RÜCKSCHAU AUF ZWEI WÖCHIGE URLAUBSENTSPANNUNG
cassandra, Montag, 3. April 2006, 16:11
Filed under: Neue Cassandra Wochenschau
Düsseldorf-Kiel mit kleinen Hindernissen
Fast hätte ich geschafft, pünktlich zur Lesung im Friseursalon in Kiel zu erscheinen.
Wenn ich pünktlich losgefahren wäre. Wenn ich mich rechtzeitig aus dem Bett hätte quälen können. Wenn ich McWinkels telefonische Versuche, mich zum Hotel zu lotsen befolgt hätte.
Die Durchfall-Bombe jedoch, die in meinem Auto irgendwo zwischen Hamburg und Kiel explodierte, brachte den Zeitplan vollkommen durcheinander.
Eine der Katzen litt wohl unter einer leichten Magenverstimmung und sah sich ausser Stande, dem Drang, der sich im Darm angestauten Gase und Verdauungsreste länger Einhalt zu gebieten. Und so liess sie ihren Bedürfnissen und somit einer riesigen breiigen, übelst stinkenden Masse freien Lauf.
Der Korb, in dem sich das unglückliche Tier befand, war angesichts des Ansturms, die sich in ihm ergoss vollkommen überfordert und leitete seinen Inhalt direkt an die guten Ledersitze weiter.
An der nächst besten Tankstelle haltend, entfernte ich daher erst einmal die Katzen aus dem Korb, um mit Hilfe einer Flasche Mineralwasser und drei Rollen Küchenpapier einen vollkommen sinnlosen Transportkorb-Rettungsversuch zu starten. Leider unterlief mir damit ein folgenschwerer Fehler, wie sich schon wenige Minuten später zeigte. Dumme Menschen kommen nämlich nicht in den Himmel, sondern direkt in die Exkrementen-Hölle. Die Katze, die gezwungendermassen einige Zeit in ihrer eigenen Scheisse liegend verbracht hatte, war derweil traurig mauzend, mit durchfallverschmierten Pfötchen durch das gesamte Auto gewandert und hatte sich gegen alle verfügbaren Fenster gestellt, um mich aus dem Autoinneren vorwurfsvoll anzustarren. Erstaunlich, wie schnell man die Innenraumfarbe seines Fahrzeuges ändern kann.
Schade das ich in diesem Augenblick keinen Fotoapparat zur Hand hatte. Das Pärchen an der anderen Zapfsäule, das bereits vor einer Ewigkeit mit dem Tanken fertig war und fasziniert bestaunte, wie ich vorübergebeugt mitten auf der Tankstelle stand, eine Katze zwischen die Beine geklemmt, die Hinterläufe in der einen Hand und eine Flasche Wasser in der anderen, hätte sich bestimmt bereit erklärt, ein Foto zu schiessen.
Trotz einstündiger Verspätung war die Lesung sehr amüsant, mit wunderbar aufgelegten Lesenden, witzigen Geschichten und einem würdigen Abschluss in einer Hotelbar.
Leider wollte sich an jenem Abend kaum jemand mit mir unterhalten. Selbst im vollkommen überfüllten Friseursalon wies man mir zuvorkommend einen Sitzplatz zu und rückte ein wenig zur Seite, damit ich mich angemessen ausbreiten konnte.
Grund zum Feiern
gab es dann zwei Tage später in Berlin. Der Liebste erträgt nun bereits seit einem Jahr meine Anwesenheit, egal, was ich sage, wie ich aussehe oder wie ich rieche. Das ist eine Leistung, die entsprechend gewürdigt werden musste. Leider ist die Geschichte über unser Kennenlernen noch immer nicht fertig, da ich viel Zeit im Bett und wenig vor dem Computer verbrachte.
Auf Grund des einen Geschenkes, dass ich von ihm erhielt, muss ich an dieser Stelle dringend einen kleinen Rundruf einfügen: Ich suche jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der Kontakt zur Berliner Edelbordellbranche hat.
