AUF DER SUCHE NACH DEM GEISTIGEN NASS
cassandra, Montag, 25. August 2008, 23:25
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Gooooootttt. Was für ein Schrecken an einem geruhsamen, freien Montagnachmittag, wenn einem das entsetzliche Bewusstsein, dass im heimischen Kühlschrank gänzliche Leere herrscht, vom Sofa hochfahren lässt.
Nahrungsmittel sind vermutlich überbewertet und man kann sicherlich auch einmal einen Tag ohne selbige ausharren. Aber die Abwesenheit von Wein, und somit das Versprechen, den perfekten Gammeltag ausheimeln zu lassen, ist einfach vollkommen inakzeptabel.
Notgedrungenermassen warf ich also den Bademantel fort und mich selbst in Unnerbüks, Jeans und T-Shirt. Zu meinem Bedauern kenne ich nur einen einzigen Weinladen in meiner Heimatstadt. Da dieser arg in der Nähe meiner Arbeitsstätte angesiedelt ist und ich aus unterschwelligen Gründen keine große Lust verspürte, an meinem freien Tag den selben Weg zurückzulegen, den ich Tag ein und Tag aus absolviere, fuhr ich blind drauf los. Ich hätte zuvor natürlich mal das Internet konsultieren können, aber in meiner Panik und meinem Entsetzen war ich vollkommen unfähig zum praktischen Denken.
Ich fuhr also 2 mal quer durch die Stadt. Sehr zum Unwollen meiner Mitautofahrer bewegte ich mich dabei mit 30 km/h, aber man kann ja wohl kaum von mir verlangen, links und rechts nach Weinhandlungen Ausschau zu halten und gleichzeitig auf den Strassenverkehr zu achten. Nach langem, erfolglosem Suchen gab ich fast auf und beschloss, eine in der Nähe meiner Wohnung gelegene Einkaufsstrasse aufzusuchen. Der einzig freie Parkplatz in jener Strasse war dann auch – man preise an dieser Stelle den Zufall – vor einem kleinen Heimwerkerbaumarkt, der neben dem üblichen Baumarktkram doch tatsächlich hochpreisige Küchenutensilien (ich vermutete an dieser Stelle, dass das Ladenkonzept zwei-geschlechtlich aufbereitet war – während er sich eine Handkreissäge aussucht, kann sie in aller Ruhe das riesige Kochlöffelsegment bestaunen) und Weine deutscher Herkunft anbot. Die Auswahl war wirklich enorm. Ca. 400 verschiedene Weine wurden offeriert, doch, zu meinem Bedauern, eben lediglich aus deutschen Landen.
Nun muss ich zu meiner Verteidigung erklären, dass ich überhaupt keine Ahnung von Weissweinen habe. Noch weniger von deutschen Weissweinen. Aber momentan bin ich roten Weinen ein wenig überdrüssig und deshalb offen für neue Erfahrungen.
Lächelnd und bereit, mich diesen neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen zu zeigen, bat ich deshalb die Verkäuferin um eine Kaufempfehlung.
Ich klärte sie über mein Unwissen auf und gab ihr ein paar geschmackliche Anhaltspunkte. Leicht müsse er sein. Ich mag einen guten Chardonnay oder einen französischen Sancerre. Seit neustem habe ich die Rebula Traube für mich entdeckt. (Dazu später mehr.) Ich vermute, das einzige Wort, was sie während meines Monologes vernahm, war Chardonnay und so drückte sie mir einen selbigen in die Hand. Ich erwähnte kurz, dass ich sicher gehen möchte, dass ich keinen moussierenden Wein erstehe, da Chardonnays die Tendenz dazu aufweisen. Als die gute mich darauf hinwies, dass sie mir garantiere, dass dieser Chardonnay ganz sicher nicht nach Muskat schmecken würde („das wäre dann ja ein Muskatwein und kein Chardonnay“) gab ich auf und machte mich mit der empfohlenen Flasche auf den Heimweg.
Just in diesem Augenblick komme ich in den zweifelhaften Genuss dieses Weines und muss sagen: zu sauer, zu fruchtig und leicht mit Kohlensäure versetzt.
Immer wieder laufe ich in die selbe Falle. Bilde mir ein, dass ich zu meinem Unwissen stehen müsste und mein Vertrauen den Herren und Damen schenken müsste, die – ob in einem Geschäft oder einem Restaurant – die Aufsicht über eine schier überwältigende Masse an Weinflaschen haben. Vermutlich denke ich, dass die sich sicherlich im Laufe vieler Abende durch das ganze Sortiment getrunken haben und wissen, was sie da verkaufen.
Dabei war ich doch gerade erst vor kurzem mit diesem Vertrauen auf die Nase gefallen und hatte geschworen, nur noch meinen eigenen Instinkten zu trauen.
Vor kurzem weilte ich nämlich zum Zwecke von Dreharbeiten in Slowenien.
Diese eine Woche zwischen Rumreisen und Filmaufnahmen beglückte mich mit zwei Erkenntnissen: es gibt sehr schlechte und sehr gute Weine in Slowenien und slowenische Kellner sind ausgesprochen dominant. Letzteres war der Grund dafür, dass ich nicht selten mit meiner besserwisserischen und leicht schnippischen Art aneckte und es mir fast jeden Abend gelang, die gastronomische Belegschaft gegen mich aufzubringen.
Der arme junge Kerl in einem stark touristisch-angehauchten Etablissement mit Aussenbereich trug noch am wenigsten zu diesen Erkenntnissen bei. Auf meine Frage, was es denn für Wein gebe, antwortete er „rot“ und „weiss“. Nach nochmaligem Nachbohren rückte er dann vollkommen verdattert noch die Varianten „süß“ und „trocken“ heraus. Den trockenen Weissen hätte ich nach dem ersten Schluck am liebsten in den an die Terrasse angrenzenden See gegossen, aber da Slowenien zur EU gehört, hätte mir dann vermutlich eine Anzeige wegen Grundwasserverschmutzung gedroht.
In einem wesentlich feineren Lokal mit eigener Weinkarte, die ihr Sortiment von slowenischen Weinen über 12 Seiten verteilt anbot, bat ich den Kellner um eine Empfehlung. Aber ein richtig guter müsse es sein, warf noch einer meiner Begleiter in die Runde. Der Kellner kehrte mit einer Flasche zurück, die sich doch laut Etikett tatsächlich „Spargel“ nannte. Wirklich. Genauso wie die deutsche Bezeichnung für diese eierschalenfarbenen, länglichen Stangen, die man im Frühsommer so gerne mit Schinken und dicker Sosse isst. Das in leuchtenden Orangetönen designte Etikett gab dann auch schnell Aufschluss. Worüber wage ich nicht zu interpretieren, aber zumindest waren dort Spargelstangen aufgemalt. Als der Kellner dann den Verschluss mit großer Eleganz aufschraubte, fragte ich vorsichtig, ob dies denn wirklich ein „guter“ slowenischer Wein wäre. Der beste, wurde mir versichert. Ich kostete und ... gab kleinlaut zu, dass er mir nicht schmecken würde. Vielleicht solle lieber jemand anderes am Tische probieren.... Das hätte ich nicht sagen dürfen. Wutentbrannt wurde ich angeherrscht, was mir denn an dem Wein nicht gefallen würde. Ich wies noch einmal höflich darauf hin, dass er mir nun mal nicht schmecken würde, aber vielleicht den anderen und dann könnten die ja ... Er unterbrach mich. Mit hochrotem Gesicht schnauzte er: „Du haben überhaupt Ahnung von Wein? Was Du wollen? Süßen Wein oder was?“ Bevor es zu Handgreiflichkeiten kam, erklärten wir uns bereit, den Wein zu trinken und bestellten sicherheitshalber eine andere Flasche nach dem Augen zu, Finger drauf-Prinzip. Im übrigen hat sich in solchen Fällen (und voraus gesetzt, dass man nicht derjenige ist, der bezahlen muss und man sich in Slowenien (oder Südamerika) aufhält, wo Weine nicht so teuer sind) auch das Prinzip, den zweit-teuersten Wein auf der Karte zu bestellen, bezahlt gemacht.
Bereits am nächsten Abend entführte ich meine Kunden in eines der wohl angesagtesten Restaurants Ljubljanas. Ein fein gekleideter Kellner rauschte strahlend an unseren Tisch und klärte uns erst einmal über das Restaurant-Konzept auf. Hier gebe es keine Speisekarten, wurde uns mitgeteilt. Jeden Tag ging man auf den Markt, um frische Zutaten einzukaufen und dann wird serviert, was auch immer gerade da wäre und was nach Meinung des Kellners gut zueinander passen würde. Da wir so viele wären (6 Personen), würde es bei uns Sinn machen, dass alle das selbe essen. Doch nun erst einmal zum Aperitif. Die Herrschaften wünschen doch sicherlich ein Gläschen Prosecco zu Beginn. Unsere Gesellschaft schwieg einstimmig. Kein Getränk, um den Abend einzuläuten? Ich ergriff die Initiative und meinte, dass wir durchaus gerne etwas trinken würden, aber die Herren sicher gerne ein Bier hätten und ich einen Wein.
Er nahm die Bestellung auf und fragte, als ich an der Reihe war, erneut, ob ich einen Prosecco wünsche. Ich verneinte wiederum und bat um die Weinkarte. (Hatte ich doch aus meinem Fehler am Vorabend gelernt und wollte diesmal auf Empfehlungen verzichten.) Soweit seien wir derzeit noch nicht. Wein gebe es erst später zum Essen. Jetzt wäre erst einmal der Aperitif dran, war seine Antwort. Ob ich denn vielleicht einen Prosecco...? Nein. Bevor er sich zum gehen wenden konnte, bat ich nochmals nach der Weinkarte, da ich wirklich sehr gerne einen Wein als Aperitif getrunken hätte... Er sah mich entsetzt an. Was denn für einen Wein? Das kommt darauf an... Könnte ich vielleicht die Weinkarte...? Nun verlor er tatsächlich ein wenig die Geduld mit mir. Weissen oder roten? Einen weissen, bitte. Zur Strafe für mein aufmüpfiges Verhalten durfte ich im Anschluss in mein Wasserglas starren, während meine Kunden einander zuprosteten.
Später nahm er die Bestellung der Speisen entgegen. Er empfahl uns vier verschiedene Gänge und sah uns erwartungsvoll an. In Erwartung von Alternativen schwieg der gesamte Tisch. Als jene nicht erfolgten, brachen alle in zustimmendes Gemurmel aus. Ich biss mir auf die Zunge, um mich meiner Meinung und der Tatsache, dass ich zwei der Gerichte gar nicht mag, zu enthalten. Zu groß war die Angst, mir den Zorn der Küche und das erneute Unwollen des Kellners zuzuziehen.
In den nächsten Tagen folgten noch ein paar kleine, nicht erwähnenswerte Zusammenstösse mit der slowenischen Gastronomie. Da war zum Beispiel das Lokal, in dem wir unter freien Himmel sassen und trotz Betteln und der Tatsache, dass wir die einzigen Gäste waren, keiner der anwesenden 10 Raucher (also alle am Tisch) seinem Laster nachgehen durfte, weil die EU das nicht erlaube. Irgendwann sprach der Kellner sogar ein Vor-die-Tür-geh-Verbot aus, weil dies die Pläne der Küche durcheinander brachte.
Und dann kam plötzlich der Abend, nach dem wir uns allen gesehnt hatten. Es geschah in einem kleinen Restaurant in Kranjska Gora. Wir waren die einzigen Gäste und wurden von einem Kellner umworben, der nicht nur nett und charmant war, sondern uns ganze Geschichten über die Weine und Speisen erzählen konnte, nebenbei im Internet recherchierte, weil ich mit jemandem über die Bedeutung des Worts „blümerant“ gewettet hatte und nebenbei auch noch in der Küche aktiv wurde, weil dort eine einzige Köchin für unsere Wünsche schuftete.
Das Essen war vorzüglich, der Abend perfekt und von da an war ich ein Bewunderer des slowenischen Weines. Der Lunar ist zum Beispiel ein Weisswein aus Rebula Trauben, wie ich ihn noch nie im Leben getrunken habe. Er sieht aus wie flüssiges Gold und schmeckt so intensiv und reich, dass wir an einem Punkt alle mit zugehaltener Nase und geschlossenen Augen, schlürfend und seufzend ein sehr merkwürdiges Bild abgegeben haben müssen. Ich hatte der Tischrunde nämlich erzählt, dass ich einmal gelesen hatte, dass man ohne Geruchssinn und mit geschlossenen Augen nicht in der Lage wäre zu schmecken, ob man einen weissen oder roten Wein trinken würde (voraus gesetzt natürlich, sie hätten die gleiche Temperatur). Wir hatten dass gemeinschaftlich als Humbug abgetan, aber der Lunar änderte unsere Meinung. Im ersten Moment hat er etwas fruchtiges, frisches, blumiges, was an Weisswein erinnert, doch plötzlich kippt dieser Eindruck in etwas ganz weiches, volles, beeriges, was einem Rotwein nahe kommt.
