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ÜBERSCHRIFT WIRD NACHGEREICHT
cassandra, Dienstag, 14. November 2006, 14:21
Filed under: Ich beiss' in die Tischplatte
Heute morgen erwachte ich mit der Erkenntnis, dass ich nicht nur total bescheuert bin, sondern auch dringend einen neuen Supermarkt benötige.
Wurzel allen Übels ist mal wieder der Rotwein. Warum musste ich gestern abend auch eineinhalb Flaschen in trauter Einsamkeit vernichten?
Andererseits ist ein geistiges Getränk, das solch tiefschürfende Einblicke in meine Persönlichkeit ermöglicht, nicht grundsätzlich zu verdammen. Die Einsicht war auch weniger der Menge des konsumierten Rauschmittels zuzuschreiben, als vielmehr dessen Erwerb.
Während ich nämlich mit dicken Kopf durch die Wohnung schlurfte und versuchte, nicht auf die Katzen zu treten, die mir futterbettelnd um die Beine wuselten, holte mich das Gefühl ein, das bereits gestern beim Zücken der EC-Karte an der Supermarktkasse kurz aufgeflickert war. Irgend etwas stimmt nicht. Ohne einzelne Preise zu kennen oder gar im Kopf meine Einkäufe zu addieren, bin ich ein Bon-Hellseher. Ob 30 Euro oderan besseren Tagen 180 Euro: mein Bauch sagt mir stets, wieviel Geld ich im Wagen vor mir herschiebe. Meist liege ich +/- 5 Euro richtig. Nur eben gestern zwickte es kurz in meinem Bauch, als ich für ein wenig Schinken, Zigaretten, Erdbeeren und 4 Flaschen billigen Wein über 50 Euro zahlte. Das Zwicken wurde jedoch von einem geringfügigen Groll auf die Preispolitik des Supermarktes und einem Anflug von Scham angesichts der langen Schlange vor der einzigen geöffneten Kasse überlagert.
Eigentlich wollte ich nur eine Flasche Wein erwerben. Doch den Verlockungen der Werbung ist man auch als Werber nicht gefeit. Den Südafrikaner, der mit 4,99 Euro ausgezeichnet war, gab es laut Reklameschildchen nämlich "für kurze Zeit für 3,99 Euro". Da schlägt die dank ihres Urlaubs des Geldes verlustig gegangene Rotweinliebhaberin natürlich zu und kauft gleich vier Flaschen. An der Kasse leuchteten dann plötzlich eine neongrüne 4,99 auf dem Display. Die arme Kassierin, die trotz meiner vielfältigen Entschuldigungen genervt die Augen rollen liess, musste wohl oder übel den Schichtleiter rufen, was mir ausreichend Gelegenheit bot, jeden einzelnen in der immer länger werdenen Schlange stehenden um Verzeihung zu bitten. Natürlich war es sehr unhöflich von mir, ohne Rücksicht auf die Miteinkäufer auf meinem Rabatt zu bestehen, wenn nur eine einzige Kasse geöffnet ist. Doch, wie bereits erwähnt, der Urlaub hat ein wirklich beachtliches Loch auf meinem Konto hinterlassen und da stellt man sich auch mal für vier Euro auf die Hinterbeine. Leider hatte niemand der Wartenen ein Ohr für meine Urlaubsgeschichten und ich erntete nur noch mehr Augenrollen und von Herzen kommende Seufzer, als der Schichtleiter nach ein paar Minuten endlich kam, um gleich wieder zu entschwinden und meine Behauptungen zu prüfen. Gottseidank stellten sie sich als wahr heraus und das Reklameschild wanderte in den Papierkorb. Ich war also nicht nur Querulantin, sondern auch letzte Nutzniesserin des Schnäppchenpreises.
Die Kassierin stornierte den Wein und bonierte den neuen Preis.
Schleunigst suchte ich das weite, bevor mein Karma unter den bösen Blicken der anderen Einkaufenden zu leiden käme.
Heute morgen dann also dieses Gefühl, das die Dinge nicht im Lot wären und der Grund allen Übels im Wein begründet läge. Als auch die Kopfschmerztablette das gelobte Linderungsversprechen nicht lieferte, warf ich doch noch einen Blick auf den gestrigen Einkaufsbon und siehe da: Ein Storno von 4,99 Euro. Nicht vier. Ich hatte meinen Wein also trotz Rabatts zweimal bezahlt. Rein rechnerisch hatte ich also sogar 3 Flaschen am Abend zuvor geleert. (Für die Klugscheisser unter meinen Lesern waren es natürlich 2,625, da ja eine rabattiert wurde, was einen Dreisatz von 7:4 & x:1,5 ergibt.)