Und nein. Ich bin nicht auf der Suche nach einem Zweitjob, sondern habe eine ganz traumhafte Location gefunden, in der ich gerne ein paar Fotos machen möchte.
Grundloses Feiern
Beim diesjährigen ADC (so ein Werberwochenendepartymarathon) am Samstag auf der offiziellen Veranstaltung liefen mir ständig Leute über den Weg, die ich miteinander bekannt machen wollte und die mich daran erinnerten, dass ich sie bereits auf der Party am Abend davor einander vorgestellt hatte. Woran ich mich beim besten Willen nicht erinnern kann. Auch nicht, sie am Abend davor überhaupt getroffen zu haben.
Vollkommene Amnesie und daher auch nichts zu berichten. Gut, dass der Liebste mit war und mich an den Haaren herausgezerrt hat, bevor ich mich auszog. Vermutlich hätte ich dann jetzt doch noch studieren gehen müssen.
Bloggerkegeln
Für jede Sportart, die etwas mit runden Dingen zu tun hat, bin ich denkbar schlecht geeignet. Ich kann weder fangen noch werfen, geschweige denn kegeln.
Doch mittlerweise habe ich mir eine beeindruckende Technik zugelegt, die das Hauptproblem bei dieser Aktivität, nämlich die Kugel auf eine gerade Bahn zu lenken, umgeht. Dafür stelle ich mich breitbeinig an den Anfang der Bahn, halte die Kugel in beiden Händen, lasse sie zwischen den Beinen schwingen und lasse sie dann einfach los. Dieser grandiosen Technik hatte ich beim ersten Berliner Blogger-Kegeln dann auch den Gewinn zu verdanken: ein phallischer Glas-Zylinder, 30 Zentimeter gross mit Rosen gefüllt.
Seit zwei Wochen bin ich in meiner Wohnung auf der Suche nach einem Ort, an dem dieses wirklich dekorative Objekt einen angemessen Standort erhält.
Vielen Dank für die Organisation an Glam.
Das nächste Mal gehen wir schiessen. (Und da werde ich garantiert ebenfalls gewinnen.)
Lesedebüt
Eigentlich hätte ich mir ja im Vorfeld überlegen müssen, ob man beim derzeitigen Wetter bereits High Heels tragen darf. Dancing in stilettos in the snow.
Oder ob ich nun lieber Kartoffelsalat oder doch - passend zu meiner Geschichte - russische Pelmeni zur Lesung mitbringen soll.
Statt dessen zerbrach ich mir in den Stunden vor meinem ersten grossen Auftritt den Kopf darüber, ob ich
(a) meine Teilnahme auf Grund vorübergehender körperlicher Behinderung absagen soll
(b) einer Augenklappe etwas verwegenes abringen kann
oder (c) die Leute mich für total bekloppt halten, wenn ich mit Sonnenbrille erscheine.
Auf Grund einer Verkettung ungünstiger Umstände bin ich nämlich wenige Tage zuvor meiner Kontaktlinsen verlustig gegangen. Da ichunendlich eitel bin mit meiner Ersatzbrille kaum etwas sehen, geschweige denn lesen kann, da die Stärke der Gläser eher großzügig bemessen ist, hatte ich mir weiche Einweg-Linsen besorgt und beschlossen, sie am Abend zuvor Probe zu tragen. Der nächtliche Versuch, die Dinger wieder rüchstandslos aus den Augen zu entfernen wurde von lautem Wehklagen und nicht-jugendfreien Flüchen begleitet. Nach mehr als einer halben Stunde aggresiven Bohrens im Augeninnere war das Problem gelöst und das nächste offenkundig. Ein riesiges Hämatom im linken Auge. Eigenhändig beigebracht. Das Drama ist gross. Die Heulerei ebenso. Der Liebste tröstet, morgen wäre alles wieder gut.
Nach dem Erwachen schaut er mich ernst und lange an. Ist schon so gut wie weg.
Der Blick in den Spiegel straft den Liebsten Lügen. Der Fleck aus Blut hat sich aufgefasert. Ich sehe ein wenig aus, wie die Vampire in Blade, deren weisser Augenbereich blutgetränkt sind.