Der Carolina wiederum ist ein Rotwein, der es tatsächlich schafft, es mit meinem Rotweingott, dem Brunello aufzunehmen. Er ist schwer und samtig und man wünscht sich, ein sehr laszives Bad in ihm nehmen zu können.
Und weil diese Woche in Slowenien und der Wein so schön waren und weil es jetzt nicht so wirklich was mit diesem Text zu tun hat und weil mir kein richtiges Ende einfällt (ich schiebe das auf den leichten, durch den Wein verursachten Kopfschmerz), gibt’s zum Schluss ein paar Fotos vom Dreh dort.
Prost.
Nahrungsmittel sind vermutlich überbewertet und man kann sicherlich auch einmal einen Tag ohne selbige ausharren. Aber die Abwesenheit von Wein, und somit das Versprechen, den perfekten Gammeltag ausheimeln zu lassen, ist einfach vollkommen inakzeptabel.
Notgedrungenermassen warf ich also den Bademantel fort und mich selbst in Unnerbüks, Jeans und T-Shirt. Zu meinem Bedauern kenne ich nur einen einzigen Weinladen in meiner Heimatstadt. Da dieser arg in der Nähe meiner Arbeitsstätte angesiedelt ist und ich aus unterschwelligen Gründen keine große Lust verspürte, an meinem freien Tag den selben Weg zurückzulegen, den ich Tag ein und Tag aus absolviere, fuhr ich blind drauf los. Ich hätte zuvor natürlich mal das Internet konsultieren können, aber in meiner Panik und meinem Entsetzen war ich vollkommen unfähig zum praktischen Denken.
Ich fuhr also 2 mal quer durch die Stadt. Sehr zum Unwollen meiner Mitautofahrer bewegte ich mich dabei mit 30 km/h, aber man kann ja wohl kaum von mir verlangen, links und rechts nach Weinhandlungen Ausschau zu halten und gleichzeitig auf den Strassenverkehr zu achten. Nach langem, erfolglosem Suchen gab ich fast auf und beschloss, eine in der Nähe meiner Wohnung gelegene Einkaufsstrasse aufzusuchen. Der einzig freie Parkplatz in jener Strasse war dann auch – man preise an dieser Stelle den Zufall – vor einem kleinen Heimwerkerbaumarkt, der neben dem üblichen Baumarktkram doch tatsächlich hochpreisige Küchenutensilien (ich vermutete an dieser Stelle, dass das Ladenkonzept zwei-geschlechtlich aufbereitet war – während er sich eine Handkreissäge aussucht, kann sie in aller Ruhe das riesige Kochlöffelsegment bestaunen) und Weine deutscher Herkunft anbot. Die Auswahl war wirklich enorm. Ca. 400 verschiedene Weine wurden offeriert, doch, zu meinem Bedauern, eben lediglich aus deutschen Landen.
Nun muss ich zu meiner Verteidigung erklären, dass ich überhaupt keine Ahnung von Weissweinen habe. Noch weniger von deutschen Weissweinen. Aber momentan bin ich roten Weinen ein wenig überdrüssig und deshalb offen für neue Erfahrungen.
Lächelnd und bereit, mich diesen neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen zu zeigen, bat ich deshalb die Verkäuferin um eine Kaufempfehlung.
Ich klärte sie über mein Unwissen auf und gab ihr ein paar geschmackliche Anhaltspunkte. Leicht müsse er sein. Ich mag einen guten Chardonnay oder einen französischen Sancerre. Seit neustem habe ich die Rebula Traube für mich entdeckt. (Dazu später mehr.) Ich vermute, das einzige Wort, was sie während meines Monologes vernahm, war Chardonnay und so drückte sie mir einen selbigen in die Hand. Ich erwähnte kurz, dass ich sicher gehen möchte, dass ich keinen moussierenden Wein erstehe, da Chardonnays die Tendenz dazu aufweisen. Als die gute mich darauf hinwies, dass sie mir garantiere, dass dieser Chardonnay ganz sicher nicht nach Muskat schmecken würde („das wäre dann ja ein Muskatwein und kein Chardonnay“) gab ich auf und machte mich mit der empfohlenen Flasche auf den Heimweg.
Just in diesem Augenblick komme ich in den zweifelhaften Genuss dieses Weines und muss sagen: zu sauer, zu fruchtig und leicht mit Kohlensäure versetzt.
Immer wieder laufe ich in die selbe Falle. Bilde mir ein, dass ich zu meinem Unwissen stehen müsste und mein Vertrauen den Herren und Damen schenken müsste, die – ob in einem Geschäft oder einem Restaurant – die Aufsicht über eine schier überwältigende Masse an Weinflaschen haben. Vermutlich denke ich, dass die sich sicherlich im Laufe vieler Abende durch das ganze Sortiment getrunken haben und wissen, was sie da verkaufen.
Dabei war ich doch gerade erst vor kurzem mit diesem Vertrauen auf die Nase gefallen und hatte geschworen, nur noch meinen eigenen Instinkten zu trauen.
Vor kurzem weilte ich nämlich zum Zwecke von Dreharbeiten in Slowenien.
Diese eine Woche zwischen Rumreisen und Filmaufnahmen beglückte mich mit zwei Erkenntnissen: es gibt sehr schlechte und sehr gute Weine in Slowenien und slowenische Kellner sind ausgesprochen dominant. Letzteres war der Grund dafür, dass ich nicht selten mit meiner besserwisserischen und leicht schnippischen Art aneckte und es mir fast jeden Abend gelang, die gastronomische Belegschaft gegen mich aufzubringen.
Der arme junge Kerl in einem stark touristisch-angehauchten Etablissement mit Aussenbereich trug noch am wenigsten zu diesen Erkenntnissen bei. Auf meine Frage, was es denn für Wein gebe, antwortete er „rot“ und „weiss“. Nach nochmaligem Nachbohren rückte er dann vollkommen verdattert noch die Varianten „süß“ und „trocken“ heraus. Den trockenen Weissen hätte ich nach dem ersten Schluck am liebsten in den an die Terrasse angrenzenden See gegossen, aber da Slowenien zur EU gehört, hätte mir dann vermutlich eine Anzeige wegen Grundwasserverschmutzung gedroht.
In einem wesentlich feineren Lokal mit eigener Weinkarte, die ihr Sortiment von slowenischen Weinen über 12 Seiten verteilt anbot, bat ich den Kellner um eine Empfehlung. Aber ein richtig guter müsse es sein, warf noch einer meiner Begleiter in die Runde. Der Kellner kehrte mit einer Flasche zurück, die sich doch laut Etikett tatsächlich „Spargel“ nannte. Wirklich. Genauso wie die deutsche Bezeichnung für diese eierschalenfarbenen, länglichen Stangen, die man im Frühsommer so gerne mit Schinken und dicker Sosse isst. Das in leuchtenden Orangetönen designte Etikett gab dann auch schnell Aufschluss. Worüber wage ich nicht zu interpretieren, aber zumindest waren dort Spargelstangen aufgemalt. Als der Kellner dann den Verschluss mit großer Eleganz aufschraubte, fragte ich vorsichtig, ob dies denn wirklich ein „guter“ slowenischer Wein wäre. Der beste, wurde mir versichert. Ich kostete und ... gab kleinlaut zu, dass er mir nicht schmecken würde. Vielleicht solle lieber jemand anderes am Tische probieren.... Das hätte ich nicht sagen dürfen. Wutentbrannt wurde ich angeherrscht, was mir denn an dem Wein nicht gefallen würde. Ich wies noch einmal höflich darauf hin, dass er mir nun mal nicht schmecken würde, aber vielleicht den anderen und dann könnten die ja ... Er unterbrach mich. Mit hochrotem Gesicht schnauzte er: „Du haben überhaupt Ahnung von Wein? Was Du wollen? Süßen Wein oder was?“ Bevor es zu Handgreiflichkeiten kam, erklärten wir uns bereit, den Wein zu trinken und bestellten sicherheitshalber eine andere Flasche nach dem Augen zu, Finger drauf-Prinzip. Im übrigen hat sich in solchen Fällen (und voraus gesetzt, dass man nicht derjenige ist, der bezahlen muss und man sich in Slowenien (oder Südamerika) aufhält, wo Weine nicht so teuer sind) auch das Prinzip, den zweit-teuersten Wein auf der Karte zu bestellen, bezahlt gemacht.
Bereits am nächsten Abend entführte ich meine Kunden in eines der wohl angesagtesten Restaurants Ljubljanas. Ein fein gekleideter Kellner rauschte strahlend an unseren Tisch und klärte uns erst einmal über das Restaurant-Konzept auf. Hier gebe es keine Speisekarten, wurde uns mitgeteilt. Jeden Tag ging man auf den Markt, um frische Zutaten einzukaufen und dann wird serviert, was auch immer gerade da wäre und was nach Meinung des Kellners gut zueinander passen würde. Da wir so viele wären (6 Personen), würde es bei uns Sinn machen, dass alle das selbe essen. Doch nun erst einmal zum Aperitif. Die Herrschaften wünschen doch sicherlich ein Gläschen Prosecco zu Beginn. Unsere Gesellschaft schwieg einstimmig. Kein Getränk, um den Abend einzuläuten? Ich ergriff die Initiative und meinte, dass wir durchaus gerne etwas trinken würden, aber die Herren sicher gerne ein Bier hätten und ich einen Wein.
Er nahm die Bestellung auf und fragte, als ich an der Reihe war, erneut, ob ich einen Prosecco wünsche. Ich verneinte wiederum und bat um die Weinkarte. (Hatte ich doch aus meinem Fehler am Vorabend gelernt und wollte diesmal auf Empfehlungen verzichten.) Soweit seien wir derzeit noch nicht. Wein gebe es erst später zum Essen. Jetzt wäre erst einmal der Aperitif dran, war seine Antwort. Ob ich denn vielleicht einen Prosecco...? Nein. Bevor er sich zum gehen wenden konnte, bat ich nochmals nach der Weinkarte, da ich wirklich sehr gerne einen Wein als Aperitif getrunken hätte... Er sah mich entsetzt an. Was denn für einen Wein? Das kommt darauf an... Könnte ich vielleicht die Weinkarte...? Nun verlor er tatsächlich ein wenig die Geduld mit mir. Weissen oder roten? Einen weissen, bitte. Zur Strafe für mein aufmüpfiges Verhalten durfte ich im Anschluss in mein Wasserglas starren, während meine Kunden einander zuprosteten.
Später nahm er die Bestellung der Speisen entgegen. Er empfahl uns vier verschiedene Gänge und sah uns erwartungsvoll an. In Erwartung von Alternativen schwieg der gesamte Tisch. Als jene nicht erfolgten, brachen alle in zustimmendes Gemurmel aus. Ich biss mir auf die Zunge, um mich meiner Meinung und der Tatsache, dass ich zwei der Gerichte gar nicht mag, zu enthalten. Zu groß war die Angst, mir den Zorn der Küche und das erneute Unwollen des Kellners zuzuziehen.
In den nächsten Tagen folgten noch ein paar kleine, nicht erwähnenswerte Zusammenstösse mit der slowenischen Gastronomie. Da war zum Beispiel das Lokal, in dem wir unter freien Himmel sassen und trotz Betteln und der Tatsache, dass wir die einzigen Gäste waren, keiner der anwesenden 10 Raucher (also alle am Tisch) seinem Laster nachgehen durfte, weil die EU das nicht erlaube. Irgendwann sprach der Kellner sogar ein Vor-die-Tür-geh-Verbot aus, weil dies die Pläne der Küche durcheinander brachte.
Und dann kam plötzlich der Abend, nach dem wir uns allen gesehnt hatten. Es geschah in einem kleinen Restaurant in Kranjska Gora. Wir waren die einzigen Gäste und wurden von einem Kellner umworben, der nicht nur nett und charmant war, sondern uns ganze Geschichten über die Weine und Speisen erzählen konnte, nebenbei im Internet recherchierte, weil ich mit jemandem über die Bedeutung des Worts „blümerant“ gewettet hatte und nebenbei auch noch in der Küche aktiv wurde, weil dort eine einzige Köchin für unsere Wünsche schuftete.
Das Essen war vorzüglich, der Abend perfekt und von da an war ich ein Bewunderer des slowenischen Weines. Der Lunar ist zum Beispiel ein Weisswein aus Rebula Trauben, wie ich ihn noch nie im Leben getrunken habe. Er sieht aus wie flüssiges Gold und schmeckt so intensiv und reich, dass wir an einem Punkt alle mit zugehaltener Nase und geschlossenen Augen, schlürfend und seufzend ein sehr merkwürdiges Bild abgegeben haben müssen. Ich hatte der Tischrunde nämlich erzählt, dass ich einmal gelesen hatte, dass man ohne Geruchssinn und mit geschlossenen Augen nicht in der Lage wäre zu schmecken, ob man einen weissen oder roten Wein trinken würde (voraus gesetzt natürlich, sie hätten die gleiche Temperatur). Wir hatten dass gemeinschaftlich als Humbug abgetan, aber der Lunar änderte unsere Meinung. Im ersten Moment hat er etwas fruchtiges, frisches, blumiges, was an Weisswein erinnert, doch plötzlich kippt dieser Eindruck in etwas ganz weiches, volles, beeriges, was einem Rotwein nahe kommt.
