Cassandras Kopfkino
Donnerstag, 17. März 2005
WOCHENENDPLANUNG
cassandra, Donnerstag, 17. März 2005, 21:08
Filed under: Alltag
Freitag:
- 11:52 - 16:03 Uhr ICE Düsseldorf - Berlin
- 18:00 - 19:00 Uhr Stehempfang @ Location 1
- 19:30 - 22:00 Uhr Umtrunk / Aufwärmparty @ Location 2
- 22:30 Uhr Zwischensnack Currywurstbude
- 23:30 Uhr Party @ Location 3

Samstag:
- bis 14:00 Uhr schlafen
- 15:00 Uhr Frühstück
- 19:00 Uhr versuchen, meine Haare zu Kunststückchen zu überreden
- 20:30 Uhr Abendessen mit inzwischen 13 (!) Leuten beim Ägypter
- 23:30 Uhr Party @ Location 4
- im Anschluss: versuchen, den Weg nach Hause zu finden

Sonntag:
- 13:00 Uhr Brunchparty @ Location 5
- 15:00 Uhr Wohnungsbesichtigung bei einer Freundin
- 19:00 Uhr (hoffentlich) unterhaltsame & lustige Verabredung zum Essen

Montag:
- 17:05 Uhr Rückflug

Dinge, die ich noch besorgen muss:
- Familienpackung Aspirin
- ganz viel Mineralwasser
- eine Stiege Red-Bull
- ein Schild mit allen Adressen, das ich mir um den Hals hängen kann

Ich habe ein wenig Angst.

Kommentare (0 Kommentare)   Kommentieren



Mittwoch, 16. März 2005
VON DER KÜHLTASCHE, DEM ZOLLBEAMTEN UND DER KELLNERIN
- EIN MERKWÜRDIGER TAG IN DER SCHWEIZ -
cassandra, Mittwoch, 16. März 2005, 01:37
Filed under: Alltag
Von Zeit zu Zeit versuche ich, meine leicht spröde Erscheinung durch ein wenig Hippness aufzupeppen. Momentaner Spleen ist eine knallige Kühlbox aus den 70er Jahren zum Transport meiner Arbeitsmittel auf beruflichen Kurztrips. Zu erwähnen ist natürlich ebenfalls der pragmatische Zweitvorteil: durch raffiniertes Stapeln fasst der Bauch der Box exakt einen Ordner, einen Laptop, zwei Videobänder, Reiseliteratur und – für den fortgeschrittenen Packprofi – auch noch zwei Stangen zollfreier Zigaretten. Beim Erwerb selbiger am heutigen Morgen überhörte ich großzügig die Warnung, dass lediglich die Einfuhr einer Stange in die Schweiz erlaubt sei.
Ich hatte noch nie Probleme mit dem Zoll. Ich wurde noch nie kritisch beäugt oder gar herausgewunken. Nun gut. Bis auf einmal. Als ich vor ein paar Wochen drei Koffer Klamotten und Kameraequipment für einen Dreh nach Brasilien schmuggelte. Ich vermute, dass eine alleinreisende Frau, die einen einwöchigen Aufenthalt geplant hat und mit aller Kraft versucht, den Gepäckwagen, der unter dem Gewicht von 5 Koffern ächzt, am Umfallen zu hindern, ein Minimum an Aufmerksamkeit erregt. Folgender Dialog entspann sich daraufhin zwischen dem Zollbeamten und einer debil grinsenden jungen Frau:

Zollbeamter (auf das fußballgroße Metallding zeigend, dass vor ihm liegt): What is that?

Junge Frau (unschuldig guckend in gebrochenem, sehr schlechten Englisch): A stabilizing thing.

Zollbeamter (schaut komisch und fragt, ebenfalls in sehr schlechtem Englisch): What its for?

Junge Frau (verzerrt ängstlich das Gesicht): Äh... I don’t really know. (Hilf- und verständnislos mit den Schultern zuckend)

Zollbeamter (holt Kollegen hinzu, der gut Englisch spricht): What is this and what is it for?

Junge Frau (angesichts der Verstärkung total verwirrt): It is a stabilizing thing. And it stabilizes stuff.

Zollbeamter 2: How does it work?

Junge Frau (aus vollster Überzeugung und ehrlich): I have no idea.

Zollbeamter 2: What are you planning to do with it? Do you want to sell it?

Junge Frau (beschwichtigend): No, no. It's from Germany. I am bringing it to a friend. He asked me to. He needs it for work. (und ich bin sowas von dämlich, dass ich ihm den Gefallen auch noch tu’.)

Zollbeamter 2: And what do you have in the other suitcases?

Junge Frau (peinlich berührt lächelnd): My personal belongings. Clothes, shoes, purses, ...