Natürlich verschwindet das Ding auch bis in die Abendstunden nicht.
Die Lesung war sehr lustig, bis auf den Teil, wo ich gelesen habe. Ich glaube, meine Talente sind eher anderweitig gelagert. Als ich fertig bin, bin ich pitschnass geschwitzt. Gerade habe ich es mir hier noch einmal angehört. Gruselig. Ich wusste gar nicht, dass ich so monoton und doch überartikuliert lese. Naja, es war mal eine Erfahrung, die es wert war gemacht zu werden und ich möchte mich noch einmal herzlichst bei den Gastgebern und Organisatoren für ihre die Einladung bedanken.
Fast hätte ich geschafft, pünktlich zur Lesung im Friseursalon in Kiel zu erscheinen.
Wenn ich pünktlich losgefahren wäre. Wenn ich mich rechtzeitig aus dem Bett hätte quälen können. Wenn ich McWinkels telefonische Versuche, mich zum Hotel zu lotsen befolgt hätte.
Die Durchfall-Bombe jedoch, die in meinem Auto irgendwo zwischen Hamburg und Kiel explodierte, brachte den Zeitplan vollkommen durcheinander.
Eine der Katzen litt wohl unter einer leichten Magenverstimmung und sah sich ausser Stande, dem Drang, der sich im Darm angestauten Gase und Verdauungsreste länger Einhalt zu gebieten. Und so liess sie ihren Bedürfnissen und somit einer riesigen breiigen, übelst stinkenden Masse freien Lauf.
Der Korb, in dem sich das unglückliche Tier befand, war angesichts des Ansturms, die sich in ihm ergoss vollkommen überfordert und leitete seinen Inhalt direkt an die guten Ledersitze weiter.
An der nächst besten Tankstelle haltend, entfernte ich daher erst einmal die Katzen aus dem Korb, um mit Hilfe einer Flasche Mineralwasser und drei Rollen Küchenpapier einen vollkommen sinnlosen Transportkorb-Rettungsversuch zu starten. Leider unterlief mir damit ein folgenschwerer Fehler, wie sich schon wenige Minuten später zeigte. Dumme Menschen kommen nämlich nicht in den Himmel, sondern direkt in die Exkrementen-Hölle. Die Katze, die gezwungendermassen einige Zeit in ihrer eigenen Scheisse liegend verbracht hatte, war derweil traurig mauzend, mit durchfallverschmierten Pfötchen durch das gesamte Auto gewandert und hatte sich gegen alle verfügbaren Fenster gestellt, um mich aus dem Autoinneren vorwurfsvoll anzustarren. Erstaunlich, wie schnell man die Innenraumfarbe seines Fahrzeuges ändern kann.
Schade das ich in diesem Augenblick keinen Fotoapparat zur Hand hatte. Das Pärchen an der anderen Zapfsäule, das bereits vor einer Ewigkeit mit dem Tanken fertig war und fasziniert bestaunte, wie ich vorübergebeugt mitten auf der Tankstelle stand, eine Katze zwischen die Beine geklemmt, die Hinterläufe in der einen Hand und eine Flasche Wasser in der anderen, hätte sich bestimmt bereit erklärt, ein Foto zu schiessen.
Trotz einstündiger Verspätung war die Lesung sehr amüsant, mit wunderbar aufgelegten Lesenden, witzigen Geschichten und einem würdigen Abschluss in einer Hotelbar.
Leider wollte sich an jenem Abend kaum jemand mit mir unterhalten. Selbst im vollkommen überfüllten Friseursalon wies man mir zuvorkommend einen Sitzplatz zu und rückte ein wenig zur Seite, damit ich mich angemessen ausbreiten konnte.
Grund zum Feiern
gab es dann zwei Tage später in Berlin. Der Liebste erträgt nun bereits seit einem Jahr meine Anwesenheit, egal, was ich sage, wie ich aussehe oder wie ich rieche. Das ist eine Leistung, die entsprechend gewürdigt werden musste. Leider ist die Geschichte über unser Kennenlernen noch immer nicht fertig, da ich viel Zeit im Bett und wenig vor dem Computer verbrachte.