Der Carolina wiederum ist ein Rotwein, der es tatsächlich schafft, es mit meinem Rotweingott, dem Brunello aufzunehmen. Er ist schwer und samtig und man wünscht sich, ein sehr laszives Bad in ihm nehmen zu können.
Und weil diese Woche in Slowenien und der Wein so schön waren und weil es jetzt nicht so wirklich was mit diesem Text zu tun hat und weil mir kein richtiges Ende einfällt (ich schiebe das auf den leichten, durch den Wein verursachten Kopfschmerz), gibt’s zum Schluss ein paar Fotos vom Dreh dort.
Prost.
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ACH SO
cassandra, Donnerstag, 5. Juni 2008, 16:33
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Weil ich die beiden Bilder so schön finde, möchte ich sie niemandem vorenthalten:
Und nun ins Bett.
Und nun ins Bett.
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KURZES HALLO
cassandra, Donnerstag, 5. Juni 2008, 16:23
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Falls sich irgendwer fragt, was ich derzeit so treibe...
Heute sass ich 2 Stunden in diesem Auto und habe Lichtdouble für Britney Spears gespielt. Die tritt nämlich als Cameo in diesem Musikvideo auf, bei dem ich derzeit Set-Tourist bin.
Und jetzt gehe ich ins Bett, denn es ist hier gleich halb sechs.
Heute sass ich 2 Stunden in diesem Auto und habe Lichtdouble für Britney Spears gespielt. Die tritt nämlich als Cameo in diesem Musikvideo auf, bei dem ich derzeit Set-Tourist bin.
Und jetzt gehe ich ins Bett, denn es ist hier gleich halb sechs.
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FIRMENWEIHNACHTSFEIER (nachgereicht)
cassandra, Sonntag, 30. Dezember 2007, 18:28
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
-> Fahrt nach Hamburg
Ich bin ja nun auch nicht blöd. Da ich offensichtlich in letzter Zeit die Missgeschicke beim alleinigen Reisen magisch anziehe und auf Grund des derzeitig jobbedingten Schlafmangels (Durchschnitt: 4 Stunden / Nacht) nicht unbedingt als fahrzeugführertauglich einzustufen war, entschied ich mich spontan eine Kollegin fahren zu lassen, obwohl der Rest der Firma eigentlich mit dem Zug gen Norden aufbrach. Ich hätte mich den in den öffentlichen Verkehrsmitteln Reisenden gerne angeschlossen, doch da ich von der Weihnachtsfeier direkt ins Flugzeug auf den Weg gen Amerika stolpern musste und daher nicht nur meinen halben Haushalt, sondern auch die Katzen zum Zwecke der konspirativen Übergabe an meinen Vater in einem Hamburger Parkhaus dabei hatte, war ich wohl oder übel auf ein Auto angewiesen.
Leider ging mein Plan in Bezug auf das Umgehen möglicher Reisepannen nur bedingt auf. Auf dem relative kurzen Weg zur Wohnung der Mitfahrerin hatte ich mir beim Gepäckverladen bereits den Vorderkopf in die A-Säule des Mietwagen gerammt, beim Übergang von bückender in die stehende Position erwischte es wenige Sekunden darauf den Hinterkopf, die eine Katze hatte bereits auf Hintersitz und väterliches Weihnachtsgeschenk gepinkelt, ich in diese merkwürdige Flüssigkeit, deren Ursprung ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einordnen konnte, gefasst und das mütterliche Weihnachtsgeschenk hatte beim Zuschlagen des Kofferraumdeckels arge Verstümmelungen einstecken müssen.
Der Rest der Fahrt verlief, abgesehen von leicht nach Urin riechendem Fahrzeuginneren und Händen vorfallsfrei.
-> Styling
Da ich eine Visagistin und Stylistin als Freundin in Hamburg mein eigen nenne, stand einer professionellen Aufmachung, dem Motto unserer Weihnachtsgfeier "Bitches & Pimps" entsprechend, nichts im Wege. Mit blonder Perücke, kurzem Rock, der sich nur unter großen Anstrengungen der Bedeckung meiner hinterwärtigen Backen widmen konnte, Strapsen, einem Pfund Make up im Gesicht und mit viel Mut zur Hässlichkeit gewappnet, stolzierte ich unter den völlig entgeisterten Blicken anderer Passanten in meinem von mir liebevoll "Fick-mich-Stiefeln"-getauftem Schuhwerk zum Taxistand. Und - legte mich auf die Nase. Gerissene Netzstümpfe und blutiges Knie (zu dem sich in der Zwischenzeit ein handteller großer Bluterguss gesellt hat) verliehen meinem Aussehen den letzten Schliff.
Selbst der kleine Hund, der vor einem Zigarettenkiosk auf sein Herrchen wartete, starrte mich reglos an. Ich komme leider nie umhin, beim Anblick von süßen Kötern lockende Laute in Babysprache von mir zu geben. Das Hundchen legte den Kopf auf die Seite und schaute mich entsetzt und sprachlos an. So standen wir uns geschlagene drei Minuten gegenüber, bis er aufgab, laut aufjaulte und schwanzwedelnd auf mich zu sprang.
-> Bester Dialog des Abends
Sehr junge Kollegin: Wir können uns vom DJ ja dieses eine Lied aus den 80ern wünschen, das ich so toll finde.
Ich: Welches Lied denn?
Sehr junge Kollegin: Na das von DJ Bowie.
Ich: Von wem?!??
Sehr junge Kollegin: DJ Bowie.
Ich: Ich kenne nur ein Lied aus den 80ern, dass Du gut findest, dass ist aber nicht von Bowie.
Sehr junge Kollegin: Sing mal.
Ich (singend): Why don't you come back please hurry why don't you come back please hurry. Come back and staaayyy for good this time ...
Sehr junge Kollegin (freudestrahlend): Genau das meine ich.
Ich: Das ist von DJ Paul Young.
-> Weihnachtsgeld
Ist jetzt, nachdem ich im Besitz einiger kompromittierender Fotos von Vorgesetzten mit dem ganz reizenden Stripper-Polizistenpärchen bin, sicher nachverhandelbar.
Ich bin ja nun auch nicht blöd. Da ich offensichtlich in letzter Zeit die Missgeschicke beim alleinigen Reisen magisch anziehe und auf Grund des derzeitig jobbedingten Schlafmangels (Durchschnitt: 4 Stunden / Nacht) nicht unbedingt als fahrzeugführertauglich einzustufen war, entschied ich mich spontan eine Kollegin fahren zu lassen, obwohl der Rest der Firma eigentlich mit dem Zug gen Norden aufbrach. Ich hätte mich den in den öffentlichen Verkehrsmitteln Reisenden gerne angeschlossen, doch da ich von der Weihnachtsfeier direkt ins Flugzeug auf den Weg gen Amerika stolpern musste und daher nicht nur meinen halben Haushalt, sondern auch die Katzen zum Zwecke der konspirativen Übergabe an meinen Vater in einem Hamburger Parkhaus dabei hatte, war ich wohl oder übel auf ein Auto angewiesen.
Leider ging mein Plan in Bezug auf das Umgehen möglicher Reisepannen nur bedingt auf. Auf dem relative kurzen Weg zur Wohnung der Mitfahrerin hatte ich mir beim Gepäckverladen bereits den Vorderkopf in die A-Säule des Mietwagen gerammt, beim Übergang von bückender in die stehende Position erwischte es wenige Sekunden darauf den Hinterkopf, die eine Katze hatte bereits auf Hintersitz und väterliches Weihnachtsgeschenk gepinkelt, ich in diese merkwürdige Flüssigkeit, deren Ursprung ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einordnen konnte, gefasst und das mütterliche Weihnachtsgeschenk hatte beim Zuschlagen des Kofferraumdeckels arge Verstümmelungen einstecken müssen.
Der Rest der Fahrt verlief, abgesehen von leicht nach Urin riechendem Fahrzeuginneren und Händen vorfallsfrei.
-> Styling
Da ich eine Visagistin und Stylistin als Freundin in Hamburg mein eigen nenne, stand einer professionellen Aufmachung, dem Motto unserer Weihnachtsgfeier "Bitches & Pimps" entsprechend, nichts im Wege. Mit blonder Perücke, kurzem Rock, der sich nur unter großen Anstrengungen der Bedeckung meiner hinterwärtigen Backen widmen konnte, Strapsen, einem Pfund Make up im Gesicht und mit viel Mut zur Hässlichkeit gewappnet, stolzierte ich unter den völlig entgeisterten Blicken anderer Passanten in meinem von mir liebevoll "Fick-mich-Stiefeln"-getauftem Schuhwerk zum Taxistand. Und - legte mich auf die Nase. Gerissene Netzstümpfe und blutiges Knie (zu dem sich in der Zwischenzeit ein handteller großer Bluterguss gesellt hat) verliehen meinem Aussehen den letzten Schliff.
Selbst der kleine Hund, der vor einem Zigarettenkiosk auf sein Herrchen wartete, starrte mich reglos an. Ich komme leider nie umhin, beim Anblick von süßen Kötern lockende Laute in Babysprache von mir zu geben. Das Hundchen legte den Kopf auf die Seite und schaute mich entsetzt und sprachlos an. So standen wir uns geschlagene drei Minuten gegenüber, bis er aufgab, laut aufjaulte und schwanzwedelnd auf mich zu sprang.
-> Bester Dialog des Abends
Sehr junge Kollegin: Wir können uns vom DJ ja dieses eine Lied aus den 80ern wünschen, das ich so toll finde.
Ich: Welches Lied denn?
Sehr junge Kollegin: Na das von DJ Bowie.
Ich: Von wem?!??
Sehr junge Kollegin: DJ Bowie.
Ich: Ich kenne nur ein Lied aus den 80ern, dass Du gut findest, dass ist aber nicht von Bowie.
Sehr junge Kollegin: Sing mal.
Ich (singend): Why don't you come back please hurry why don't you come back please hurry. Come back and staaayyy for good this time ...
Sehr junge Kollegin (freudestrahlend): Genau das meine ich.
Ich: Das ist von DJ Paul Young.
-> Weihnachtsgeld
Ist jetzt, nachdem ich im Besitz einiger kompromittierender Fotos von Vorgesetzten mit dem ganz reizenden Stripper-Polizistenpärchen bin, sicher nachverhandelbar.
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FAHRTWIND IM HAAR MAL ANDERS
cassandra, Dienstag, 11. September 2007, 18:25
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Das Make up zerfliesst, der Schritt schmerzt und im Nacken und unter den Achseln bilden sich feine Rinnsale, die sich langsam ihren Weg gen Süden bahnen.
Man merkt, dass ich seit zirka 10 Jahren kein Fahrrad mehr gefahren bin. Ab sofort muss ich mich wohl an diese vollkommen neuartige Form der Fortbewegung gewöhnen, denn ich bin seit heute autofrei.
In den letzten 7 Jahren fuhr ich gut klimatisiert in silbernen Cabrios durch die Gegend. Gnädigerweise wurde dieser Luxus von meiner Firma finanziert. Nun habe ich auf eigenen Wunsch meinem Dienstwagen den Laufpass erteilt. An die Gründe kann ich mich gerade nicht erinnern, da meine Lungen noch immer nach Sauerstoff lechzen und vermutlich auch mein Hirn gerade etwas unterversorgt ist, aber es hatte wohl etwas mit Geld und Augen zu tun.
Heute, an meinem ersten Tag als Fahrradfahrer habe ich bereits einige entscheidene Dinge gelernt, die ich der autofahrenden Welt dort draussen nicht vor enthalten möchte.
1.) Vorsicht beim Spurwechsel. Auf der Suche nach dem Seitenspiegel erschreckt man sich unter Umständen gewaltig, darüber, das selbiger fehlt und gerät leicht ins Strudeln.
2.) Die Wege, die man als Autofahrer kennt, sind nicht unbedingt die Wege, die man auch als Fahrradfahrer befahren sollte. Spätestens bei der Einfahrt in den Rheinufertunnel sollte man sich darüber Gedanken machen, warum es dort keine Fahrradwege gibt.
3.) Ich erwäge die Anschaffung einer komplett neuen, fahrradfahrtauglichen Garderobe nebst passendem Schuhwerk.
4.) Eine quietschende Bremse ist wesentlich effektiver, als eine Klingel, da der natürliche Feind des Fahrradfahrers, der so genannte Fussgänger, beim Aufkreischen der Bremse panisch und verschreckt aus dem Weg springt.