Nun ja: aufgerundete 3 Flaschen Rotwein auf nüchternen Magen haut selbst mich von den Socken. Vielleicht sollte ich noch eine Runde schlafen, bevor ich mich heute abend wieder in den Supermarkt begebe, um mal ein intimes Gespräch mit den Schichtleiter zu führen. Hoffentlich ist es der gleiche wie gestern.
Wurzel allen Übels ist mal wieder der Rotwein. Warum musste ich gestern abend auch eineinhalb Flaschen in trauter Einsamkeit vernichten?
Andererseits ist ein geistiges Getränk, das solch tiefschürfende Einblicke in meine Persönlichkeit ermöglicht, nicht grundsätzlich zu verdammen. Die Einsicht war auch weniger der Menge des konsumierten Rauschmittels zuzuschreiben, als vielmehr dessen Erwerb.
Während ich nämlich mit dicken Kopf durch die Wohnung schlurfte und versuchte, nicht auf die Katzen zu treten, die mir futterbettelnd um die Beine wuselten, holte mich das Gefühl ein, das bereits gestern beim Zücken der EC-Karte an der Supermarktkasse kurz aufgeflickert war. Irgend etwas stimmt nicht. Ohne einzelne Preise zu kennen oder gar im Kopf meine Einkäufe zu addieren, bin ich ein Bon-Hellseher. Ob 30 Euro oder
Eigentlich wollte ich nur eine Flasche Wein erwerben. Doch den Verlockungen der Werbung ist man auch als Werber nicht gefeit. Den Südafrikaner, der mit 4,99 Euro ausgezeichnet war, gab es laut Reklameschildchen nämlich "für kurze Zeit für 3,99 Euro". Da schlägt die dank ihres Urlaubs des Geldes verlustig gegangene Rotweinliebhaberin natürlich zu und kauft gleich vier Flaschen. An der Kasse leuchteten dann plötzlich eine neongrüne 4,99 auf dem Display. Die arme Kassierin, die trotz meiner vielfältigen Entschuldigungen genervt die Augen rollen liess, musste wohl oder übel den Schichtleiter rufen, was mir ausreichend Gelegenheit bot, jeden einzelnen in der immer länger werdenen Schlange stehenden um Verzeihung zu bitten. Natürlich war es sehr unhöflich von mir, ohne Rücksicht auf die Miteinkäufer auf meinem Rabatt zu bestehen, wenn nur eine einzige Kasse geöffnet ist. Doch, wie bereits erwähnt, der Urlaub hat ein wirklich beachtliches Loch auf meinem Konto hinterlassen und da stellt man sich auch mal für vier Euro auf die Hinterbeine. Leider hatte niemand der Wartenen ein Ohr für meine Urlaubsgeschichten und ich erntete nur noch mehr Augenrollen und von Herzen kommende Seufzer, als der Schichtleiter nach ein paar Minuten endlich kam, um gleich wieder zu entschwinden und meine Behauptungen zu prüfen. Gottseidank stellten sie sich als wahr heraus und das Reklameschild wanderte in den Papierkorb. Ich war also nicht nur Querulantin, sondern auch letzte Nutzniesserin des Schnäppchenpreises.
Die Kassierin stornierte den Wein und bonierte den neuen Preis.
Schleunigst suchte ich das weite, bevor mein Karma unter den bösen Blicken der anderen Einkaufenden zu leiden käme.
Heute morgen dann also dieses Gefühl, das die Dinge nicht im Lot wären und der Grund allen Übels im Wein begründet läge. Als auch die Kopfschmerztablette das gelobte Linderungsversprechen nicht lieferte, warf ich doch noch einen Blick auf den gestrigen Einkaufsbon und siehe da: Ein Storno von 4,99 Euro. Nicht vier. Ich hatte meinen Wein also trotz Rabatts zweimal bezahlt. Rein rechnerisch hatte ich also sogar 3 Flaschen am Abend zuvor geleert. (Für die Klugscheisser unter meinen Lesern waren es natürlich 2,625, da ja eine rabattiert wurde, was einen Dreisatz von 7:4 & x:1,5 ergibt.)
Nun ja: aufgerundete 3 Flaschen Rotwein auf nüchternen Magen haut selbst mich von den Socken. Vielleicht sollte ich noch eine Runde schlafen, bevor ich mich heute abend wieder in den Supermarkt begebe, um mal ein intimes Gespräch mit den Schichtleiter zu führen. Hoffentlich ist es der gleiche wie gestern.
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