Auf Grund des einen Geschenkes, dass ich von ihm erhielt, muss ich an dieser Stelle dringend einen kleinen Rundruf einfügen: Ich suche jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der Kontakt zur Berliner Edelbordellbranche hat.
Und nein. Ich bin nicht auf der Suche nach einem Zweitjob, sondern habe eine ganz traumhafte Location gefunden, in der ich gerne ein paar Fotos machen möchte.
Grundloses Feiern
Beim diesjährigen ADC (so ein Werberwochenendepartymarathon) am Samstag auf der offiziellen Veranstaltung liefen mir ständig Leute über den Weg, die ich miteinander bekannt machen wollte und die mich daran erinnerten, dass ich sie bereits auf der Party am Abend davor einander vorgestellt hatte. Woran ich mich beim besten Willen nicht erinnern kann. Auch nicht, sie am Abend davor überhaupt getroffen zu haben.
Vollkommene Amnesie und daher auch nichts zu berichten. Gut, dass der Liebste mit war und mich an den Haaren herausgezerrt hat, bevor ich mich auszog. Vermutlich hätte ich dann jetzt doch noch studieren gehen müssen.
Bloggerkegeln
Für jede Sportart, die etwas mit runden Dingen zu tun hat, bin ich denkbar schlecht geeignet. Ich kann weder fangen noch werfen, geschweige denn kegeln.
Doch mittlerweise habe ich mir eine beeindruckende Technik zugelegt, die das Hauptproblem bei dieser Aktivität, nämlich die Kugel auf eine gerade Bahn zu lenken, umgeht. Dafür stelle ich mich breitbeinig an den Anfang der Bahn, halte die Kugel in beiden Händen, lasse sie zwischen den Beinen schwingen und lasse sie dann einfach los. Dieser grandiosen Technik hatte ich beim ersten Berliner Blogger-Kegeln dann auch den Gewinn zu verdanken: ein phallischer Glas-Zylinder, 30 Zentimeter gross mit Rosen gefüllt.
Seit zwei Wochen bin ich in meiner Wohnung auf der Suche nach einem Ort, an dem dieses wirklich dekorative Objekt einen angemessen Standort erhält.
Vielen Dank für die Organisation an Glam.
Das nächste Mal gehen wir schiessen. (Und da werde ich garantiert ebenfalls gewinnen.)
Lesedebüt
Eigentlich hätte ich mir ja im Vorfeld überlegen müssen, ob man beim derzeitigen Wetter bereits High Heels tragen darf. Dancing in stilettos in the snow.
Oder ob ich nun lieber Kartoffelsalat oder doch - passend zu meiner Geschichte - russische Pelmeni zur Lesung mitbringen soll.
Statt dessen zerbrach ich mir in den Stunden vor meinem ersten grossen Auftritt den Kopf darüber, ob ich
(a) meine Teilnahme auf Grund vorübergehender körperlicher Behinderung absagen soll
(b) einer Augenklappe etwas verwegenes abringen kann
oder (c) die Leute mich für total bekloppt halten, wenn ich mit Sonnenbrille erscheine.
Auf Grund einer Verkettung ungünstiger Umstände bin ich nämlich wenige Tage zuvor meiner Kontaktlinsen verlustig gegangen. Da ich
Nach dem Erwachen schaut er mich ernst und lange an. Ist schon so gut wie weg.
Der Blick in den Spiegel straft den Liebsten Lügen. Der Fleck aus Blut hat sich aufgefasert. Ich sehe ein wenig aus, wie die Vampire in Blade, deren weisser Augenbereich blutgetränkt sind.
Natürlich verschwindet das Ding auch bis in die Abendstunden nicht.
