Cassandras Kopfkino
Donnerstag, 31. August 2006
FALLS SICH JMD. FRAGT, WAS ICH SO GETRIEBEN HABE...
cassandra, Donnerstag, 31. August 2006, 14:08
Filed under: Auf Reisen


Großes Kino: die Musik wird vom Hans Zimmers Team komponiert, den Helikopter fliegt der weltbeste Filmpilot (The Bourne Identity, X-Men, Da Vinci Code, Gladiator, Ronin, etc.), an der Kamera hätten wir den 2nd Unit Operator von Mr. & Mrs. Smith und Italien Job. So viel Geld & Stress für 45 Sekunden...

Allen, die in Kürze auf (Flug)Reisen gehen kann ich aus meinem neu-gewonnenen Erfahrungsschatz ein paar Tipps geben. Keine Panik. Niemand muss 4 Stunden vor Abflug irgendwo erscheinen, wenn er nicht über London oder Paris fliegt.
Die Sicherheitskontrollen für innereuropäische Flüge dauern genauso lange wie vorher und für Flüssigkeiten interessiert man sich nur gelegentlich.
Ein wenig aufregender wird es, wenn man in Begleitung zweier Katzen fliegt. Bevor jetzt jemand die Hände vor Entsetzen über dem Kopf zusammenschlägt: ich bin nicht in Begleitung meiner Süßen durch die Weltgeschichte gereist, sondern lediglich nach Berlin, um sie für ein paar Monate bei meinen Eltern zwischenzuparken (gut, dass ich keine Kinder habe...).
Im Vorfeld hatte ich mich nach den Umständen bzgl. des Transportes von Kleintieren schlau gemacht. Man muss nicht nur 5 Euro pro Kilo Katze Übergepäck zahlen, sondern sie in einen Korb verfrachten, der UNTER den Sitz passt. Da dies selbst schon bei einer Katze unter anzeigepflichtige Tiermisshandlung fällt, bliebe Möglichkeit Nummer 2: einen speziellen Transportkorb für 60 Euro am Flughafen erstehen und das Getier im Frachtraum mitfliegen lassen.
Aus reiner Faulheit Tierliebe ignorierte ich vorbeugend sämtliche Auflagen und stoss auf keinerlei Probleme. Sämtliche Flughafen- und Airlineangestellten gootschiten die Vierbeiner und fühlten sich sofort veranlasst, mir die Geschichten ihrer häuslichen Gefährten zu erzählen.
Bis ich zur Röngtenkontrolle gelangte. Der Herr an der Sicherheitsschleuse zwinkerte mir zu: "Sie wissen, was jetzt passiert?". Ich verneinte und fragte, ob er denn jetzt im Ernst von mir erwartete, die Katzen röngten zu lassen. Mitnichten. Die Katzen nicht. Aber den Korb. Also stand ich mit einer vollkommen hysterischen und einer panisch gelähmten Katze auf dem Arm mitten auf dem Flughafen, bis der Korb die ausführliche Untersuchung überstanden hatte.

Der Flughafen Charles de Gaulle, von dem aus ich nach Amerika fliegen musste, entsprach im Vergleich dazu der absoluten Hölle. Fünf Flieger gehen ungefähr zur selben Zeit in die Staaten. Wie wir auf dem Rückflug feststellen durften, sind die Franzosen nicht nur sehr intolerant, was ihre Startzeiten angeht und verweigerten uns den Zutritt zum Anschlussflug, der erst in 10 Minuten gehen sollte und wo wenige Sekunden vorab die letzten Passagiere gebordet hatten und verlieren das Gepäck (meine Kollegin wartet seit ein-einhalb Wochen auf ihren Rucksack), sondern schaffen es, für die gesamte Abfertigung der 5 USA Flieger gerade mal zwei Sicherheitsschleusen zur Verfügung zu stellen. Diese Tatsache resultierte in eine ca. 500 Meter lange Schlange mit ungefähr 1.000 Warteten. Wenigstens warten diese Flugzeuge bis auf den letzten Passagier. Das man während dieser 2 stündigen Wartezeit aber auch nur ein einziges Getränk (in der Business Class!) gereicht bekommt, kann man sich jedoch abschminken.

London ist ebenfalls ein Träumchen. Vorsorglich habe ich sämtliche Feuerzeuge und Kosmetika schon vorab weggeschmissen, aber das eigentliche Problem ist das Handgepäck an sich. Da ich eine sehr teure Optik in einem Stahlkoffer transportieren musste, wurde ich das erste Mal zurück geschickt. Der Koffer war zu groß und erlaubt lediglich eine Tasche in der Größe eines Laptops. Das einzige Taschengeschäft auf dem Flughafen freut sich sehr darüber. Für schlappe 60 Pfund erstand ich eine neue und checkte den leeren Koffer ein. Trotzdem wurde mir der Zutritt zum Sicherheitsbereich ein zweites Mal verweigert, weil lediglich ein Gepäckstück an Bord erlaubt ist und meine winzige Handtasche leider störte.
Mit Anstehen und neuenm Gepäck kaufen etc. braucht man also schon 4 Stunden für einen inner-europäischen Flug.
Für die Optik, die wie ein riesiges Zielfernrohr auf dem Röngtenbildschirm abgebildet wurde, hat sich übrigens niemand interessiert.


P.S.: Die Bilder oben sind leider alle zusammen geklaut. Abgesehen von dem Helikopterbild oben und diesem Fototapetenhintergrund kam ich leider nicht zum fotografieren...
P.P.S.: An den Farben habe ich nichts in Richtung kitschig gedreht. Die sind so, weil gecrosst.


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