabor geschickt und dann schaun wir weiter, egal, wie unwahrscheinlich die Diagnose ist.
Dass ich in meinem Alter grüner Star bekomme und man den nicht operativ in den Griff bekommt, ist ja auch sehr weit hergeholt. Trotzdem ist es der Fall. Wir Mädels hier neigen offensichtlich zu seltenen Krankheiten oder es liegt wohl doch an meinem schlechten Karma.
Ich habe mir bereits den Kopf darüber zerbrochen, wie ich mich in letzter Zeit an meinen Mitmenschen versündigt habe. Bis auf ein paar ganz winzige Fehltritte fällt mir jedoch nichts ein.
Ich habe eine wirklich vertrackte Woche hinter mir.
Nachem ich letzten Donnerstag zur Feier des väterlichen Geburtstages nach Mecklenburg und Samstag weiter gen Berlin gefahren bin, wollte ich den Rest des Wochenendes und den Montag eigentlich in den Armen des Liebsten verbringen. Leider war ich in Ostdeutschland meiner Katze verlustig gegangen. Samstag mittag wurde sie letztmalig im Hause meiner Eltern gesichtet und von da an blieb sie verschwunden. Anfänglich machten wir uns keine großen Gedanken, da sie vermutlich einen längeren Spaziergang durch die Mecklenburger Heide unternahm und irgendwann vor Hunger (sie frisst nicht nur keine Mäuse, sondern ist auch viel zu träge und langsam, um welche zu fangen), Nässe, Kälte und Langeweile zurückkommen würde. Ich machte mich also auf den Weg nach Berlin und meine Mutter, die am Montag ebenfalls in der Gegend zu tun hatte, versprach, den kleinen Ausreisser mitzubringen. Doch weder am Sonntag, noch am Montag wurde die Kleine gesehen. Und so verzichteten der Liebste und ich auf das überfällige Schäferstündchen und fuhren am Montag zurück nach Mecklenburg, um auf Katzensuche zu gehen.
Nachdem wir nicht nur unter jeden Busch und Baum in der Nachbarschaft geschaut hatten, unter die Dachbalken gekrabbelt sind, das Ufer und flache Wasser am nahe gelegenen See abgesucht hatten, waren wir bereits kurz davor, aufzugeben und die mitgebrachten Zettel mit Foto im Dorf aufzuhängen.
Glücklicherweise vernahm der Liebste im letzten Augenblick ein leises Röcheln auf dem Dachboden, den meine Eltern zu einem Wohn/Gästezimmer ausgebaut hatten.
Seit die kleine Maus zu Beginn des Jahres an einer (angeblichen) sehr schweren Lungenentzündung litt und von selbiger beinahe hinfort gerafft wurde, hatte sie leichte Atemprobleme, die sich durch kontinuierliches leichtes Schnarchen und Röcheln bemerkbar machten.
Wir stellten das gesamte Zimmer auf den Kopf und konnten irgendwann das Gästesofa als Quelle des kaum wahrnehmbaren Geräusches ausmachen. Es stellte sich heraus, dass ich am Samstag, beim Zusammenbauen der Bettstatt die Katze versehentlich darin eingequetscht hatte und sie nun seit 48 Stunden dort ausharrte. Ohne einen Mucks oder gar ein Miauen von sich zu geben. Die Katze wurde gerettet und wir machten uns auf den Rückweg nach Berlin und wenig später stieg ich in den Zug nach Hause.
Scheinbar ging es der Kleinen gut. Zumindest hatte dies der Arzt, den wir auf die Schnelle aufsuchten bestätigt.
Ob es nun am erlittenen Schock, den während dieser Zeit nicht verabreichten Medikamenten oder am Zufall lag: gegen Dienstag zeigten sich erste Anzeichen von akuter Atemnot. Die Arme schnaufte und japste nach Sauerstoff und ich wollte am nächsten Morgen den Arzt aufsuchen.
Leider hatte ich meinen Arzt ebenfalls an diesem Tag aufgesucht und - wie erwartet - für den folgenden Tag einen erneuten OP Termin aufs Auge gedrückt bekommen. (Hahaha.)
Aus meinem Plan, morgens um 9 schnell zum Tierarzt zu rennen, um pünktlich um 10 ins Krankenhaushemdchen zu schlüpfen wurde jedoch nichts. Bis in die frühen Morgenstunden lag ich wach und lauschte dem Atem der Kleinen, der immer furchteinflössender wurde. Bei jedem kleinen Aussetzer knipste ich die Nachttischlampe an, sprang aus dem Bett und eilte zu ihr, um mich davon zu überzeugen, dass sie noch lebte.
Gegen 4 Uhr rief ich dann ein Taxi und fuhr mit ihr in eine Tierklink, die 24h geöffnet ist. Dort behielt man sie erst mal da, um sie unter einem Sauerstoffzelt zu versorgen.
Mein eigener Eingriff verlief routiniert. Ich vermute, dass ich langsam eine höhere Toleranzschwelle auf die Narkosemittel aufbaue, denn bereits 30 Minuten nach der OP konnte ich im Aufwachraum Witze mit dem Pfleger austauschen (und sie sogar verstehen) und wenig später sass ich rauchend im Krankenhausgarten und telefonierte mit der Tierklinik.
