TAG 8: KEINE NEUIGKEITEN AUS LALALAND
cassandra, Dienstag, 17. Juli 2007, 01:14
Filed under: Ich beiss' in die Tischplatte
Ich habe seit einer Woche nicht gekackt. Normalerweise habe ich keinerlei Probleme damit, mich in der Fremde heimisch zu fühlen, aber da esse ich ja auch. Hier ernähre ich mich ausschliesslich von den Dingen, die mir meine Besucher mitbringen. Ich darf sogar Bestellungen aufgeben. Der Liebste kommt heute abend mit einem Thunfischsandwich vorbei. Neulich brachte er eine doppelte Currywurst mit.
Zur Visite lege ich heute ein wenig Rouge auf. Make-up darf ich in nächster Zeit nicht verwenden, aber die Wangen sind ja ausserordentlich weit vom Auge entfernt und wenigstens lassen sich auf diese Weise die Kraterlandschaften von der Pflasterallergie kaschieren. Eigenlich sehe ich auch gar nicht mehr so schlimm aus, seit ich immer ein wenig von der Kortisonsalbe, die man mir abends ins Auge schmiert, abzweige und über den Pusteln verteile. Bisher war ich ein großer Gegner von Kortison, aber das Zeug bewirkt wahre Wunder.
Das Rouge soll heute ebenfalls dem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen. Wenn ich den Herrn Doktor bei der Visite ein wenig anschmachte, lässt er mich hoffentlich aus ethischen Gründen gehen. Er interessiert sich jedoch nicht für meine gefälligen Jochbeine, sondern lediglich für mein Matschauge. Inzwischen bekomme ich das Auge auch von allein auf und kann es für ein paar Sekunden ohne Hilfe offen lassen. Sehen tue ich dabei jedoch wenig. Zwischen den Wimpern des Oberlides und dem unteren Wimpernkranz ziehen sich beim Öffnen schleimige Fäden. Gelbe Krümelchen verkrusten die Haarwurzeln der Wimpern und die Augenwinkel. Das Weiss im Auge ist blutdurchtränkt und die Iris scheint ein wenig verbogen zu sein. Zumindest sieht sie nicht mehr rund, sondern eher oval aus. Dadurch erhält der objektive Betrachter (also ich – die Ärzte und der Liebste sehen es angeblich nicht) den Eindruck, als würde ich schielen.
Der Herr Doktor ist mal wieder hoch zufrieden. Alles sieht ganz klasse und superhübsch aus. Er sagt das mit weniger Worten, aber Sie dürfen meiner Interpretation vertrauen.
Im Gang stapeln sich die neuen Gäste. Es sind jedoch keinerlei freie Betten verfügbar. Klassischer Fall von Überbuchung. Ich biete an, auch ohne Gutschein meinen Platz zu räumen und mein Bett einem anderen Bedürftigen anzubieten. Der Herr Doktor lehnt dankend ab. Er möchte noch warten, bis der ganze Rotz hinfort geschwemmt ist. Ich vermute, dass wird noch ewig dauern.
Mir fällt die Decke aus dem Kopf. Ich renne zwischen Zigarettenpausen und Bett hin und her und warte sehnsüchtig auf meine Verabredungen.
Gestern habe ich im Laufe des Tages 7 Mal in der Firma angerufen. Wegen Kleinigkeiten. Ich versuche, dies heute zu unterlassen, weil man dort bereits ein wenig genervt von mir ist.
Dann rufe ich doch an und bestelle unseren System Admin hierher. Er bringt das Internet mit. Das beruhigt enorm, bringt aber nicht viel, weil ich eigentlich nichts lesen darf.
Ich melde mich im Chatprogramm an und nerve jede einzelne Person, die auf meiner Kontaktliste steht. Die meisten haben nicht viel Zeit, weil sie arbeiten müssen.
Mehr ist nicht passiert, aber bereits morgen geht es super ganz toll spannend weiter mit:
TAG 9-21: ALLES SCHEISSE
Zur Visite lege ich heute ein wenig Rouge auf. Make-up darf ich in nächster Zeit nicht verwenden, aber die Wangen sind ja ausserordentlich weit vom Auge entfernt und wenigstens lassen sich auf diese Weise die Kraterlandschaften von der Pflasterallergie kaschieren. Eigenlich sehe ich auch gar nicht mehr so schlimm aus, seit ich immer ein wenig von der Kortisonsalbe, die man mir abends ins Auge schmiert, abzweige und über den Pusteln verteile. Bisher war ich ein großer Gegner von Kortison, aber das Zeug bewirkt wahre Wunder.
Das Rouge soll heute ebenfalls dem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen. Wenn ich den Herrn Doktor bei der Visite ein wenig anschmachte, lässt er mich hoffentlich aus ethischen Gründen gehen. Er interessiert sich jedoch nicht für meine gefälligen Jochbeine, sondern lediglich für mein Matschauge. Inzwischen bekomme ich das Auge auch von allein auf und kann es für ein paar Sekunden ohne Hilfe offen lassen. Sehen tue ich dabei jedoch wenig. Zwischen den Wimpern des Oberlides und dem unteren Wimpernkranz ziehen sich beim Öffnen schleimige Fäden. Gelbe Krümelchen verkrusten die Haarwurzeln der Wimpern und die Augenwinkel. Das Weiss im Auge ist blutdurchtränkt und die Iris scheint ein wenig verbogen zu sein. Zumindest sieht sie nicht mehr rund, sondern eher oval aus. Dadurch erhält der objektive Betrachter (also ich – die Ärzte und der Liebste sehen es angeblich nicht) den Eindruck, als würde ich schielen.
Der Herr Doktor ist mal wieder hoch zufrieden. Alles sieht ganz klasse und superhübsch aus. Er sagt das mit weniger Worten, aber Sie dürfen meiner Interpretation vertrauen.
Im Gang stapeln sich die neuen Gäste. Es sind jedoch keinerlei freie Betten verfügbar. Klassischer Fall von Überbuchung. Ich biete an, auch ohne Gutschein meinen Platz zu räumen und mein Bett einem anderen Bedürftigen anzubieten. Der Herr Doktor lehnt dankend ab. Er möchte noch warten, bis der ganze Rotz hinfort geschwemmt ist. Ich vermute, dass wird noch ewig dauern.
Mir fällt die Decke aus dem Kopf. Ich renne zwischen Zigarettenpausen und Bett hin und her und warte sehnsüchtig auf meine Verabredungen.
Gestern habe ich im Laufe des Tages 7 Mal in der Firma angerufen. Wegen Kleinigkeiten. Ich versuche, dies heute zu unterlassen, weil man dort bereits ein wenig genervt von mir ist.
Dann rufe ich doch an und bestelle unseren System Admin hierher. Er bringt das Internet mit. Das beruhigt enorm, bringt aber nicht viel, weil ich eigentlich nichts lesen darf.
Ich melde mich im Chatprogramm an und nerve jede einzelne Person, die auf meiner Kontaktliste steht. Die meisten haben nicht viel Zeit, weil sie arbeiten müssen.
Mehr ist nicht passiert, aber bereits morgen geht es super ganz toll spannend weiter mit:
TAG 9-21: ALLES SCHEISSE