5.) Die Zeiten auf einem Fitnessstudiofahrrad lassen sich auf keinen Fall in die Realität übertragen. Auf eben jenem lege ich nämlich innerhalb von 30 Minuten schlappe 15 Kilometer zurück. Für den Weg zu Hause - Krankenhaus brauchte ich heute 25 Minuten. Für ganze 5,5 Kilometer.
Daran werde ich noch arbeiten.
6.) Fall der Arbeitgeber sich weigern sollte, eine Mitarbeiterdusche in der Firma zur Verfügung zu stellen, empfiehlt sich der Erwerb eines effektiven Antitranspiranten und Wechselgarderobe.
Ich werde mich vermutlich an den bereits laufenden Wetten in Firma und Freundeskreis beteiligen, wie lange es dauert, bis ich mir ein Auto anschaffe. Wenn ich es über den Winter schaffe, könnte ich sehr viel Geld gewinnen.
Man merkt, dass ich seit zirka 10 Jahren kein Fahrrad mehr gefahren bin. Ab sofort muss ich mich wohl an diese vollkommen neuartige Form der Fortbewegung gewöhnen, denn ich bin seit heute autofrei.
In den letzten 7 Jahren fuhr ich gut klimatisiert in silbernen Cabrios durch die Gegend. Gnädigerweise wurde dieser Luxus von meiner Firma finanziert. Nun habe ich auf eigenen Wunsch meinem Dienstwagen den Laufpass erteilt. An die Gründe kann ich mich gerade nicht erinnern, da meine Lungen noch immer nach Sauerstoff lechzen und vermutlich auch mein Hirn gerade etwas unterversorgt ist, aber es hatte wohl etwas mit Geld und Augen zu tun.
Heute, an meinem ersten Tag als Fahrradfahrer habe ich bereits einige entscheidene Dinge gelernt, die ich der autofahrenden Welt dort draussen nicht vor enthalten möchte.
1.) Vorsicht beim Spurwechsel. Auf der Suche nach dem Seitenspiegel erschreckt man sich unter Umständen gewaltig, darüber, das selbiger fehlt und gerät leicht ins Strudeln.
2.) Die Wege, die man als Autofahrer kennt, sind nicht unbedingt die Wege, die man auch als Fahrradfahrer befahren sollte. Spätestens bei der Einfahrt in den Rheinufertunnel sollte man sich darüber Gedanken machen, warum es dort keine Fahrradwege gibt.
3.) Ich erwäge die Anschaffung einer komplett neuen, fahrradfahrtauglichen Garderobe nebst passendem Schuhwerk.
4.) Eine quietschende Bremse ist wesentlich effektiver, als eine Klingel, da der natürliche Feind des Fahrradfahrers, der so genannte Fussgänger, beim Aufkreischen der Bremse panisch und verschreckt aus dem Weg springt.
5.) Die Zeiten auf einem Fitnessstudiofahrrad lassen sich auf keinen Fall in die Realität übertragen. Auf eben jenem lege ich nämlich innerhalb von 30 Minuten schlappe 15 Kilometer zurück. Für den Weg zu Hause - Krankenhaus brauchte ich heute 25 Minuten. Für ganze 5,5 Kilometer.
Daran werde ich noch arbeiten.
6.) Fall der Arbeitgeber sich weigern sollte, eine Mitarbeiterdusche in der Firma zur Verfügung zu stellen, empfiehlt sich der Erwerb eines effektiven Antitranspiranten und Wechselgarderobe.
Ich werde mich vermutlich an den bereits laufenden Wetten in Firma und Freundeskreis beteiligen, wie lange es dauert, bis ich mir ein Auto anschaffe. Wenn ich es über den Winter schaffe, könnte ich sehr viel Geld gewinnen.
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WIEDER MAL 'NE HOCHZEIT
cassandra, Sonntag, 26. August 2007, 06:49
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Es ist unfassbar heiss im Taxi. Ich kurbel das Fenster hinunter und provoziere einen direkten Anschiss vom Fahrer.
Das nigelnagelneue Seidenkleid droht an den achselnaheliegenden Stellen dunkle und äusserst unschöne Schweissabsonderungsnachweise zu bilden. Die Klimaanlage ist auf 23 Grad eingestellt und ich überlege ca. 9 Minuten lang, ob ich das Thema gedenke auszudiskutieren. Leider sind wir da bereits am Ziel unserer Fahrt angekommen.
++++++
Leider ist das Ziel nicht mein Ziel. Die Kirche liegt inmitten der Düsseldorfer Altstadt. Da fährt kein Taxi rein. Ich laufe im schweissdurchtränktem Seidenkleid und silbernen High Heels durch die Altstadt, die an einem Samstag, der endlich mal durch schönes Wetter glänzt, von Horden von Altbiersäufern, Junggesellenabschiedsteilnehmern und Fortunafans bevölkert ist, die mich blöd anstarren.
Laufen ist ein wenig übertrieben. Die Saumweite des Kleides macht aus einem würdevollen und eleganten Schreiten eine Art Geishaesques Dahintrippeln. Das Kopfsteinpflaster addiert eine beinahe komische Note.
++++++
In der Kirche merke ich, dass ich leider vergessen habe, den Reissverschluss meineskomplett schweissdurchtränkten Seidenkleides zu schliessen. Der Reissverschluss reicht genau bis zur Poritze und endblösst den pinken Slip, den ich darunter trage.
Scheisse, wenn man sich allein anziehen muss.
++++++
Die Braut schreitet vor den Altar, die Tränen steigen in die Augen. Sie sieht aus, wie eine Prinzessin.
Man freut sich, ist aufgeregt, erregt, gerührt - der Pfarrer beginnt zu sprechen... und erzählt, das es nicht nett wäre, wenn man jetzt sein Handy an hätte oder fotografieren würde. Das turnt ab. Das könnte man auch ins Programm schreiben. Das ist auch irgendwie selbstverständlich.
Die nächsten 1,5 Stunden reichen nicht aus, um den schlechten Eindruck bezüglich des Herren wieder gut zu machen.
++++++
Vor lauter Aufregung beim Gratulieren und Hinundherumarme dem Bräutigam versehentlich auf den Mund geküsst. Nicht mein Tag, heute.
++++++
Mal eine nette Idee: das Brautpaar und die gesamte Gesellschaft laufen zu Fuss durch die Altstadt. Bester Spruch der herumstehenden Altbiersäufer/Junggesellen/Fortunafans:
++++++
45 Minuten (ungelogen und nicht geschönt) über den Fussboden gerobbt und meinen linken, silbernen High Heel gesucht. Die Stühle waren mit so Bettlackenüberziehern bezogen. Unter jedem verdammten Stuhlkondom im Ballsaal nachgesehen. Irgendwann die Suche aufgegeben. Dann beim (barfüssigen) Warten auf's Taxi meint der Freund einer Kollegin (!):
Arschloch.
Ich hab' die Klimaanlage an. Die funktioniert nicht, wenn sie das Fenster auf machen.
Ich kurbel das Fenster wieder hoch.Das nigelnagelneue Seidenkleid droht an den achselnaheliegenden Stellen dunkle und äusserst unschöne Schweissabsonderungsnachweise zu bilden. Die Klimaanlage ist auf 23 Grad eingestellt und ich überlege ca. 9 Minuten lang, ob ich das Thema gedenke auszudiskutieren. Leider sind wir da bereits am Ziel unserer Fahrt angekommen.
++++++
Leider ist das Ziel nicht mein Ziel. Die Kirche liegt inmitten der Düsseldorfer Altstadt. Da fährt kein Taxi rein. Ich laufe im schweissdurchtränktem Seidenkleid und silbernen High Heels durch die Altstadt, die an einem Samstag, der endlich mal durch schönes Wetter glänzt, von Horden von Altbiersäufern, Junggesellenabschiedsteilnehmern und Fortunafans bevölkert ist, die mich blöd anstarren.
Laufen ist ein wenig übertrieben. Die Saumweite des Kleides macht aus einem würdevollen und eleganten Schreiten eine Art Geishaesques Dahintrippeln. Das Kopfsteinpflaster addiert eine beinahe komische Note.
++++++
In der Kirche merke ich, dass ich leider vergessen habe, den Reissverschluss meines
Scheisse, wenn man sich allein anziehen muss.
++++++
Die Braut schreitet vor den Altar, die Tränen steigen in die Augen. Sie sieht aus, wie eine Prinzessin.
Man freut sich, ist aufgeregt, erregt, gerührt - der Pfarrer beginnt zu sprechen... und erzählt, das es nicht nett wäre, wenn man jetzt sein Handy an hätte oder fotografieren würde. Das turnt ab. Das könnte man auch ins Programm schreiben. Das ist auch irgendwie selbstverständlich.
Die nächsten 1,5 Stunden reichen nicht aus, um den schlechten Eindruck bezüglich des Herren wieder gut zu machen.
++++++
Vor lauter Aufregung beim Gratulieren und Hinundherumarme dem Bräutigam versehentlich auf den Mund geküsst. Nicht mein Tag, heute.
++++++
Mal eine nette Idee: das Brautpaar und die gesamte Gesellschaft laufen zu Fuss durch die Altstadt. Bester Spruch der herumstehenden Altbiersäufer/Junggesellen/Fortunafans:
Na, dass die Jungfern noch Jungfrauen sind, bezweifel ich ja.
++++++
45 Minuten (ungelogen und nicht geschönt) über den Fussboden gerobbt und meinen linken, silbernen High Heel gesucht. Die Stühle waren mit so Bettlackenüberziehern bezogen. Unter jedem verdammten Stuhlkondom im Ballsaal nachgesehen. Irgendwann die Suche aufgegeben. Dann beim (barfüssigen) Warten auf's Taxi meint der Freund einer Kollegin (!):
Ich hab' da vorhin einen Schuh gefunden und den in den Leuchter gehängt.
Glückliche Wiedervereinigung.Arschloch.
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FÜR ZWISCHENDURCH MAL WAS NETTES
cassandra, Dienstag, 24. Juli 2007, 02:58
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Mit einem zugedrückten Auge könnte man behaupten, dass ich einen sehr netten Job habe (auch wenn ich in den letzten vier Wochen nicht in diesen Genuss kam). Trotzdem beschert mir die Arbeit nur einmal im Jahr ein Projekt, bei dem ich merke, warum ich meine Arbeit liebe. Vor ein paar Monaten verschlug es mich nach Uruguay und Argentinien und ich war nicht nur mit tollem Wetter, traumhaften Landschaften und unglaublich liebenswürdigen Kunden gesegnet, sondern konnte auch einen meiner Träume erfüllen und echte Indianer kennen lernen, was mich wieder an meine große Liebe erinnerte.
Dieser kleine Film gibt einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten.
Dieser kleine Film gibt einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten.
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GESTÄNDNIS
cassandra, Montag, 18. Juni 2007, 15:18
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Ich bin ein Weichei.
Augenblicklich liege ich ausgebreitet auf dem firmeneigenen Sofa, eine Praktikantin fächelt Frischluft zu und zwischen meinen Schenkeln spendet ein tiefgekühltes Rindersteak angenehme Kühle.
Bei dem Gedanken an das wohl in meinem bisherigen Leben schwerzhafteste Ereignis überhaupt, höre ich noch immer meine Schreie stumm im Hirn nachhallen.
Eine Heißwachsbehandlung in der Bikinizone fühlt sich tatsächlich an, als würde einem jemand, der es sehr böse mit einem meint, ohne vorherige örtliche Betäubung die Geschlechtsteile skalpieren. Eigentlich fühlt es sich nicht nur so an. Letzten Endes ist es ja tatsächlich so, nur dass kein böser Wille dahinter steckt, sondern frau die Tortur auch noch bezahlen muss.
Zu der von mir avisierten Frisur (Unbedingt "Rasur-Tortue" und "Kalt erwischt" ansehen.) konnte ich mich schlußendlich dann doch nicht durchringen. In diesem Fall wäre ich nämlich ohnmächtig geworden oder hätte der freundlichen jungen Sadistin in den Arm gebissen.
Augenblicklich liege ich ausgebreitet auf dem firmeneigenen Sofa, eine Praktikantin fächelt Frischluft zu und zwischen meinen Schenkeln spendet ein tiefgekühltes Rindersteak angenehme Kühle.
Bei dem Gedanken an das wohl in meinem bisherigen Leben schwerzhafteste Ereignis überhaupt, höre ich noch immer meine Schreie stumm im Hirn nachhallen.
Eine Heißwachsbehandlung in der Bikinizone fühlt sich tatsächlich an, als würde einem jemand, der es sehr böse mit einem meint, ohne vorherige örtliche Betäubung die Geschlechtsteile skalpieren. Eigentlich fühlt es sich nicht nur so an. Letzten Endes ist es ja tatsächlich so, nur dass kein böser Wille dahinter steckt, sondern frau die Tortur auch noch bezahlen muss.