Zollbeamter 2: Well. Thank you very much. Have a nice stay in Sao Paulo.

Erstaunlich, dass ich damit durchgekommen bin. Ich hatte natürlich auch Papiere für das Dingens. Man hatte mich jedoch vor der brasilianischen Bürokratie gewarnt, die viel Zeit und Geld in Anspruch nimmt. Prozesse, denen man sich nach einem sehr langen Flug nicht gewachsen fühlt.

Ich bin abgeschweift. Diese kleine Anekdote sollte auch nur verdeutlichen, dass ich noch nie wirklich zollauffällig geworden bin.
Am heutigen Morgen wurde ich jedoch erstaunlicherweise am Züricher Flughafen vom Zollbeamten herausgewunken. Die mitgeführte Kühlbox ließ wohl meine Mitgliedschaft in einem berüchtigten Organschmugglerring vermuten. Mit klopfenden Herzen und (vermutlich) knallrotem Kopf öffnete ich mein tragbares Büro. Vorwitzig reckte sich eine Stange französischer Zigaretten ins Blickfeld. Die andere versteckte sich glücklicherweise unter dem Laptop und war auf den ersten Blick nicht zu erspähen. Nachdem sich der Herr vom Zoll davon überzeugt hatte, dass ich kein tiefgefrorenes Herz mit mir herumtrug, ersparte er mir das Auspacken der Box und ich konnte erleichtert, in letzter Mínute noch einmal meinen Fuß aus der Tür in den Knast gezogen zu haben, von dannen ziehen.
Mein Termin in Zürich, mit dessen Ende ich gen Abend gerechnet hatte, zog sich erstaunlicherweise nur drei Stunden hin. Es war 16:00 Uhr und mein Flug zurück ging um 21:30 Uhr. Auf Grund von Müdigkeit gepaart mit Faulheit hatte ich keine Lust, meine Kühltasche auf der Suche nach Belustigungen durch die Stadt zu schleppen und setzte mich zum Lesen in ein Restaurant. Einige durch die Lektüre gewonnene, erstaunliche Einsichten, einen Wurstsalat, einen Teller Geschnetzeltes, zwei Cola, einen Latte und eine Tasse heissen Kakao später, waren drei Stunden vergangen, ich beschloß, zum Flughafen aufzubrechen und bat die Kellnerin um die Rechnung und ein Taxi. Die junge Frau schaute mich entsetzt an und meinte dann, dass ein Taxi zum Flughafen viel zu teuer ist und ich lieber den Zug nehmen solle. Da ich nicht großspurig wirken wollte, verwies ich sie auf meine mangelnden Ortskenntnisse und Währungsbesitzverhältnisse. Sie liess sich jedoch nicht davon abhalten, mir 5 Euro in Schweizer Münzen zu wechseln und erklärte, dass sie gleich Feierabend hätte und mich zum Bahnhof mitnehmen würde. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich noch, eine Straßenbahnfahrt mit meiner Kellnerin vor mir zu haben, doch weit gefehlt. Sie zog mich durch die Küche nach draussen, wo ihr Ehemann auf sie wartete. Die beiden waren wirklich nett, doch ich fühlte mich ein wenig unwohl, da ich angesichts ihrer resoluten Forderung, mich per Zug zum Flughafen zu bewegen, weder traute Einspruch zu erheben, noch, darauf hinzuweisen, dass ich ein Taxi nicht selber bezahlen müsste.
Kaum hatte ich im Auto sitzend kurz mit dem Gedanken gespielt, vom Bahnhof aus ein Taxi zu nehmen, wurden meine Pläne erneut durchkreuzt. Dort angekommen, begab sich meine Kellnerin gemeinsam mit mir zum Fahrscheinautomaten und wählte das passende Ticket für mich aus. Ich konnte sie nur mit Mühe davon abhalten, ihr Portemonnaie zu zücken, als mir die Münzen ausgingen und meine Kühlbox aus der Hand zu reissen, um mir beim Tragen zu helfen. Sie suchte das richtige Gleis heraus und begleitete mich bis zum Bahnsteig, wo sie sich kurz aber herzlich verabschiedete und davoneilte. Vollkommen verwirrt ließ sie mich zurück. Zum einen begann ich mir ernsthafte Sorgen über das Bild einer vollkommen überlebensunfähigen Person, dass ich scheinbar meinen Mitmenschen vermittle, zu machen, zum anderen neigt man ja dazu, die Motivationen von Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft fremder Menschen zu hinterfragen. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass meine Kellnerin es auf ein Trinkgeld oder gar auf eine Verführung zu Unschicklichkeiten mit ihr / ihrem Mann / ihnen beiden abgesehen hatte.

Ein seltsamer Tag. Aber auf sehr angenehme Art.


