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HOMECOMING
cassandra, Mittwoch, 25. Juli 2007, 19:42
Filed under: Ich beiss' in die Tischplatte
Langsam fühlt es sich ein wenig an, wie nach Hause kommen. Seit gestern bin ich nun wieder auf der Station.
Mein schlechtes Gewissen, dass ich den Schwestern keinen Kuchen mitgebracht habe, plagt mich zwar immer noch ein wenig, aber dank meines zuckersüßen Wesens rechne ich mir inzwischen sehr gute Chancen bei der diesjährigen Wahl des beliebtesten Patienten der Augenstation aus.
Sogar bei meinen kleinen Intrigen greifen mir die Schwestern hilfreich unter die Arme. Ich fühle mich inzwischen ganz in meinem Element. Heute habe ich eine meiner Mitbewohnerin aus dem Zimmer gemoppt. Die hat mich nämlich um den Schlaf gebracht. Durch ihre Furze. Und ich rede hier nicht von ein paar kleinen Pupsern, die wohl jedem mal entfleuchen können. Nein. Ich rede von sehr lauten, sehr häufigen und sehr langen Furzen. Ungefähr 5-10 pro Stunde. Die ganze Nacht. Man stelle sich mal vor, da liegt man als armes Häschen, frisch das Auge aufgeschnitten, umwabert von den Resten der Vollnarkose und träumt von Nächten unter Palmen mit dem Liebsten und dann furzt es sehr laut. Und während man sich im Halbtraum vergewissert, dass dieses Geräusch nicht aus dem Liebsten kommt, in dessen Armen man gerade liegt, wird man wach, findet sich in einem gezwungener Massen geschlossenem (hier ist es nämlich stets schrecklich laut, es zieht schrecklich und überhaupt gibt es immer einen Grund für ältere Herrschaften, die Frischluft auszusperren) Raum wieder und hört den nächsten Furz. Das ist gar nicht schön.
Nun ja. ich bin ja ein alter Hase hier und nachdem ich ein paar Strippen zog, zieht die Dame mit der schlechten Verdauung noch heute um. Unter einem sehr raffinierten Vorwand, versteht sich. Ich bin ja so gemein. Man nennt mich auch den Hospitalterminator.
Passend zu meinem Ruf habe ich mir natürlich auch wieder ein Auge zugelegt, dass jeder Kneipenschlägerei die Ehre machen würde. Frau Gröner zu liebe verzichte ich jetzt mal auf ein Foto. (Zugegeben: Der wahre Grund ist, dass ich das geschwollene Auge nicht weit genug auf bekomme, damit man die Einblutungen richtig sehen kann.)
Helge aus dem OP war gestern eher verhalten und gar nicht mehr zu Frosch-Kuss-Späßen aufgelegt. Ich glaube, er wird langsam weich und zeigt erste Anzeichen von Mitleid. Während er mich durch die Gänge kutschierte, mussten wir einen kurzen Zwischenstopp bei einem sehr jungen Pfleger einlegen, der mir Augentropfen verabreichte, mit der Begründung, diese würden die Gefässe zusammenziehen, damit ich nicht so doll bluten würde. Diese Aussage brüskierte mich ein wenig, weil ich meines Wissens im OP nie eine Riesensauerei hinterlasse und auch Helge war etwas schockiert. So etwas darf man nämlich den Patienten hier nicht sagen, weil sie dann Angst bekämen.
Angst habe ich im übrigen keine. Ich danke allen für die liebevollen Wünsche, Gedanken und Vorschläge.
Trotzdem habe ich mich jetzt erst einmal entschlossen, hier zu bleiben. Ich führe meine eigene Akte (für alle Fälle, denn die meine richtige Krankenakte kann eh' kein Mensch lesen) und meine Recherchen haben ergeben, dass ich hier ganz gut aufgehoben bin. Ich habe meinen Oberarzt zurück und der bemüht sich nicht nur sehr, sondern ist auch der einzige, dem ich gerzeit vertraue.
Mein schlechtes Gewissen, dass ich den Schwestern keinen Kuchen mitgebracht habe, plagt mich zwar immer noch ein wenig, aber dank meines zuckersüßen Wesens rechne ich mir inzwischen sehr gute Chancen bei der diesjährigen Wahl des beliebtesten Patienten der Augenstation aus.
Sogar bei meinen kleinen Intrigen greifen mir die Schwestern hilfreich unter die Arme. Ich fühle mich inzwischen ganz in meinem Element. Heute habe ich eine meiner Mitbewohnerin aus dem Zimmer gemoppt. Die hat mich nämlich um den Schlaf gebracht. Durch ihre Furze. Und ich rede hier nicht von ein paar kleinen Pupsern, die wohl jedem mal entfleuchen können. Nein. Ich rede von sehr lauten, sehr häufigen und sehr langen Furzen. Ungefähr 5-10 pro Stunde. Die ganze Nacht. Man stelle sich mal vor, da liegt man als armes Häschen, frisch das Auge aufgeschnitten, umwabert von den Resten der Vollnarkose und träumt von Nächten unter Palmen mit dem Liebsten und dann furzt es sehr laut. Und während man sich im Halbtraum vergewissert, dass dieses Geräusch nicht aus dem Liebsten kommt, in dessen Armen man gerade liegt, wird man wach, findet sich in einem gezwungener Massen geschlossenem (hier ist es nämlich stets schrecklich laut, es zieht schrecklich und überhaupt gibt es immer einen Grund für ältere Herrschaften, die Frischluft auszusperren) Raum wieder und hört den nächsten Furz. Das ist gar nicht schön.
Nun ja. ich bin ja ein alter Hase hier und nachdem ich ein paar Strippen zog, zieht die Dame mit der schlechten Verdauung noch heute um. Unter einem sehr raffinierten Vorwand, versteht sich. Ich bin ja so gemein. Man nennt mich auch den Hospitalterminator.
Passend zu meinem Ruf habe ich mir natürlich auch wieder ein Auge zugelegt, dass jeder Kneipenschlägerei die Ehre machen würde. Frau Gröner zu liebe verzichte ich jetzt mal auf ein Foto. (Zugegeben: Der wahre Grund ist, dass ich das geschwollene Auge nicht weit genug auf bekomme, damit man die Einblutungen richtig sehen kann.)
Helge aus dem OP war gestern eher verhalten und gar nicht mehr zu Frosch-Kuss-Späßen aufgelegt. Ich glaube, er wird langsam weich und zeigt erste Anzeichen von Mitleid. Während er mich durch die Gänge kutschierte, mussten wir einen kurzen Zwischenstopp bei einem sehr jungen Pfleger einlegen, der mir Augentropfen verabreichte, mit der Begründung, diese würden die Gefässe zusammenziehen, damit ich nicht so doll bluten würde. Diese Aussage brüskierte mich ein wenig, weil ich meines Wissens im OP nie eine Riesensauerei hinterlasse und auch Helge war etwas schockiert. So etwas darf man nämlich den Patienten hier nicht sagen, weil sie dann Angst bekämen.
Angst habe ich im übrigen keine. Ich danke allen für die liebevollen Wünsche, Gedanken und Vorschläge.
Trotzdem habe ich mich jetzt erst einmal entschlossen, hier zu bleiben. Ich führe meine eigene Akte (für alle Fälle, denn die meine richtige Krankenakte kann eh' kein Mensch lesen) und meine Recherchen haben ergeben, dass ich hier ganz gut aufgehoben bin. Ich habe meinen Oberarzt zurück und der bemüht sich nicht nur sehr, sondern ist auch der einzige, dem ich gerzeit vertraue.
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