Zu der von mir avisierten Frisur (Unbedingt "Rasur-Tortue" und "Kalt erwischt" ansehen.) konnte ich mich schlußendlich dann doch nicht durchringen. In diesem Fall wäre ich nämlich ohnmächtig geworden oder hätte der freundlichen jungen Sadistin in den Arm gebissen.
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THE 79th ANNUAL ACADEMY AWARDS
cassandra, Montag, 26. Februar 2007, 03:00
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
6:20
Gutes Nächtle.
6:17
Tja. Es war reichlich langweilig. Wenn man die Verleihung aufzeichnet, kann man immer hübsch vorspulen, aber darüber hinaus fehlten in diesem Jahr die wirklich großen, lustigen, peinlichen und bewegenden Momente.
Mit Ausnahme von unserem Gewinn, aber da haben die anderen Zuschauer ja nichts von.
6:14
What a surprise.
The Departed wird zum besten Film gekürt.
6:13
Diane Keaton sieht entzückend aus und kündigt gemeinsam mit Nicholson den Award für den besten Film an.
6:11
Der Martin hat doch schon längst überzogen, obwohl er immer schneller spricht. Bei ihm unterbricht die Musik jedoch nicht.
6:08
Ich kann hellsehen.
Martin Scorsese gewinnt den Award für die beste Regie. Übereicht wird der von Steven Spielberg, George Lucas und Francis Ford Coppola. Standing Ovations.
6:07
So. Nun noch 2 Oscars für Departed (die können sie ja eigentlich zusammenlegen) und ab ins Bett.
6:01
Ha. Überzogen. Um 6 Uhr sollte doch Schluss sein. Reese (hat wirklich abgenommen und sieht etwas hohlwangig aus) als Vorjahresgewinnerin darf den besten Darsteller küren.
Eigentlich müsste Peter O'Toole gewinnen. Der durfte nämlich bis auf einen Lifetime-Achievement noch nie einen Oscar mit nach Hause nehmen. Aber natürlich gewinnt er wieder nicht, sondern statt dessen, wie erwartet, Forest Whitaker für The Last King of Scotland. Der ist tief bewegt.
5:52
Philipp Seymour Hoffman darf als letztjähriger bester Darsteller den Oscar an die beste Darstellerin diesen Jahres verleihen. Mit nach Hause nehmen kann die Statue Helen Mirren für The Queen.
5:45
Jodie Foster kündigt den Tribut an die Toten des letzten Jahres an.
5:40
Kate Winslet moderiert den Award für den besten Schnitt an. Ich war in der Zwischenzeit schon mal Zähne putzen. Jetzt bitte mal den Turbo einschalten. Departed gewinnt. Der Film wird meiner Meinung nach auch noch Regie und Bester Film einheimsen.
5:36 Will Smith sieht gerade sehr grauhaarig aus. Er moderiert einen Zusammenschnitt an. Worum es darin geht, weiss ich nicht. Amerika, glaube ich.
5:29
Letters from Iwo Jima gewinnt bester Song. Da haben wir uns jetzt die Dreamgirls Lieder alle umsonst angehört.
5:27
Jennifer Hudson & Beyoncé hassen sich ja angeblich.
Kann ich verstehen. Ich würde die Hudson auch hassen, wenn sie einen Oscar und größere Brüste als ich hätte.
5:20
JLo sieht wirklich gut aus. Sie hat ja eigentlich richtig graue Haare. Die sind aber derzeit gefärbt und so sieht man sie nicht. Nun müssen wir uns wohl alle drei Showgirls Songs anhören.
5:12
Kirsten Dunst & Tobey Maguire sehen beide sehr ungesund aus und verleihen den Award für Best original Screenplay. Sie lesen Ausschnitte aus den Drehbüchern vor, während die dazu gehörigen Szenen gezeigt werden. Little Miss Sunshine gewinnt.
Damit haben Sunshine sowie Dreamgirls 2 Stück, Pan's führt mit 3en.
5:07
Best Original Score wird von Hugh Jackman und Penelope Cruz verliehen und geht an Babel.
5:04
Noch acht Awards.
Müde bin ich nicht, aber ich habe das Gefühl, morgen nicht so ganz fit zu sein, zumal ich um 10:00 Uhr arbeiten muss.
4:56
Jetzt singt Celine Dion. Ich gehe mal doch spülen.
4:50
Eastwood verleiht den Lifetime Achievement Oscar an Ennio Morricone und ehrt ihn mit einem Zusammenschnitt.
4:45
Seinfeld ist doch nicht eingeschlafen. Er präsentiert den Oscar für Best Documentary Feature. An Inconvenient Truth gewinnt.
4:43
Ich habe wirklich keine Ahnung, wer diese Menschen sind. Sie vergeben den Preis für Best Documentary Short an The Blood of Yingzhou District .
4:35
Und natürlich vergibt George einen Frauenpreis. Für Performance by an actress in a leading role: diese American Idol Gewinnerin gewinnt: Jennifer Hudson für Dreamgirls.
4:34
Jetzt häufen sich hier die Seufzer: Georgi ist auf der Bühne. Aber warum darf er nur so wenig sagen?
4:33
Jetzt habe ich tatsächlich ein Tränchen vergossen.
Vor lauter Rührung habe ich ganz vergessen, Cate Blanchett zu erwähnen, die den Oscar übergeben hat und ganz bezaubernd aussieht.
4:31
Jaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!
4:30
Ach, doch nicht. Jetzt gewinnen wir.
4:28
Eigentlich kann ich ja auch Geschirr nebenbei spülen. Hier gab es heute gefüllte Paprikas in einer Gemüsepfanne und die Küche sieht aus, wie ein Schlachtfeld.
4:24
Ken Watanabe & Catherine Deneuve machen irgendwas. Habe gerade nicht aufgepasst. Auf jeden Fall wird ein Zusammenschnitt verschiedener ehemaliger Auslands Oscar Gewinner Filme gezeigt.
4:21
Die beste Freundin von Nicole Kidman, deren Name ich gerade nicht weiss, die aber recht gut aussieht, verleiht mit meinem Lieblingskokser Robert Downey Jr. Best Visual Effects an Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest
4:16
Jetzt kapiere ich das erst mit den Schattentanzeinlagen: die sollen die nominierten Filme darstellen. Naja. Pro7 schaltet eh immer weg.
4:12
Gwyneth in einem rostfarbenen Wickelding ehrt den besten DOP: Guillermo Navarro für Pan's Labyrinth.
4:05
Wer hat den Irren den raus gelassen? Ich dachte, der Typ steht auf diversen scharzen Listen: Tom Cruise vergibt einen Oscar an eine Producerin für ihr humanitäres Engagement.
4:00
Emily Blunt & Anne Hathaway vergeben Costume Design und scherzen noch ein wenig in den Rollen ihres Films Devil wears Prada. Meryl schaut drein wie ein Eisberg.
Marie Antoinette gewinnt.
Die Italienerin ist niedlich aufgeregt und nennt den Oscar "this doll". Oh, wie süß: ihrer Mutter und Stanley Kubrick dankt sie auch noch.
3:50
Überraschung: Jetzt geht's um Drehbücher.
Um adaptierte, genau genommen. Tom Hanks, der ganz schön schlank geworden ist und Helen Mirren vergeben den Oscar an The Departed.
William Monahan, der Drehbuchautor, überzieht seine Redezeit und wird durch die einsetzende Musik gemahnt, sich zu beeilen.
3:48
Zusammenschnitt verschiedener Szenen, in denen es um Drehbücher geht. Boah, sind die Ideen heute öde.
3:43
Bäh. Die Haare. Das Kleid. Das Gesicht....
Cameron vergibt den Oscar an den besten animierten Film. Ich lache mich tod: "Keine animierten Charaktere dürfen den Oscar in Empfang nehmen."
Happy Feet gewinnt.
3:36
Glück gehabt.
Al Gore und Leo (wann kommen endlich mal ein paar Frauen?) reden über Klimapolitik.
Seinfeld gähnt doch nicht etwa?
3:34
Noch ein Song: aus An Inconvenient Truth.
Ich hoffe, die spielen nicht alle Nominierungen hintereinander, denn dann erwarten uns noch 3 Songs aus Dreamgirls.
3:30
The Departed wird vorgestellt.
Dann folgt der Song aus Cars.
3:27
Schattentanzeinlage.
3:21
Drop dead gorgeous Rachel Weisz präsentiert den besten männlichen Nebendarsteller.
Ich tippe auf Eddie. Ich habe Unrecht. Der Liebste hat WIE IMMER Recht: Alan Arkin für Little Miss Sunshine.
3:18
Sound Mixing wird präsentiert von Jessica Biel (in kreischend pink) und so einem Typen. Ich schau zu wenig mittelmässige TV-Serien. Dreamgirls.
3:16
Best Sound Editing.
Warum sind die alle heute so dröge?
Letters from Iwo Jima gewinnt.
3:12
Jetzt geht es wohl um Sound Effekte.
Als Showeinlage.
3:07
Der erste Film: Letters from Iwo Jima wird vorgestellt.
Mir geht das hier alles zu schnell.
Puuuh. Werbung.
3:00
Will Smiths Kleiner und Abigail Breslin (Little Miss Sunshine) präsentieren den Award für den besten animierten Kurzfilm.
The Danish Poet.
Und den Award für Best Live Action Short: West Bank Story.
Süß: der Kleine hat Probleme, den Titel vorzulesen.
2:58
Ooops. Wieder aufpassen. Pan's Labyrinth gewinnt schon wieder. Diesmal für Make up.
2:56
Ich muss mit den Showeinlagen nichts anfangen können, oder?
2:48
Maggie Gyllenhaal erzählt was über die techn. Awards, die in den vergangenen Tagen stattfanden.
Haben die früher nicht mal wenigstens ein paar Bilder von der Show gezeigt?
2:45
Nicole Kidman & Daniel Craig präsentieren den ersten Award für Best Art Direction. Nicole ist garantiert nicht schwanger.
Pan's Labyrinth gewinnt.
2:38
Ich wusste, ich hätte gar nicht erst mit dem Bloggen anfangen sollen. Jetzt muss ich bis zum Ende durchhalten. Dabei ist gerade der Tee alle und auf Toilette könnte ich auch mal.
2:32
Es ging gerade los. Schnarch Einstieg. Alle Nominierten dürfen was lustiges sagen.
Irgendwie macht das Kleid was komisches mit den Brüsten. Aber wenigstens lenkt das von der Frisur ab.
Nett aber auch ein wenig langweilig.
Oh, oh, oh. Der war mal ganz niedlich. Get a haircut.
Sehr elegant.
Schnuckeliges Frauchen.
Glücklich sieht die auch nicht aus. Aber schlanker als sonst.
Ein Hauch unvorteihaft.
Der Liebste mag das Kleid überhaupt nicht und ist der Meinung, dass man keine pastellfarbenen Kleider als Blondine tragen sollte.
Ach. Über Männer kann man nicht wirklich lästern.
Gähn.
Auch wenn ich sie nicht mag: tolle Figur, sehr vorteilhaftes Kleid.
Darf man SO WAS bei den Oscars tragen?
Unschlagbar süße Familie.
Furchtbar langweiliges Kleid, furchtbar langweiliger Typ. (Wer ist das???)
Silber ist das neue Gold.
2:15
Cameron hat das gleiche Gesichtsproblem wie Penelope.
Über die Haare äussere ich mich mal lieber nicht.
2:10
Penny sieht aus, als hätte sie zu viel Selbstbräuner benutzt oder wäre auf der Liege im Sonnenstudio eingeschlafen.
Maggie wirkt recht unglücklich.
Classy.
In dem Kleid kann man bestimmt auch recht kuschelig schlafen.
Wow.
Der Kragen soll bestimmt von der Frisur ablenken.
Gutes Nächtle.
6:17
Tja. Es war reichlich langweilig. Wenn man die Verleihung aufzeichnet, kann man immer hübsch vorspulen, aber darüber hinaus fehlten in diesem Jahr die wirklich großen, lustigen, peinlichen und bewegenden Momente.
Mit Ausnahme von unserem Gewinn, aber da haben die anderen Zuschauer ja nichts von.
6:14
What a surprise.
The Departed wird zum besten Film gekürt.
6:13
Diane Keaton sieht entzückend aus und kündigt gemeinsam mit Nicholson den Award für den besten Film an.
6:11
Der Martin hat doch schon längst überzogen, obwohl er immer schneller spricht. Bei ihm unterbricht die Musik jedoch nicht.
6:08
Ich kann hellsehen.
Martin Scorsese gewinnt den Award für die beste Regie. Übereicht wird der von Steven Spielberg, George Lucas und Francis Ford Coppola. Standing Ovations.
6:07
So. Nun noch 2 Oscars für Departed (die können sie ja eigentlich zusammenlegen) und ab ins Bett.
6:01
Ha. Überzogen. Um 6 Uhr sollte doch Schluss sein. Reese (hat wirklich abgenommen und sieht etwas hohlwangig aus) als Vorjahresgewinnerin darf den besten Darsteller küren.