Die bestand darauf, die Katze noch ein wenig länger zu behalten und ein kardiologisches Gutachten anzufertigen.
Einen Tag später, am Donnerstag erfuhr ich dann, dass das Herz meiner Süßen vollkommen intakt ist, obwohl ich ihr seit einem halben Jahr Herzmittel verabreichen musste. Man riet mir zu einer Computertomografie, um die Lunge etwas genauer beurteilen zu können. Ich vermute, eine CT ist eine ganze Menge zum Fenster hinaus geworfenes Geld, aber ich entschied mich dafür.
Die Sprache von Tierärzten scheint mir im übrigen sehr verklausuliert und unpräzise zu sein. Statt mir auf meine mehrmaligen Nachfragen, warum eine CT notwendig ist zu antworten: "Egal, was bei der CT raus kommt, können wir eigentlich nichts tun, um die Katze zu heilen, aber wir wissen wenigstens, ob sie noch eine Weile durchhält oder ob sie eingeschläfert werden muss.", teilte man mir mit, dass eine CT lediglich prognostische Anhalte bieten würde, die (und auch das wurde lediglich nach mehrmaligen Nachfragen hinzugefügt) in gegebenen Fall eine Euthanasie notwendig machen.
Gen Abend teilte man mir die Ergebnisse der CT dann telefonisch mit. Die Lungen sind durchsetzt von einer Vielzahl von Tumoren und man würde mir dringend zum Wohle des Tieres raten, morgen, am Freitag, eine Euthanasie durchzuführen.
Nach vielem Heulen fuhr ich noch am selben Abend in die Klinik, um die Katze nebst sämtlichen Untersuchungsergebnissen abzuholen.
Da man ja derzeit so viel von ärztlichen Zweitmeinungen hört, suchte ich am Freitag morgen meine Tierärztin auf, die sofort zugab, nicht in der Lage zu sein, CTs zu interpretieren. Stattdessen fotografierte sie jedoch sämtliche Unterlagen und mailte sie einem Spezialisten in Duisburg. Der gute Mann ist in ihren Augen einer der besten (wenn nicht sogar DER beste) Kardiologe und Radiologe (für Tiere) in Deutschland.
Bereits am Abend erfuhr ich, was er von den Prognosen der Tierklinik hielt: er ist der festen Überzeugung, dass es sich nicht um Lungentumore, sondern um etwas anderes (was er auch nicht beurteilen kann) handelt. Seiner Vermutung nach, handelt es sich um einen Parasiten, der sich in der Lunge eingenistet hat und zu Entzündungen im Gewebe führt. Das man sich diese Lungenwürmer ausschliesslich im Ausland holen kann (und meine Katze zwar weit, aber nicht über die Landesgrenzen hinaus gereist ist). spielt jetzt erst einmal keine Rolle. Ich klammere mich an jeden sich bietenen Strohhalm und am Montag wird nun erst einmal eine Stuhlprobe in ein Münchner Parasitenlabor geschickt und dann schaun wir weiter, egal, wie unwahrscheinlich die Diagnose ist.
Dass ich in meinem Alter grüner Star bekomme und man den nicht operativ in den Griff bekommt, ist ja auch sehr weit hergeholt. Trotzdem ist es der Fall. Wir Mädels hier neigen offensichtlich zu seltenen Krankheiten oder es liegt wohl doch an meinem schlechten Karma.
bina,
Sonntag, 16. September 2007, 00:18
Ich drücke auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass der Griff zum Strohhalm sich bewährt und es noch Hoffnung für die Kleine gibt - wie auch immer die endgültige Diagnose ausfallen mag!
Viel Glück (und viel Kraft)!
Viel Glück (und viel Kraft)!
sven k.,
Sonntag, 16. September 2007, 09:22
Ach, herrjeee! Mensch, das darf doch alles nicht wahr sein. Abermals alle lieben Gedanken von hier!
midori,
Montag, 17. September 2007, 15:20
Mir wurde heiß und kalt beim Lesen. Ich wünsche der Mieze gute Besserung, wenn es eine Hoffnung darauf gibt!
gn8,
Dienstag, 18. September 2007, 18:38
Dass Sie meinen Vorschlag erst mal an Ihrer Mietze ausprobieren … oder verstehe ich das eher so: der ist so gut, dass Sie ihn sogar Ihrer Katze angedeihen lassen … ich bin gerührt. Und seltene Krankheiten sind dann doch eher … aber das sind Details. Wie steht es denn mit Ihrem Augendruck? Und für wie lange soll diesmal die OP wirken? Zeigt sich schon eine Art Rhythmus für die Maßnahme? Vielleicht sollten Sie bei Ihrer Aversion gegen Mitbewohnerinnen im Krankenzimmer versuchen eine private Versicherung mit Leistung «Einzelzimmer» oder gibt es solche Maßnahmen auch im Abonnement … halten Sie uns informiert. Und bleiben Sie optimistisch. Alles wird gut!