Die Lesung war sehr lustig, bis auf den Teil, wo ich gelesen habe. Ich glaube, meine Talente sind eher anderweitig gelagert. Als ich fertig bin, bin ich pitschnass geschwitzt. Gerade habe ich es mir hier noch einmal angehört. Gruselig. Ich wusste gar nicht, dass ich so monoton und doch überartikuliert lese. Naja, es war mal eine Erfahrung, die es wert war gemacht zu werden und ich möchte mich noch einmal herzlichst bei den Gastgebern und Organisatoren für ihre die Einladung bedanken.
rudelmario,
Montag, 3. April 2006, 20:03
Lesung
Ich kann mit Podcasts oder eben auch Bloglesungen nichts anfangen. Das vom ersten ist mir schon bekannt, deshalb schieb ich mir die Dinger nicht auf den iPod. Letzteres habe ich mir heute mit dem ihrigen Versucht. So auf der Toilette und beim Duschen. Aber das ist nichts für mich. Das ist keine leichte Unterhaltung für mich; also jetzt so ganz allgeimen. Entweder ich lese, schau fern, höre Hörbücher, oder ich häng in meinen Gedanken. Und gerade beim Duschen kann ich dann dem gesprochen Wort nicht folgen... Aber so monoton empfand ich die Stimme nicht (Soweit ich folgen konnte...)
cassandra,
Montag, 3. April 2006, 23:50
Aber Herr Rudelmario: Sie sollen so etwas doch nicht auf der Toilette oder unter der Dusche hören, sondern gemütlich auf dem Sofa mit einem Glas Wein oder einer Flasche Bier.
Es gibt viele Menschen, die mit Lesungen nichts anfangen können, sondern sich viel lieber beim Lesen eines Eintrages oder einer Geschichte ein eigenes Bild machen. Mir geht es auch oft bei Filmen so, die auf Romanen basieren, die ich zuvor gelesen habe. Meist habe ich mir die Orte und Personen ganz anders vorgestellt, als sie dann gezeigt werden und bin enttäuscht.
Bei Blogs ist das jedoch etwas anderes, da sie weniger fiktiv und persönlicher sind.
Ich begleite einen Teil des Lebens der Personen, die ich mehr oder weniger regelmässig lese. Es hat mein Leben bereichert, die Menschen, die dahinter stehen, auch kennengelernt zu haben. Ich habe nun einen ganz anderen Bezug zu dem, was sie schreiben, lache an anderen Stellen, weil ich weiss, was zwischen den Zeilen steht oder bin tief berührt, weil ein scheinbar achtlos dahingeworfener Eintrag für mich mehr darstellt. Letzten Endes habe ich durch diese Neugier auch meinen momentanen Partner kennengelernt, weil es mich reizte, den Menschen hinter den Worten zu treffen.
Dabei ist es gar nicht immer von Bedeutung, die Blogger, die ich lese auch wirklich kennenzulernen. Manchmal reicht das Staunen darüber, wie schüchtern und wortkarg jemand im normalen Leben wirkt, den man eigentlich als virtuosen Wortkünstler "kennt", wie anders sich die reale Stimme bei einem Podcast anhört, obwohl man sie sich unbewusst immer tief und getragen vorgestellt hat.
Ich persönlich finde es sehr schön, meine oft oberflächliche Analyse des geschriebenen Wortes mit all' ihren unbewussten Interpretationen und Projektionen auf ihren Gehalt zu überprüfen.
Aber es ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er manche Dinge nicht lieber der eigenen Phantasie überlässt.
Es gibt viele Menschen, die mit Lesungen nichts anfangen können, sondern sich viel lieber beim Lesen eines Eintrages oder einer Geschichte ein eigenes Bild machen. Mir geht es auch oft bei Filmen so, die auf Romanen basieren, die ich zuvor gelesen habe. Meist habe ich mir die Orte und Personen ganz anders vorgestellt, als sie dann gezeigt werden und bin enttäuscht.
Bei Blogs ist das jedoch etwas anderes, da sie weniger fiktiv und persönlicher sind.