Kommentare (12 Kommentare)   Kommentieren



Montag, 14. März 2005
UNGLAUBWÜRDIGES
cassandra, Montag, 14. März 2005, 17:15
Filed under: Alltag
Selbstverständlich lese ich nie welche.
Bin gerade nur durch Zufall auf dieser Seite gelandet.
Und eigentlich glaube ich natürlich überhaupt nicht daran.
(Zudem bin ich davon überzeugt, dass sämtliche professionelle Zeitschriftenhoroskopschreiber eine Jungfrau in ihrem Bekanntenkreis haben, die sie nicht ausstehen können. Um dieser unliebsamen Person den Tag zu verderben, schreiben sie diesem Sternzeichen stets schlechte Horoskope. Ausser natürlich an Weihnachten und zu Geburtstagen. Wegen der Selbstmordrate. Und damit ihnen niemand auf die Schliche kommt.)
Aber woher wissen die Damen und Herren von meinem geplanten Partywochenende?


Irgendwie macht mir das ganze ein wenig Angst. Klingt nach sehr viel Aufregung, die mein kuschelig-gemütliches Leben auf den Kopf zu stellen droht. Vielleicht sollte ich doch lieber zu Hause bleiben.
In einem Meer von Zuneigung kann man ja auch leicht ertrinken. (Erst recht, wenn man das gar nicht gewohnt ist. Und nicht schwimmen kann.)
Jetzt mal bitte eine Runde Mitleid.
Ich spinne heute völlig.

Nachtrag: Aber so was von. Montage.

Noch ein Nachtrag: Liegt wohl an meiner guten Laune heute. Eher untypisch für Wochentageanfänge. Daher bin ich zur Zeit ein wenig zu Scherzen aufgelegt, die keiner versteht. Ich kleiner Schelm.

Kommentare (6 Kommentare)   Kommentieren



Freitag, 11. März 2005
ERNÜCHTERUNG
cassandra, Freitag, 11. März 2005, 12:16
Filed under: Alltag

Wenn ich mir dieses Bild ansehe, schwant mir, dass ich einen leicht asozialen Zug habe. Alkoholproblem und die Katze muss in einem Pappkarton wohnen.
Schon schlimm.

Kommentare (4 Kommentare)   Kommentieren



DESILLUSION
cassandra, Freitag, 11. März 2005, 12:13
Filed under: Alltag

Kommentare (0 Kommentare)   Kommentieren



Mittwoch, 9. März 2005
DIALOG
cassandra, Mittwoch, 9. März 2005, 14:25
Filed under: Alltag
zwischen einer verzweifelten Cassandra in Düsseldorf und einer entnervten Buchhalterin in Hamburg.


Jetzt geht's mir ein wenig besser.

Kommentare (0 Kommentare)   Kommentieren



Freitag, 4. März 2005
FREITAG ABEND RESUMÉ
cassandra, Freitag, 4. März 2005, 21:15
Filed under: Alltag
Ist das mein Leben?
Nein. Wäre ja traurig.

(Aus der Reihe: "Gedanken, die aufkommen, wenn man bereits den zweiten Tag in dieser Woche verschwendet hat, um zu einem zweistündigen Termin nach München zu fliegen.")

Wenigstens eine Sache gelernt heute: man darf auf Flughäfen nicht seine eigenen Stiefel fotografieren, wenn sie auf dem Laufband des Röngtengerätes liegen. Dann bekommt man nämlich ganz viel Ärger. Schade eigentlich, ich hatte einen Fortsetzungsroman geplant.

Mein Dank des heutigen Tages geht an die Firma Osram, die die kleinen Soft Light Glühbirnen der Farbe Soft Mandarine aus dem Programm genommen haben. Nee. Schon klar, dass sich hellgrüne und hellblaue Glühbirnen besser verkaufen, als welche mit einem warmen, weißen Licht. Heute durfte ich mir wegen einer kaputten Birne 12 neue in Rosé kaufen. Jetzt habe ich ein leicht puffig ausgeleuchtetes Wohnzimmer. Passt schon.

Kommentare (0 Kommentare)   Kommentieren



Donnerstag, 3. März 2005
AUCH BEI DER ARBEIT KANN MAN DEN MANN FÜR'S LEBEN FINDEN
cassandra, Donnerstag, 3. März 2005, 15:12
Filed under: Alltag
Wir sollten diese Woche Männer mittleren Alters, die einen ganz bestimmten Beruf ausüben, als Laiendarsteller casten.
Ich beauftragte meine Assistentin, einen Radiosender ihres Vertrauens anzurufen und die Redaktion zu bitten, eine Durchsage diesbezüglich zu machen.
Die Redaktion rief zurück und überraschte die junge Frau damit, dass sie in wenigen Sekunden live auf Sendung sein würde, um ihre Anfrage persönlich durchzugeben. Nervös wartete sie in der Leitung, bis das laufende Lied sich dem Ende näherte. Dann ertönte die Stimme der Moderatorin: "Jetzt habe ich Vorname Nachname in der Leitung. Sie ist auf der Suche nach einem Mann. Erzähl' doch mal..."
Mit knallrotem Kopf stotterte sie ihren Text herrunter.
Ich hoffe, niemand, der sie kennt, hört diesen Sender. Auf der anderen Seite hatte die ganze Aktion vielleicht auch was gutes. Sie ist nämlich Single und innerhalb von drei Stunden war sie in Besitz von 12 Telefonnummern wildfremder Männer.