Eigentlich müsste Peter O'Toole gewinnen. Der durfte nämlich bis auf einen Lifetime-Achievement noch nie einen Oscar mit nach Hause nehmen. Aber natürlich gewinnt er wieder nicht, sondern statt dessen, wie erwartet, Forest Whitaker für The Last King of Scotland. Der ist tief bewegt.
5:52
Philipp Seymour Hoffman darf als letztjähriger bester Darsteller den Oscar an die beste Darstellerin diesen Jahres verleihen. Mit nach Hause nehmen kann die Statue Helen Mirren für The Queen.
5:45
Jodie Foster kündigt den Tribut an die Toten des letzten Jahres an.
5:40
Kate Winslet moderiert den Award für den besten Schnitt an. Ich war in der Zwischenzeit schon mal Zähne putzen. Jetzt bitte mal den Turbo einschalten. Departed gewinnt. Der Film wird meiner Meinung nach auch noch Regie und Bester Film einheimsen.
5:36 Will Smith sieht gerade sehr grauhaarig aus. Er moderiert einen Zusammenschnitt an. Worum es darin geht, weiss ich nicht. Amerika, glaube ich.
5:29
Letters from Iwo Jima gewinnt bester Song. Da haben wir uns jetzt die Dreamgirls Lieder alle umsonst angehört.
5:27
Jennifer Hudson & Beyoncé hassen sich ja angeblich.
Kann ich verstehen. Ich würde die Hudson auch hassen, wenn sie einen Oscar und größere Brüste als ich hätte.
5:20
JLo sieht wirklich gut aus. Sie hat ja eigentlich richtig graue Haare. Die sind aber derzeit gefärbt und so sieht man sie nicht. Nun müssen wir uns wohl alle drei Showgirls Songs anhören.
5:12
Kirsten Dunst & Tobey Maguire sehen beide sehr ungesund aus und verleihen den Award für Best original Screenplay. Sie lesen Ausschnitte aus den Drehbüchern vor, während die dazu gehörigen Szenen gezeigt werden. Little Miss Sunshine gewinnt.
Damit haben Sunshine sowie Dreamgirls 2 Stück, Pan's führt mit 3en.
5:07
Best Original Score wird von Hugh Jackman und Penelope Cruz verliehen und geht an Babel.
5:04
Noch acht Awards.
Müde bin ich nicht, aber ich habe das Gefühl, morgen nicht so ganz fit zu sein, zumal ich um 10:00 Uhr arbeiten muss.
4:56
Jetzt singt Celine Dion. Ich gehe mal doch spülen.
4:50
Eastwood verleiht den Lifetime Achievement Oscar an Ennio Morricone und ehrt ihn mit einem Zusammenschnitt.
4:45
Seinfeld ist doch nicht eingeschlafen. Er präsentiert den Oscar für Best Documentary Feature. An Inconvenient Truth gewinnt.
4:43
Ich habe wirklich keine Ahnung, wer diese Menschen sind. Sie vergeben den Preis für Best Documentary Short an The Blood of Yingzhou District .
4:35
Und natürlich vergibt George einen Frauenpreis. Für Performance by an actress in a leading role: diese American Idol Gewinnerin gewinnt: Jennifer Hudson für Dreamgirls.
4:34
Jetzt häufen sich hier die Seufzer: Georgi ist auf der Bühne. Aber warum darf er nur so wenig sagen?
4:33
Jetzt habe ich tatsächlich ein Tränchen vergossen.
Vor lauter Rührung habe ich ganz vergessen, Cate Blanchett zu erwähnen, die den Oscar übergeben hat und ganz bezaubernd aussieht.
4:31
Jaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!
4:30
Ach, doch nicht. Jetzt gewinnen wir.
4:28
Eigentlich kann ich ja auch Geschirr nebenbei spülen. Hier gab es heute gefüllte Paprikas in einer Gemüsepfanne und die Küche sieht aus, wie ein Schlachtfeld.
4:24
Ken Watanabe & Catherine Deneuve machen irgendwas. Habe gerade nicht aufgepasst. Auf jeden Fall wird ein Zusammenschnitt verschiedener ehemaliger Auslands Oscar Gewinner Filme gezeigt.
4:21
Die beste Freundin von Nicole Kidman, deren Name ich gerade nicht weiss, die aber recht gut aussieht, verleiht mit meinem Lieblingskokser Robert Downey Jr. Best Visual Effects an Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest
4:16
Jetzt kapiere ich das erst mit den Schattentanzeinlagen: die sollen die nominierten Filme darstellen. Naja. Pro7 schaltet eh immer weg.
4:12
Gwyneth in einem rostfarbenen Wickelding ehrt den besten DOP: Guillermo Navarro für Pan's Labyrinth.
4:05
Wer hat den Irren den raus gelassen? Ich dachte, der Typ steht auf diversen scharzen Listen: Tom Cruise vergibt einen Oscar an eine Producerin für ihr humanitäres Engagement.
4:00
Emily Blunt & Anne Hathaway vergeben Costume Design und scherzen noch ein wenig in den Rollen ihres Films Devil wears Prada. Meryl schaut drein wie ein Eisberg.
Marie Antoinette gewinnt.
Die Italienerin ist niedlich aufgeregt und nennt den Oscar "this doll". Oh, wie süß: ihrer Mutter und Stanley Kubrick dankt sie auch noch.
3:50
Überraschung: Jetzt geht's um Drehbücher.
Um adaptierte, genau genommen. Tom Hanks, der ganz schön schlank geworden ist und Helen Mirren vergeben den Oscar an The Departed.
William Monahan, der Drehbuchautor, überzieht seine Redezeit und wird durch die einsetzende Musik gemahnt, sich zu beeilen.
3:48
Zusammenschnitt verschiedener Szenen, in denen es um Drehbücher geht. Boah, sind die Ideen heute öde.
3:43
Bäh. Die Haare. Das Kleid. Das Gesicht....
Cameron vergibt den Oscar an den besten animierten Film. Ich lache mich tod: "Keine animierten Charaktere dürfen den Oscar in Empfang nehmen."
Happy Feet gewinnt.
3:36
Glück gehabt.
Al Gore und Leo (wann kommen endlich mal ein paar Frauen?) reden über Klimapolitik.
Seinfeld gähnt doch nicht etwa?
3:34
Noch ein Song: aus An Inconvenient Truth.
Ich hoffe, die spielen nicht alle Nominierungen hintereinander, denn dann erwarten uns noch 3 Songs aus Dreamgirls.
3:30
The Departed wird vorgestellt.
Dann folgt der Song aus Cars.
3:27
Schattentanzeinlage.
3:21
Drop dead gorgeous Rachel Weisz präsentiert den besten männlichen Nebendarsteller.
Ich tippe auf Eddie. Ich habe Unrecht. Der Liebste hat WIE IMMER Recht: Alan Arkin für Little Miss Sunshine.
3:18
Sound Mixing wird präsentiert von Jessica Biel (in kreischend pink) und so einem Typen. Ich schau zu wenig mittelmässige TV-Serien. Dreamgirls.
3:16
Best Sound Editing.
Warum sind die alle heute so dröge?
Letters from Iwo Jima gewinnt.
3:12
Jetzt geht es wohl um Sound Effekte.
Als Showeinlage.
3:07
Der erste Film: Letters from Iwo Jima wird vorgestellt.
Mir geht das hier alles zu schnell.
Puuuh. Werbung.
3:00
Will Smiths Kleiner und Abigail Breslin (Little Miss Sunshine) präsentieren den Award für den besten animierten Kurzfilm.
The Danish Poet.
Und den Award für Best Live Action Short: West Bank Story.
Süß: der Kleine hat Probleme, den Titel vorzulesen.
2:58
Ooops. Wieder aufpassen. Pan's Labyrinth gewinnt schon wieder. Diesmal für Make up.
2:56
Ich muss mit den Showeinlagen nichts anfangen können, oder?
2:48
Maggie Gyllenhaal erzählt was über die techn. Awards, die in den vergangenen Tagen stattfanden.
Haben die früher nicht mal wenigstens ein paar Bilder von der Show gezeigt?
2:45
Nicole Kidman & Daniel Craig präsentieren den ersten Award für Best Art Direction. Nicole ist garantiert nicht schwanger.
Pan's Labyrinth gewinnt.
2:38
Ich wusste, ich hätte gar nicht erst mit dem Bloggen anfangen sollen. Jetzt muss ich bis zum Ende durchhalten. Dabei ist gerade der Tee alle und auf Toilette könnte ich auch mal.
2:32
Es ging gerade los. Schnarch Einstieg. Alle Nominierten dürfen was lustiges sagen.
Irgendwie macht das Kleid was komisches mit den Brüsten. Aber wenigstens lenkt das von der Frisur ab.
Nett aber auch ein wenig langweilig.
Oh, oh, oh. Der war mal ganz niedlich. Get a haircut.
Sehr elegant.
Schnuckeliges Frauchen.
Glücklich sieht die auch nicht aus. Aber schlanker als sonst.
Ein Hauch unvorteihaft.
Der Liebste mag das Kleid überhaupt nicht und ist der Meinung, dass man keine pastellfarbenen Kleider als Blondine tragen sollte.
Ach. Über Männer kann man nicht wirklich lästern.
Gähn.
Auch wenn ich sie nicht mag: tolle Figur, sehr vorteilhaftes Kleid.
Darf man SO WAS bei den Oscars tragen?
Unschlagbar süße Familie.
Furchtbar langweiliges Kleid, furchtbar langweiliger Typ. (Wer ist das???)
Silber ist das neue Gold.
Cameron hat das gleiche Gesichtsproblem wie Penelope.
Über die Haare äussere ich mich mal lieber nicht.
2:10
Penny sieht aus, als hätte sie zu viel Selbstbräuner benutzt oder wäre auf der Liege im Sonnenstudio eingeschlafen.
Maggie wirkt recht unglücklich.
Classy.
In dem Kleid kann man bestimmt auch recht kuschelig schlafen.
Wow.
Der Kragen soll bestimmt von der Frisur ablenken.
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TEILZEIT-V.I.P.
cassandra, Montag, 29. Januar 2007, 15:46
Filed under: Aus dem Leben einer Tussi
Da meine Ortskenntnisse von Essen zwischen eingeschränkt und nicht vorhanden tendieren, habe ich uns Mädels auf einen Parkplatz gelotst, der sich genau am anderen Ende der Fussgängerzone befindet und uns einen Fussmarsch von zehn Minuten durch eisige Kälte auf zwar hübschen, aber auch gefährlich hohen und nicht sonderlich wärmenden Stöckelschuhen beschert.
Im gleissenden Scheinwerferlicht hat sich um den roten Teppich vor dem Kino eine Menschentraube von ungefähr 500 Leuten angesammelt. Die Hälfte davon ist Presse, die andere Fans.
Die Vermutung liegt nahe, das weder erstere noch letztere sich wegen uns hier eingefunden haben, aber ich frage mich, ob der Hauptdarsteller diese Aufregung verdient hat. Vermutlich ist viel eher die illustre NRW-Prominenz, die auf der Gästeliste der Filmpremiere steht, der eigentliche Grund für so viel öffentliche Aufmerksamkeit. Wundersamerweise stehe ich dort heute ebenfalls drauf. Ich bin und kann zwar nichts besonderes, aber diese Eigenschaft teile ich mit der besagten Prominenz.
Ich habe mich vorbildlichst auf diesen Event vorbereitet und ahne bereits, dass ich nicht wegen dieser seltendämlichen Kinokatastrophe, die einen klaren Fall für die hinterste Videotheken-Ecke, wo er in aller Ruhe verstauben kann, ohne dass ihm ein größeres Publikum zum Opfer fallen würde, darstellt. hier bin, sondern weil ich zur Premiere und zur anschliessenden Party eingeladen bin und man bekanntlich geschenkten Gäulen nicht... Andererseits können bekanntlich auch Kritiker irren und ein bißchen Unvoreingenommenheit im Tausch für einen VIP Status für eine Nacht ist mir der Spaß wert.
Vor dem roten Teppich sind weisse Partyzelte aufgebaut. Wir nähern uns dem ersten, werden aber abgewiesen, weil es sich um den Eingang für Menschen handelt, die dafür bezahlen, den Film zu sehen. Im Gegensatz zum vollkommen verlassenen Kaufkarteneingang hat sich vor dem Eingang für geladene Gäste eine 30 Meter lange Menschenschlange gebildet. Scheinbar hat man es als VIP auch nicht einfach und ich bin hocherfreut, mich nicht in ein hauchdünnes Nichts von Abendkleid gepresst zu haben, wie einige der Mitfrierenden.