Ich begleite einen Teil des Lebens der Personen, die ich mehr oder weniger regelmässig lese. Es hat mein Leben bereichert, die Menschen, die dahinter stehen, auch kennengelernt zu haben. Ich habe nun einen ganz anderen Bezug zu dem, was sie schreiben, lache an anderen Stellen, weil ich weiss, was zwischen den Zeilen steht oder bin tief berührt, weil ein scheinbar achtlos dahingeworfener Eintrag für mich mehr darstellt. Letzten Endes habe ich durch diese Neugier auch meinen momentanen Partner kennengelernt, weil es mich reizte, den Menschen hinter den Worten zu treffen.
Dabei ist es gar nicht immer von Bedeutung, die Blogger, die ich lese auch wirklich kennenzulernen. Manchmal reicht das Staunen darüber, wie schüchtern und wortkarg jemand im normalen Leben wirkt, den man eigentlich als virtuosen Wortkünstler "kennt", wie anders sich die reale Stimme bei einem Podcast anhört, obwohl man sie sich unbewusst immer tief und getragen vorgestellt hat.
Ich persönlich finde es sehr schön, meine oft oberflächliche Analyse des geschriebenen Wortes mit all' ihren unbewussten Interpretationen und Projektionen auf ihren Gehalt zu überprüfen.
Aber es ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er manche Dinge nicht lieber der eigenen Phantasie überlässt.
rudelmario,
Dienstag, 4. April 2006, 09:47
Ha scho...
... würde man nun hier im badischen sagen und damit "jain" meinen. In Bezug, zu dem was Sie schrieben... Wobei dieses "Ha scho" eher ein Gefühl ist. Um dies in wonnigen Worten und eloquenten Formulierungen münden zu lassen, ist gerade, so kurz nach der Nachtschicht, leider der falsche Zeitpunkt...
luckystrike,
Dienstag, 4. April 2006, 11:00
bin gespannt wie du deine kegeltechnik fürs schießen anwendest...!
modeste,
Dienstag, 4. April 2006, 19:37
Wenn Sie genauso schießen, wie Sie kegeln, gewinnen Sie auf jeden Fal, ich stelle mich aber besser nicht gerade hinter Sie, sondern irgendwo an die Seite oder so.
Was Ihre Lesung angeht, finde ich die nicht schlecht. Jetzt in Euphorie auszubrechen und so zu tun, als sei das alles großartig, ist auch Mist, aber Sie haben da mit lauter Leuten gelesen, die teilweise viel Leseerfahrung haben, und teilweise zumindest ein bißchen. Ich fand, Sie haben sich wacker geschlagen: Sie sind gut verstanden worden, man hat zu recht gelacht, Ihr Text ist charming, und beim nächsten Mal lesen Sie nicht nur gut, sondern bombastisch.
Man will sich ja auch noch steigern können.
Was Ihre Lesung angeht, finde ich die nicht schlecht. Jetzt in Euphorie auszubrechen und so zu tun, als sei das alles großartig, ist auch Mist, aber Sie haben da mit lauter Leuten gelesen, die teilweise viel Leseerfahrung haben, und teilweise zumindest ein bißchen. Ich fand, Sie haben sich wacker geschlagen: Sie sind gut verstanden worden, man hat zu recht gelacht, Ihr Text ist charming, und beim nächsten Mal lesen Sie nicht nur gut, sondern bombastisch.
Man will sich ja auch noch steigern können.
wortschnittchen,
Dienstag, 4. April 2006, 22:23
Ich schließe mich dem an, was Frau Modeste gesagt hat und füge hinzu, dass man Ihr Hämatom fast gar nicht bemerken konnte. Sie rochen auch gut. (Geht es der Katze wieder?) Und auf Ihre Schuhe bin ich sehr, sehr neidisch.
cabman,
Mittwoch, 5. April 2006, 02:20
Kiel ist halt immer eine Reise wert. Ich habe aus beschriebenem Grund eine Box mit wannenähnlichem Unterteil. Sehr praktisch! Besuchen Sie mich doch mal. Ich versuche empirisch am Beispiel Ewald, das eine oder andere Verhalten von Vier- und anderen beinern zu erkunden. Vielleicht mögen Sie mir helfen?