Kommentare (9 Kommentare)   Kommentieren



Dienstag, 1. März 2005
ERSTE ANZEICHEN VON BLOG-ABHÄNGIGKEIT
cassandra, Dienstag, 1. März 2005, 23:47
Filed under: Alltag
Friedlich vor dem Laptop sitzen und andere Weblogs lesen/kommentieren.
Nebenbei was schönes kochen.
Plötzlich ein Geräusch im Rücken.
Puh.


Leichte Panik.
Wasser?
Neeeee.
Scheiße aber auch.
Ich muß was tun.
Wo ist die Kamera?
Eigentlich könnte man darüber bloggen.
Nein.
Die Wohnung brennt ab.
Ja, aber...
In der Tasche kramen.
Jetzt auch egal.
Schönes Bild.
Muss man festhalten.
Ähhhh.
Okay. Nehme ich die Pfanne mal von der Herdplatte.
Scheiße.
Jetzt brennt auch noch der Griff.
Hust.
Ich kriege keine Luft mehr.
Egal. Bild runterladen.
Ich glaube, ich brauche eine neue Pfanne.
Ich kann den Bildschirm nicht mehr sehen.
Zu viel Qualm.
Hust.
Wieviel Rauch muß man eigentlich einatmen, um eine Rauchvergiftung zu bekommen?

Kommentare (16 Kommentare)   Kommentieren



SCHUHE KÖNNEN TÖTEN
cassandra, Dienstag, 1. März 2005, 21:44
Filed under: Alltag
Es gibt unzählige Möglichkeiten, Damenschuhe für terroristische Zwecke zu nutzen und Flugzeuge zu entführen.
Abgesehen davon, dass sie sich hervorragend dazu eignen, MGs in einer doppelten Schuhsohle zu verstecken, könnte die eine oder andere Stewardess angesichts hübscher Stilettos vor Neid in Ohnmacht fallen und dann hätte man ein leichtes Spiel.
Denkbar wäre auch, die hochhackigen Absätze dem Piloten in den Hals zu rammen und ihn auf diese Weise zu einer Flugumleitung zu zwingen.
Ein Klassiker ist jedoch nach wie vor die Nagelfeilenmethode. Selbige implantiert man in den Absatz und pult sie dann, sobald sich der Flieger in der Luft befindet, wieder heraus.
Sobald die Flugbegleiterin mit perfekt manikürten Plastiknägeln das Glas Mineralwasser herüberreicht, ergreift man ihre Hand und feilt in Windeseile drauf los. Den durch das Geschrei der Dame entstehenden Tumult, nutzt man, um sich zum Cockpit vorzuarbeiten. Das ganze muß natürlich sehr schnell gehen. Daher Obacht, werte Damen, dass Sie nicht über die eigenen Absätze stolpern. Teppichböden stellen beim Laufen eine enorme Gefahr dar.
Im Cockpit angekommen, kann frau sich dann entscheiden, ob sie nun die bereits erwähnte Absatz-in-den-Hals-Ramm-Methode anwendet, oder stattdessen zur Nagelfeile greift. Letzte Variante ist im Falle ungenügender akrobatischer Vorkenntnisse zu bevorzugen, weil unter Umständen wertvolle Zeit beim Ausziehen der Schuhe verloren geht.
Gäbe es heterosexuelle, männliche Flugbegleiter (mit einem kleinen Faible für Damenfußbekleidung), ließe sich das Spektrum der Möglichkeiten noch um einiges erweitern.

Wie auch immer. Ich durfte heute natürlich mal wieder am Flughafen meine Stiefel ausziehen und röngten lassen.
Dank des nächtlichen Ratschlages von Herrn Kid, trug ich heute jedoch mal ausnahmsweise lochfreie, nigelnagelneue, schwarze, formschöne Strümpfe.
Herzlichen Dank.

P.S.: Ich frage mich noch immer, warum der Metalldetektor bei meinem Hintern Alarmsignale von sich gab. Ich trug keinen Gürtel und der Metallgehalt meiner Pobacken sollte sich auch im Bereich des üblichen befinden.

Kommentare (4 Kommentare)   Kommentieren



... ältere Einträge