Am Anfang des roten Teppichs angekommen, steht vor mir irgend jemand bekanntes und die Fotografen flippen aus. Was nun? Dusselig in der Gegend und weiter in der Kälte stehen und warten, bis die Massen sich beruhigen? Das wirkt so, als würde ich warten, dass sich die Aufmerksamkeit mir zuwendet. Einfach weitergehen und den Zorn der Presse auf mich ziehen, indem ich ihnen vor die Linsen gerate? Falls in der nächsten Gala-Ausgabe ein Foto von der Feldbusch erscheint, hinter der eine junge Frau mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen durch’s Bild flitzt, bin ich das wohl gewesen. Blind renne ich durch das Blitzlichtgewitter und öffne gerade noch rechtzeitig die Augen, bevor ich fast gegen die Tür laufe.
Im Kinosaal erklärt man uns, dass die geladenen Gäste nur auf dem Sitzen Platz nehmen dürfen, auf denen ein grüner Zettel befestigt ist. Hier zeigt sich zum zweiten Mal, dass so ein Leben als Teilzeit-VIP nicht so wünschenswert erscheint, wie man immer glaubt. Unter den geladenen Gästen gibt es strenge Hierarchien. Die wirklich wichtigen Menschen dürfen in einer Loge Platz nehmen, während wir auf die grün bezettelten Parkettsitze, die sich lediglich ganz aussen befinden, ausweichen müssen. Wir landen in Reihe drei aussen und ziehen uns im Laufe des Abends nicht nur recht unangenehme Nackenkrämpfe zu, sondern dürfen auch jede Pore, jedes Nasenhaar und jeden Pickel der Darsteller bei Close-ups bewundern.
Ich tröste mich mit einem Sekt und der Tatsache, nicht bezahlt zu haben und im Gegensatz zu den Leuten, die auf den guten, weil bezahlten Plätzen sitzen dürfen, nach dem Film auch noch auf eine Party gehen zu können.
Nach einer halben Stunde des Wartens auf den Beginn des Films stehen plötzlich drei Mädels mit gekauften Karten vor uns. Die eine von ihnen hat tatsächlich meine Platznummer auf ihrer Karte. Ich erkläre ihr, dass ich keinerlei Wunsch verspüre mich in dem inzwischen vollgerammelten Kino nach einem neuen, noch beschisseneren Sitzplatz umzusehen und meine Begleiterinnen zu verlassen. Die zur Hilfe gerufene Platzanweiserin ist ebenfalls der Meinung, dass ich falsch sitze. Panisch suche ich nach dem grünen Zettel, der vorhin noch an meinem Sitz hing und meine Sitzberechtigung nachweist. Eine meiner Begleiterinnen erspäht in auf der Rückseite meines Pullovers. Triumphierend halte ich ihn hoch, aber die Damen um mich herum haben kein Verständnis und wollen, dass ich gehe. Dickköpfig verschränke ich die Arme und fordere sie auf, mich hinwegzutragen. Inzwischen hat die Platzanweiserin Tränen in den Augen und erklärt mir zum wiederholten Male, dass die anderen Damen ihre Plätze im Gegensatz zu mir bezahlt hätten. Ich trumpfe mit der Tatsache auf, dass ich eine Einladung vom Regisseur habe und ganz sicher nicht gewillt bin, mir den Film allein anzusehen, nur weil irgendwer zu blöd ist, grüne Zettel richtig aufzuhängen.
Unsere Diskussionen spaltet die Umsitzenden in zwei Lager, ein Mann dreht sich zu mir um und spricht mir Mut zu, weil „es ja nicht anginge, dass Kaufkarteninhaber bessere Plätze als geladene Gäste bekämen“, ein paar ältere Damen hinter mir flüstern und ich verstehe nur die Worte „zickig“ und „immer das selbe“. Ich bin sehr entspannt und weiss, dass ich ebenfalls sauer wäre, wenn ich Karten für einen prognostiziert schlechten Film gekauft hätte und jemand auf meinem Platz sässe. Aber, hey, ich habe einen grünen Zettel am Pullover. Die sichtlich verstört wirkende Platzanweiserin droht, die Platzanweisungschefin zu holen, wenn ich mich nicht umsetze. Zum Glück kommt in der Reihe vor uns plötzlich Unruhe auf, weil sich Menschen mit gekauften Karten ebenfalls mit grünbezettelten Menschen streiten. Nach diversen Umsetzarien, von denen ich dank meiner Unkooperativität ausgeschlossen bin, sind alle halbwegs glücklich.
Endlich scheint es loszugehen. Ein Haufen Fernsehteams und Fotografen belagern die Bühne und Til Schweiger betritt selbige, um Hinz und Kunz unter stürmischem Applaus nach vorne zu bitten. Selbst Komparsen, die später nur mit Mühe im Film wiederzufinden sind, wurden extra aus Kanada eingeflogen und dürfen sich im Beifallssturm sonnen. Meine Begleiterinnen und ich werden ein wenig nervös. Wo bleibt denn der Herr, der uns eingeladen hat und ganz nebenbei das Drehbuch geschrieben und die Regie geführt hat? Ist er vielleicht gar nicht gekommen oder war noch nicht einmal eingeladen? Man hört ja viel von Herrn Schweigers Beziehungen zu seinen Regisseuren. Aber warum durften wir dann kommen? Der Ansturm ebbt ab und alle verlassen die Bühne. Die Presse zieht sich zurück, als plötzlich Herr Schweiger und sein Produzent zurück in den Saal gerannt kommen. Der Herr Produzent ist sehr rot im Gesicht und schaut angestrengt. Man teilt dem Publikum mit, dass man leider vergessen hat, jemanden aufzurufen. Nun darf auch der Regisseur kurz mal auf die Bühne. Wir fremdschämen uns ein wenig. Der Regisseur meint zum Til, dass das alles ja gar nicht so schlimm ist.
Endlich wird es dunkel im Saal und der Film beginnt. Ein Mädchen läuft durch einen Wald. Sie wird verfolgt von ein paar Jungs, die sie vergewaltigen. Im Kino werden erste Burufe laut. Nicht weil die Szene jetzt sonderlich schlecht wäre, sondern weil man bisher noch keinen einzigen Ton gehört hat. Optimistisch flüstere ich meiner Sitznachbarin zu, dass es sich bestimmt um ein stilistisches Mittel handelt. In dem Moment geht jedoch bereits das Licht wieder an und die Kinochefin entschuldigt sich, weil offensichtlich ein technisches Problem vorliegt. Zehn Minuten später ist die Sicherung wieder reingedreht, der Film beginnt von neuem und wir müssen uns die Vergewaltigung noch einmal mit Ton ansehen.
Das Mädchen, das vergewaltigt wird, sehen wir wenig später wieder. Sie ist jetzt erwachsen und die beste Freundin von Til Schweiger, der Eddie heisst und ein ganz heisser Feger in der Werbung ist. Er ist verlobt mit der Tochter des Agenturinhabers. Trotz seiner Beziehung steckt Eddie seine Genitalien in alles rein, was er haben kann und ist ein riesiges Arschloch. Zu einer wichtigen Kundenpräsentation kommt er zu spät, weil er noch mal kurz seine Nachbarin vögeln muss und so wird uns bereits innerhalb der ersten zehn Minuten Tils nackter Hintern präsentiert.
Nachdem alle Charaktere eingeführt sind, wird eines Nachts Tils beste Freundin (die am Anfang vergewaltigte) von Tils zukünftigem Schwager, der Teilhaber in der Agentur ist, vergewaltigt. Zuerst will er ihr helfen, aber dann erpresst ihn der böse Bub mit Fotos seiner Affären und so lügt Til im Zeugenstand bei der Verhandlung gegen seinen Schwager, der kommt frei und niemand glaubt dem Mädel, dass sie vergewaltigt wurde. Dann wird alles sehr kompliziert. Das Mädchen, dass sich rächt und ihren Peiniger vergewaltigt (!) und erschiesst, Til/Eddie, der des Mordes beschuldigt wird und vor Gericht kommt, blablabla.
Ich danke Gott dafür, den Film in einer deutschen Synchronisation zu sehen und vom Schweigerschen Englisch verschont zu werden.
Nach dem Abspann bleiben wir Mädels noch ein Weilchen auf unseren Plätzen und überlegen, was wir dem Regisseur sagen sollen, falls er uns fragt, wie uns der Film gefallen hat. Meine Begleiterinnen hatten das Kino zwischenzeitlich sogar verlassen, in der Hoffnung, dass der Film bei ihrer Rückkehr eine Ende gefunden hat. Ich erkläre ihnen, was sie alles verpasst haben und daraus entsteht eine hitzige Debatte über die vielen logischen Fehler und Macken des Drehbuchs und der Inszenierung und als wir merken, dass wir die letzten Gäste sind, verlassen wir diskutierend den Saal. Unsere angeregte Unterhaltung bleibt nicht unbemerkt. Ein Team vom WDR sieht uns aus der Tür kommen und freut sich, dass sich jemand so intensiv mit dem Film auseinandersetzt.
Aufgeregt ein Mikro schwingend laufen sie auf uns zu. Wir bahnen uns mit Hilfe unserer Ellbogen einen Fluchtweg, doch das Kamerateam gibt nicht so leicht auf und folgt uns durch die Massen. Die Toilette ist der letzte Ausweg. Wenig später ist die Luft rein und wir begeben uns zum Ausgang. Vor dem Kino warten Busse, die die Gäste zur Party bringen. Die Stimmung in einer Industriebaracke ist eher gedämpft. Das Buffet ist draussen aufgebaut. Wir sind sehr dankbar, dass es heisse Suppe gibt, die wir mit zitternen Händen in uns hineinlöffeln. Der Wein ist furchtbar und so beschliessen wir, uns auf den Rückweg zu machen. Doch wo sind die Shuttlebusse hin, die uns zum Kino und zu unseren Autos zurückbringen? Wir fragen uns durch und erfahren, dass es nur Busse zu, nicht aber weg von der Party gibt. Hätten wir uns aber auch denken können bei einem Film, der "One Way" heisst.
Vor dem Club stehen viele Mercedes-Limousinen mit gelangweilten Chauffeuren. Mit unseren schönstem Lächeln versuchen wir, einen jungen Fahrer davon zu überzeugen, uns zurückzufahren. Er zuckt bedauernd die Schultern, weil er auf seine wichtigen Insassen warten muss. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass so ein Dasein als Teilzeit-nicht-wirklicher-VIP echt beschissen ist.
Wir erklären dem gerufenen Taxifahrer, dass sich unser Parkplatz in der Nähe einer Kirche auf der Fußgängerzone befindet. Er weiss sofort, von welchem Ort wir sprechen und fährt zum Kino zurück, neben dem sich eine Kirche befindet. Leider nicht die, die wir meinen. Wir beschreiben erneut unseren Parkplatz und der Taxifahrer ist der Überzeugung, dass er dort gar nicht hinfahren könnte. Mit Engelszungen reden wir auf ihn ein, da uns nicht der Sinn nach einem erneutem Spaziergang durch die Eiseskälte steht. Der Fahrer ist sehr verständnisvoll und beschliesst, auf der für Fahrzeuge gesperrten Fussgängerzone zu fahren. Ein letztes Mal an diesem Abend passieren wir das Kino. Leider steht es im Weg. Inzwischen sind fleissige Menschen damit beschäftigt, den Teppich einzurollen und Scheinwerfer und Traversen abzubauen. Rasant peilt der Fahrer einen winzigen Durchgang zwischen Gerüst und Hauswand an. Wir schliessen die Augen, halten die Luft an und passen gerade so durch den Spalt.Ein paar der Arbeiter springen fluchend aus dem Weg. Die abenteuerliche Fahrt endet vor einer Kirche. Leider ist es wieder nicht die gesuchte. Ich ermutige den Fahrer, weiter zu fahren, da sicherlich die nächstbeste die richtige wäre. Im selben Augenblick sehe ich eine Kirche. Nun gut, vielleicht die übernächste. Wer ahnt schon, dass es auf der Essener Fussgängerzone vier Kirchen gibt.
Endlich finden wir die richtige und somit unsere Autos.
Als ich später im Bett liege, denke ich, dass ein Film, der mit derart schlechten Vorzeichen startet, nur ein absoluter Flop werden kann. Vielleicht hatte die Kinokritik ja doch recht.
Im gleissenden Scheinwerferlicht hat sich um den roten Teppich vor dem Kino eine Menschentraube von ungefähr 500 Leuten angesammelt. Die Hälfte davon ist Presse, die andere Fans.
Die Vermutung liegt nahe, das weder erstere noch letztere sich wegen uns hier eingefunden haben, aber ich frage mich, ob der Hauptdarsteller diese Aufregung verdient hat. Vermutlich ist viel eher die illustre NRW-Prominenz, die auf der Gästeliste der Filmpremiere steht, der eigentliche Grund für so viel öffentliche Aufmerksamkeit. Wundersamerweise stehe ich dort heute ebenfalls drauf. Ich bin und kann zwar nichts besonderes, aber diese Eigenschaft teile ich mit der besagten Prominenz.
Ich habe mich vorbildlichst auf diesen Event vorbereitet und ahne bereits, dass ich nicht wegen dieser seltendämlichen Kinokatastrophe, die einen klaren Fall für die hinterste Videotheken-Ecke, wo er in aller Ruhe verstauben kann, ohne dass ihm ein größeres Publikum zum Opfer fallen würde, darstellt. hier bin, sondern weil ich zur Premiere und zur anschliessenden Party eingeladen bin und man bekanntlich geschenkten Gäulen nicht... Andererseits können bekanntlich auch Kritiker irren und ein bißchen Unvoreingenommenheit im Tausch für einen VIP Status für eine Nacht ist mir der Spaß wert.
Vor dem roten Teppich sind weisse Partyzelte aufgebaut. Wir nähern uns dem ersten, werden aber abgewiesen, weil es sich um den Eingang für Menschen handelt, die dafür bezahlen, den Film zu sehen. Im Gegensatz zum vollkommen verlassenen Kaufkarteneingang hat sich vor dem Eingang für geladene Gäste eine 30 Meter lange Menschenschlange gebildet. Scheinbar hat man es als VIP auch nicht einfach und ich bin hocherfreut, mich nicht in ein hauchdünnes Nichts von Abendkleid gepresst zu haben, wie einige der Mitfrierenden.
Am Anfang des roten Teppichs angekommen, steht vor mir irgend jemand bekanntes und die Fotografen flippen aus. Was nun? Dusselig in der Gegend und weiter in der Kälte stehen und warten, bis die Massen sich beruhigen? Das wirkt so, als würde ich warten, dass sich die Aufmerksamkeit mir zuwendet. Einfach weitergehen und den Zorn der Presse auf mich ziehen, indem ich ihnen vor die Linsen gerate? Falls in der nächsten Gala-Ausgabe ein Foto von der Feldbusch erscheint, hinter der eine junge Frau mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen durch’s Bild flitzt, bin ich das wohl gewesen. Blind renne ich durch das Blitzlichtgewitter und öffne gerade noch rechtzeitig die Augen, bevor ich fast gegen die Tür laufe.
Im Kinosaal erklärt man uns, dass die geladenen Gäste nur auf dem Sitzen Platz nehmen dürfen, auf denen ein grüner Zettel befestigt ist. Hier zeigt sich zum zweiten Mal, dass so ein Leben als Teilzeit-VIP nicht so wünschenswert erscheint, wie man immer glaubt. Unter den geladenen Gästen gibt es strenge Hierarchien. Die wirklich wichtigen Menschen dürfen in einer Loge Platz nehmen, während wir auf die grün bezettelten Parkettsitze, die sich lediglich ganz aussen befinden, ausweichen müssen. Wir landen in Reihe drei aussen und ziehen uns im Laufe des Abends nicht nur recht unangenehme Nackenkrämpfe zu, sondern dürfen auch jede Pore, jedes Nasenhaar und jeden Pickel der Darsteller bei Close-ups bewundern.
Ich tröste mich mit einem Sekt und der Tatsache, nicht bezahlt zu haben und im Gegensatz zu den Leuten, die auf den guten, weil bezahlten Plätzen sitzen dürfen, nach dem Film auch noch auf eine Party gehen zu können.
Nach einer halben Stunde des Wartens auf den Beginn des Films stehen plötzlich drei Mädels mit gekauften Karten vor uns. Die eine von ihnen hat tatsächlich meine Platznummer auf ihrer Karte. Ich erkläre ihr, dass ich keinerlei Wunsch verspüre mich in dem inzwischen vollgerammelten Kino nach einem neuen, noch beschisseneren Sitzplatz umzusehen und meine Begleiterinnen zu verlassen. Die zur Hilfe gerufene Platzanweiserin ist ebenfalls der Meinung, dass ich falsch sitze. Panisch suche ich nach dem grünen Zettel, der vorhin noch an meinem Sitz hing und meine Sitzberechtigung nachweist. Eine meiner Begleiterinnen erspäht in auf der Rückseite meines Pullovers. Triumphierend halte ich ihn hoch, aber die Damen um mich herum haben kein Verständnis und wollen, dass ich gehe. Dickköpfig verschränke ich die Arme und fordere sie auf, mich hinwegzutragen. Inzwischen hat die Platzanweiserin Tränen in den Augen und erklärt mir zum wiederholten Male, dass die anderen Damen ihre Plätze im Gegensatz zu mir bezahlt hätten. Ich trumpfe mit der Tatsache auf, dass ich eine Einladung vom Regisseur habe und ganz sicher nicht gewillt bin, mir den Film allein anzusehen, nur weil irgendwer zu blöd ist, grüne Zettel richtig aufzuhängen.
Unsere Diskussionen spaltet die Umsitzenden in zwei Lager, ein Mann dreht sich zu mir um und spricht mir Mut zu, weil „es ja nicht anginge, dass Kaufkarteninhaber bessere Plätze als geladene Gäste bekämen“, ein paar ältere Damen hinter mir flüstern und ich verstehe nur die Worte „zickig“ und „immer das selbe“. Ich bin sehr entspannt und weiss, dass ich ebenfalls sauer wäre, wenn ich Karten für einen prognostiziert schlechten Film gekauft hätte und jemand auf meinem Platz sässe. Aber, hey, ich habe einen grünen Zettel am Pullover. Die sichtlich verstört wirkende Platzanweiserin droht, die Platzanweisungschefin zu holen, wenn ich mich nicht umsetze. Zum Glück kommt in der Reihe vor uns plötzlich Unruhe auf, weil sich Menschen mit gekauften Karten ebenfalls mit grünbezettelten Menschen streiten. Nach diversen Umsetzarien, von denen ich dank meiner Unkooperativität ausgeschlossen bin, sind alle halbwegs glücklich.
Endlich scheint es loszugehen. Ein Haufen Fernsehteams und Fotografen belagern die Bühne und Til Schweiger betritt selbige, um Hinz und Kunz unter stürmischem Applaus nach vorne zu bitten. Selbst Komparsen, die später nur mit Mühe im Film wiederzufinden sind, wurden extra aus Kanada eingeflogen und dürfen sich im Beifallssturm sonnen. Meine Begleiterinnen und ich werden ein wenig nervös. Wo bleibt denn der Herr, der uns eingeladen hat und ganz nebenbei das Drehbuch geschrieben und die Regie geführt hat? Ist er vielleicht gar nicht gekommen oder war noch nicht einmal eingeladen? Man hört ja viel von Herrn Schweigers Beziehungen zu seinen Regisseuren. Aber warum durften wir dann kommen? Der Ansturm ebbt ab und alle verlassen die Bühne. Die Presse zieht sich zurück, als plötzlich Herr Schweiger und sein Produzent zurück in den Saal gerannt kommen. Der Herr Produzent ist sehr rot im Gesicht und schaut angestrengt. Man teilt dem Publikum mit, dass man leider vergessen hat, jemanden aufzurufen. Nun darf auch der Regisseur kurz mal auf die Bühne. Wir fremdschämen uns ein wenig. Der Regisseur meint zum Til, dass das alles ja gar nicht so schlimm ist.
Endlich wird es dunkel im Saal und der Film beginnt. Ein Mädchen läuft durch einen Wald. Sie wird verfolgt von ein paar Jungs, die sie vergewaltigen. Im Kino werden erste Burufe laut. Nicht weil die Szene jetzt sonderlich schlecht wäre, sondern weil man bisher noch keinen einzigen Ton gehört hat. Optimistisch flüstere ich meiner Sitznachbarin zu, dass es sich bestimmt um ein stilistisches Mittel handelt. In dem Moment geht jedoch bereits das Licht wieder an und die Kinochefin entschuldigt sich, weil offensichtlich ein technisches Problem vorliegt. Zehn Minuten später ist die Sicherung wieder reingedreht, der Film beginnt von neuem und wir müssen uns die Vergewaltigung noch einmal mit Ton ansehen.
Das Mädchen, das vergewaltigt wird, sehen wir wenig später wieder. Sie ist jetzt erwachsen und die beste Freundin von Til Schweiger, der Eddie heisst und ein ganz heisser Feger in der Werbung ist. Er ist verlobt mit der Tochter des Agenturinhabers. Trotz seiner Beziehung steckt Eddie seine Genitalien in alles rein, was er haben kann und ist ein riesiges Arschloch. Zu einer wichtigen Kundenpräsentation kommt er zu spät, weil er noch mal kurz seine Nachbarin vögeln muss und so wird uns bereits innerhalb der ersten zehn Minuten Tils nackter Hintern präsentiert.
Nachdem alle Charaktere eingeführt sind, wird eines Nachts Tils beste Freundin (die am Anfang vergewaltigte) von Tils zukünftigem Schwager, der Teilhaber in der Agentur ist, vergewaltigt. Zuerst will er ihr helfen, aber dann erpresst ihn der böse Bub mit Fotos seiner Affären und so lügt Til im Zeugenstand bei der Verhandlung gegen seinen Schwager, der kommt frei und niemand glaubt dem Mädel, dass sie vergewaltigt wurde. Dann wird alles sehr kompliziert. Das Mädchen, dass sich rächt und ihren Peiniger vergewaltigt (!) und erschiesst, Til/Eddie, der des Mordes beschuldigt wird und vor Gericht kommt, blablabla.
Ich danke Gott dafür, den Film in einer deutschen Synchronisation zu sehen und vom Schweigerschen Englisch verschont zu werden.
Nach dem Abspann bleiben wir Mädels noch ein Weilchen auf unseren Plätzen und überlegen, was wir dem Regisseur sagen sollen, falls er uns fragt, wie uns der Film gefallen hat. Meine Begleiterinnen hatten das Kino zwischenzeitlich sogar verlassen, in der Hoffnung, dass der Film bei ihrer Rückkehr eine Ende gefunden hat. Ich erkläre ihnen, was sie alles verpasst haben und daraus entsteht eine hitzige Debatte über die vielen logischen Fehler und Macken des Drehbuchs und der Inszenierung und als wir merken, dass wir die letzten Gäste sind, verlassen wir diskutierend den Saal. Unsere angeregte Unterhaltung bleibt nicht unbemerkt. Ein Team vom WDR sieht uns aus der Tür kommen und freut sich, dass sich jemand so intensiv mit dem Film auseinandersetzt.
Aufgeregt ein Mikro schwingend laufen sie auf uns zu. Wir bahnen uns mit Hilfe unserer Ellbogen einen Fluchtweg, doch das Kamerateam gibt nicht so leicht auf und folgt uns durch die Massen. Die Toilette ist der letzte Ausweg. Wenig später ist die Luft rein und wir begeben uns zum Ausgang. Vor dem Kino warten Busse, die die Gäste zur Party bringen. Die Stimmung in einer Industriebaracke ist eher gedämpft. Das Buffet ist draussen aufgebaut. Wir sind sehr dankbar, dass es heisse Suppe gibt, die wir mit zitternen Händen in uns hineinlöffeln. Der Wein ist furchtbar und so beschliessen wir, uns auf den Rückweg zu machen. Doch wo sind die Shuttlebusse hin, die uns zum Kino und zu unseren Autos zurückbringen? Wir fragen uns durch und erfahren, dass es nur Busse zu, nicht aber weg von der Party gibt. Hätten wir uns aber auch denken können bei einem Film, der "One Way" heisst.
Vor dem Club stehen viele Mercedes-Limousinen mit gelangweilten Chauffeuren. Mit unseren schönstem Lächeln versuchen wir, einen jungen Fahrer davon zu überzeugen, uns zurückzufahren. Er zuckt bedauernd die Schultern, weil er auf seine wichtigen Insassen warten muss. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass so ein Dasein als Teilzeit-nicht-wirklicher-VIP echt beschissen ist.
Wir erklären dem gerufenen Taxifahrer, dass sich unser Parkplatz in der Nähe einer Kirche auf der Fußgängerzone befindet. Er weiss sofort, von welchem Ort wir sprechen und fährt zum Kino zurück, neben dem sich eine Kirche befindet. Leider nicht die, die wir meinen. Wir beschreiben erneut unseren Parkplatz und der Taxifahrer ist der Überzeugung, dass er dort gar nicht hinfahren könnte. Mit Engelszungen reden wir auf ihn ein, da uns nicht der Sinn nach einem erneutem Spaziergang durch die Eiseskälte steht. Der Fahrer ist sehr verständnisvoll und beschliesst, auf der für Fahrzeuge gesperrten Fussgängerzone zu fahren. Ein letztes Mal an diesem Abend passieren wir das Kino. Leider steht es im Weg. Inzwischen sind fleissige Menschen damit beschäftigt, den Teppich einzurollen und Scheinwerfer und Traversen abzubauen. Rasant peilt der Fahrer einen winzigen Durchgang zwischen Gerüst und Hauswand an. Wir schliessen die Augen, halten die Luft an und passen gerade so durch den Spalt.
Endlich finden wir die richtige und somit unsere Autos.
Als ich später im Bett liege, denke ich, dass ein Film, der mit derart schlechten Vorzeichen startet, nur ein absoluter Flop werden kann. Vielleicht hatte die Kinokritik ja doch recht.
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